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Katia Saalfrank ist Diplom-Pädagogin, Musiktherapeutin und körperorientierte Traumatherapeutin.

Sie ist verheiratet und Mutter von vier Söhnen. Ihr neuestes Buch „Die Reise zur glücklichen Eltern-Kind-Beziehung. Dein Kind und dich besser verstehen erscheint heute im Beltzverlag.
BARRIO hat mit der Erfolgsautorin über ihr neues Buch gesprochen. Erfahrt mehr darüber, wie ihr euer Kind noch besser verstehen könnt und umgekehrt.
Und mit etwas Glück, könnt ihr ein Exemplar ihres Buches gewinnen. Schaut dazu einfach auf unsere Social Media Kanäle.

Warum ist ein Perspektivwechsel so wichtig, um mehr Wertschätzung zu sich selbst und zum eigenen Kind zu bekommen?

Im Buch geht es sehr praxisnah und praktisch um das, was ich tagtäglich in meiner Praxis mit Menschen erarbeite. Eben dieser von Ihnen angesprochene Perspektivwechsel und die damit verbundene Einfühlung einerseits und Verbindung auf allen Ebenen andererseits. Eltern haben ihre Fragestellungen in den letzten Jahrzehnten verändert. Sie wollen zunehmend ihre Kinder besser verstehen und nachvollziehen können, was in ihnen vorgeht, was sie denken und fühlen. Dafür ist Einfühlung, Empathie und Perspektivwechsel notwendig. Dies gelingt wiederum nur, wenn wir mit uns selbst in Verbindung sind. Wenn wir also unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen und für sie Verantwortung übernehmen können.

Warum beeinflussen die eigenen Muster unseren Umgang mit unseren Kindern? Und wie komme ich diesen Mustern auf die Schliche?

Der Untertitel von „DIE REISE zur glücklichen Eltern-Kind-Beziehung“ ist „Dein Kind und dich besser verstehen“, denn Kinder besser verstehen heißt auch immer sich selbst besser zu verstehen. Sobald Kinder in unser Leben kommen, beginnen wir uns Fragen zu stellen, wie wir selbst aufgewachsen sind: Was hat uns zu der Person gemacht, die wir heute sind. Wir alle sind „erzogen“ worden und haben im Kontakt zu unseren ersten Bindungs- und Bezugspersonen bereits Bindungs- und Beziehungsmuster entwickelt. Diese Muster wirken in all unseren Beziehungen, nicht nur zu unseren Kindern. Kinder lösen starke Gefühle in uns aus, sie sind also Auslöser, jedoch nie die Ursache einer Rage, in die Eltern dann häufig geraten. Eine überflutende Wut oder Rage sind eingefrorene Energien aus einer Zeit, in der wir selbst Kind und hilflos und abhängig waren. Ein Weg, um sich und seinen Mustern selbst bewusster zu werden, ist sich genau das klarzumachen. Kinder sind Auslöser, nicht die Ursache. Das Buch ist hilfreich, um solche Muster zu erkennen und ist deshalb auch eine Reise zu sich selbst. Elternschaft bedeutet für mich, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Eine riesige Chance für uns Erwachsene, wie ich finde. Dabei kann mein Buch ein wichtiger Reisebegleiter sein.

Wie entstehen kindliche Aggressionen und wie sollten Eltern damit umgehen?

Kindliche Aggressionen sind Folge von starken Gefühlen. Gefühle haben eine große Bedeutung für uns. Sie wirken sich auf das gesamte Leben aus und sind der Motor unseres Denkens und Handelns. Langjährige Entwicklungsforschung hat gezeigt, wie wesentlich es für uns Menschen ist, dass wir einen Zugang zu unseren Gefühlen entwickeln können. Dabei geht es nicht nur um die positiven Gefühle wie Freude, Begeisterung und die Fähigkeit, Glück zu empfinden. Es geht darum, die ganze Bandbreite und eine vielfältige Palette von Gefühlen kennenzulernen. Wir brauchen also auch Erfahrungen mit den sogenannten negativen Gefühlen: Trauer, Enttäuschung, Schmerz, Wut, Aggression.

Eltern fungieren als Co-Regulatoren. Ziel der Co-Regulation durch dich ist nicht, dass dein Kind aufhört zu weinen und das Gefühl weggeht, sondern dass dein Kind mit starken Gefühlen nicht alleine ist und mit dir sein kann.

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