Stefanie Sayn-Wittgenstein | Barrio https://barrio.de Die Eltern Community Mon, 27 Mar 2023 12:04:26 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.9.9 Die beste Sprachentwicklung beim Baby https://barrio.de/lieben/baby/die-optimale-sprachentwicklung/ Mon, 27 Mar 2023 08:00:00 +0000 http://barrio.de/?p=1625

Die Sprachentwicklung unserer Kinder ist ein zentrales Thema, was uns Eltern beschäftigt. Viele unterschiedliche Meinungen und Ratschläge bekommen wir diesbezüglich zu hören. Hier für euch die Fakten.

Liebe Eltern,
der Moment, in dem euer Baby das erst Mal Mama oder Papa sagt ist doch einfach wundervoll! Ich erinnere mich genau, als meine Tochter, sie ist heute 27, zum ersten Mal Mama sagte. Zuerst dachte ich, ich höre nicht recht.  Aber sie sagte es an diesem Tage immer wieder. Es plapperte so aus ihr heraus… Ma-ma oder Mam-mam-mam oder Ma-ma-ma-ma.  Es war so, als ob diese Silben schon ganz lang in ihrem Köpfchen entstanden waren und nun endlich raus konnten. Und sie war so stolz auf sich und quickte vor Lachen, wenn ich ihre Laute nachahmte.

Faszination Sprachentwicklung

Für mich ist die Sprach- und Sprechentwicklung eines Babys etwas ganz besonders Faszinierendes.  Ganz viele kleine Faktoren müssen im Zusammenspiel wirken, damit ein Kind nach etwa 3 Jahren mit Sprache, Gestik und Interaktion mit uns kommunizieren kann.  Aber all das entsteht unter normalen Voraussetzungen ganz selbstverständlich, weil das Bedürfnis eines Menschen zur Kommunikation bereits in unseren Genen angelegt ist. Fachleute sprechen vom „ungesteuerten Spracherwerb“ oder von natürlichen Bedingungen, wie sie nur in den ersten Lebensjahren gegeben sind.

Grundvorausetzungen zur Sprachentwicklung

Das sensible Zusammenspiel zwischen Sprach- Sprechentwicklung beginnt bereits im Mutterleib. Wichtigste Grundvoraussetzungen sind:

  • das Hören
  • die Entwicklung des Sprachzentrums im Gehirn
  • die Entwicklung der Organe und Muskeln für das Formen der Silben: Zwerchfell, Lippen und Zunge
  • Erfahrungen des Hörens, Fühlens und Sehens

Bereits im Mutterleib hat euer Baby etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche, eure ganz typischen Geräusche gehört. Zum Beispiel den Herzschlag der Mama oder die Melodien eure Stimmen. Nach der Geburt kann das Baby bereits bestimmte Geräusche, die im bekannt sind herausfiltern. Es beruhigt sich, wenn ihr mit ihm sprecht oder wenn es Musik hört, die ihr ihm bereits vorgespielt habt als es noch im Mutterleib war. Ihr merkt seine Vorliebe für die ihm bekannten Geräusche, wenn euer Baby sich nach einem aufregendem Tag mit vielen neuen Eindrücken bei einer bestimmten Musik, die ihr im schon vorgespielt habt, als es noch im Mutterleib war beruhigt.

Hören, Fühlen, Sehen und ihre Bedeutung zur Sprachentwicklung

Für euer Baby ist eure liebevolle Zuwendung die wichtigste Voraussetzung auch für die Entwicklung der Sprache und es Sprechens. Das Fühlen eures Streichelns in Verbindung mit euren Lauten geben euerm Baby ein warmes Gefühl des Angenommen-Seins. Dabei kommt es gar nicht darauf an was, sondern wie ihr es sagt. Ohne dass ihr es bewusst wahrnehmt verwöhnt ihr euer Neugeborenes mit Sprache und liebkost es mit Streicheln. Euer Baby erfährt auf diese Weise Zuwendung, Nähe, Wärme und kann sich willkommen und angenommen fühlen.

Jedes Kind benötigt seine eigene Zeit zur Sprachentwicklung

Es sieht eure Mimik und eure Mundbewegungen. Es hört eure Sprache und die Melodie mit der ihr das Wort benutzt. Aus all diesen Wahrnehmungen lernt es eure Sprache, seine Muttersprache. Euer Kind folgt dazu seinen eigenen Regeln und benötigt seine eigene Zeit. Manche Kinder sprechen bereits mit 9 Monaten einzelne Worte und manche erst mit 30 Monaten. Die meisten Kinder können mit ca. 12-18 Monaten erste Worte ganz gezielt nutzen, da sie ein Verständnis der Wortbedeutung entwickelt haben

Sprach- und Sprechentwicklung

Die Sprachentwicklung bezieht sich auf das Erlernen der Sprache.  Dazu gehört der Wortschatz, die Grammatik, die Melodie und das Anwenden der Sprache. Die wichtigste Voraussetzung für das Erlernen von Sprache ist die Interaktion mit euch Eltern. Ihr gebt ihm mit jedem Wort und dem Formen von Wörtern mit eurem Mund die Möglichkeit Sprache zu sehen. Durch die Interaktion mit euch kann euer Baby einen passiven Wortschatz im Sprachzentrum seines Gehirns anlegen, um ihn später wieder zu erkennen und anzuwenden.

Passiver Wortschatz

Es erfährt von Euch durch die Sprache Zuwendung und Geborgenheit, auch mal Strenge und Verbot, Warnung vor Gefahr, Aufmunterung, Trost und alles andere was wir mit Sprache ausdrücken. Es erlernt von euch die Grundlagen der Kommunikation, dem wichtigsten Bindeglied von Beziehung und auch der Eltern-Kind-Bindung.

