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„Wo kann ich privat eigentlich noch sinnlosen Müll vermeiden?“ Die Frage stelle ich mir in letzter Zeit öfters. Euch geht es da vielleicht ähnlich. Wusstet ihr zum Beispiel, dass eine einzelne Person bis zu 1500 Wattepads pro Jahr verbraucht? Abschminkpads selbst herstellen, ist da die Lösung.

Abschminkpads

Herkömmliche Wattepads bestehen aus Baumwoll-, Viskose- oder Polyesterfasern. Schon alleine der Anbau von Baumwolle ist ökologisch schwierig. Für 1kg Baumwolle werden ca. 11.000 Liter Wasser benötigt. Hinzu kommt, dass Baumwolle vor allem in wärmeren, niederschlagsarmen Gebieten wächst. Dabei haben wir noch gar nicht von dem Plastikmüll gesprochen, der durch die Wattepadverpackung entsteht. Und dann schmeißen wir das Wattepad nach nur einer Benutzung in den Müll. Das muss doch anders gehen, oder?

Deswegen habe ich im Internet ein wenig recherchiert und einige Alternativen gefunden. So kann man mittlerweile schon sehr leicht wiederverwendbare Wattepads zum Beispiel aus Bambus kaufen. Das ist eine tolle Alternative für viele, die versuchen ihren Müll zu reduzieren und vielleicht nicht selber Hand anlegen wollen.

Aber das kann man doch sicher auch selber nähen, oder?

Die meisten kaufbaren wiederverwendbaren Wattepads bestehen aus einer Art Frotteeschicht und einer glatten Rückseite. Bei einer kurzen Durchsicht meiner Handtücher hatte ich schnell ein ausgewaschenes, altes Exemplar gefunden, dass ich für die Pads verwenden konnte. Außerdem hatte ich von meinem selbstgenähten Sommerrock auch noch genug Rest-Baumwollstoff übrig. Schnell hatte ich mir aus Pappe eine runde Vorlage zurecht geschnitten mit der ich gleich große Frottee- und Baumwollkreise zuschneiden konnte.

Abschminkpads leicht selbst nähen

Das Zusammennähen geht mit der Nähmaschine ganz leicht. Dafür gibt es zwei Wege. Einerseits kann man die Kanten einfach mit einem Zickzackstich zusammenfassen. Das war mir jedoch zu fransig. Deswegen hab ich die Kreise auf links gedreht zusammengenäht. Am Ende muss man ein kleines Stück zum Wenden freilassen. Nach dem Wenden kann man die Lücke einfach auch zusammennähen.

Superleicht selbstgemacht und mit großer Wirkung

Vor dem Nähen hab ich mir ausgerechnet, wieviele Pads ich ungefähr brauche, um die Zeit zwischen zwei 60°C Wäschen zu überbrücken. Ein paar Pads gab es als Puffer dazu. Die gebrauchten Pads sammle ich nun in einem Wäschenetz und sobald ich meine Handtücher wasche, kommen auch die Pads in die Maschine.                              Zuerst war es ein wenig ungewohnt. Ich musste wirklich darauf achten, die Pads nicht aus versehen in den Müll zu werfen. Auch ist das Gefühl auf der Haut ein wenig rauer, da ich meine Handtücher nur an der frischen Luft trocknen kann.

Nachhaltigkeit inklusive

Trotzdem bin ich jetzt sehr glücklich mit meinem Wattepad-Ersatz und möchte auch gar nicht mehr zurück zu den anderen. Dadurch, dass ich ein altes Handtuch und Baumwollstoffreste verwendet habe, sind die Frotteepads sogar noch nachhaltiger. Wer keine Stoffreste zur Hand hat, kann auch ein altes T-Shirt benutzen. Der Stoff sollte jedoch am besten aus reiner Baumwolle sein, damit man ihn bei 60°C waschen kann!

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachnähen!

Fotos: Alex Hammerl und Trisha Downing auf Unsplash