Sprechentwicklung

Die Sprechentwicklung bezieht sich auf die Entwicklung der Organe und Muskeln, die euer Kind für das Bilden von Lauten benötigt. Dazu gehören das Zwerchfell, die Mundmuskulatur und die Zunge. Für die Entwicklung des Sprechens ist die Mundmuskulatur und ihr Zusammenspiel und die Wahrnehmung dieses Zusammenspiels eine wichtige Voraussetzung für die Bildung von Lauten. Bereits im Mutterleib übt euer ungeborenes Kind mit dem Saug- und Schluckreflex die Motorik von Lippen, Zunge, Zungenspitze und Mundmuskulatur. Im Verlauf des ersten Lebensjahres, zum Beispiel durch Lall-Laute, Schmatzen, Prusten übt euer Kind dieses Zusammenspiel. Es wird sich seiner Möglichkeiten mehr und mehr bewusst und setzt sie auch ein. Im meinem nächsten Artikel schreibe ich euch mehr zu den Meilensteinen der Sprach- und Sprechentwicklung eures Babys zu bestimmten Zeitpunkten im ersten Lebensjahr. Ich wünsche euch eine schöne Zeit mit eurem Kind und macht alles nach, was euer Baby euch erzählt. Wir fühlen uns ganz oft albern dabei, aber ihr dürft das als Eltern und solltet das auch ganz ungeniert tun, denn euer Baby lernt daraus.

Wie schrecklich es ist, wenn Babys ohne sprachliche und liebevolle Zuwendung sein müssen zeigte uns der Waisenkind-Versuch von Friedrich II. von Hohenstaufen im 13. Jahrhundert.

Liebe Grüße

Eure Stefanie

Hier lest ihr in unserem Magazin mehr zum Thema Sprache

Beitragsfoto: Von Prostock-studioshutterstock.com

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Dein Baby fröhlich, gesund und munter https://barrio.de/lieben/baby/dein-baby-froehlich-gesund-und-munter/ Sat, 25 Feb 2023 09:00:00 +0000 http://barrio.de/?p=944

So kannst die Gesundheit deines Babys fördern

Liebe Mamas, liebe Papas,

nun ist euer Baby auf die Welt gekommen und ihr habt die Zeit der Schwangerschaft und Geburt hinter euch gebracht. Eine positive Zeit der Freude, der Entwicklung und des Zusammenwachsens als Paar auf dem Wege zum Elternsein.

Die Frage, wie ihr als Eltern positiv auf die Gesundheit eures ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft einwirken könnt haben wir im letzten Artikel“ Gesundheit für Dein Baby-so kannst die Gesundheit deines Kindes bereits in der Schwangerschaft fördern“ erörtert.

Gesundheit des Neugeborenen

Heute ist unser Thema: wie ihr die Gesundheit eures Neugeborenen fördern könnt.

Die Weltgesundheitsorganisation definierte Gesundheit bei ihrer Gründung 1946 als einen „Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ (WHO 1946). Diese Definition zeigt schon, dass Gesundheit auf mehreren Ebenen definiert wird, der körperlichen, der geistigen und der sozialen Gesundheit.

Wichtigkeit der emotionalen Ebene

Wir wissen heute aus vielen wissenschaftlichen Studien, dass sich ein Baby auf allen Ebenen positiv entwickeln kann, wenn es vor allem auf der emotionalen Ebene liebevoll angenommen ist; wenn die Bezugspersonen ihm das Gefühl des Angenommenseins, der Liebe, der Wärme und des Schutzes vermitteln.

Als unsere erste Tochter 1992 auf die Welt kam, war meinem Mann und mir bewusst, wie wichtig unsere emotionale Gesundheit und unser Verhalten für alle Ebenen der Gesundheit unsers Kindes war. Wir hatten uns mit diesem Thema intensiv beschäftigt, da wir beide aus sehr preußisch geprägten Elternhäusern kamen. Körperliche Nähe und die Wichtigkeit der emotionalen Entwicklung eines Kindes waren unserer Elterngeneration noch fremd.  Wir suchten uns in unserer großen Verunsicherung professionelle Hilfe.

Liebe ist der Schlüssel

Die wichtigste Hilfe, die mich noch heute begleitet war: Die Liebe spricht eine andere Sprache als alle kognitiven Erfahrungen. Wenn wir uns bewusst werden, wie sie fließt, dann nimmt unsere Unsicherheit ab. Es entsteht Sicherheit, die unsere Kinder spüren können und sie zu gesunden, selbstbewussten Menschen auf allen Ebenen heranwachsen lässt.

Möglicherweise haben wir manchmal ein Gefühl der Unsicherheit, das unserem kognitiven Wissen entspringt, aber unser intuitiver Körper spricht die Sprache des Lebens. Wir haben ein angeborenes Brutpflegeverhalten, welches tief in unserm limbischen System, in unserem Gehirn angelegt ist und das emotionale Überleben unserer Kinder sichert.

Zeit für das Baby nehmen

Wir bekamen von unserer Therapeutin die Aufgabe uns ganz bewusst Zeit für unser Baby zu nehmen: 

Mit ruhiger Musik, in einem warmen Raum körperliche Nähe zuzulassen; ob bei einem Bad oder bei Kuscheleinheiten. Wichtig war nur, dass unser Geist die Ruhe empfinden konnte, um selber ruhig zu werden, damit wir diese Ruhe und das Gefühl der Geborgenheit auf unserer Tochter übertragen konnten. Unsere Therapeutin versicherte uns, dass durch diese Zeiten der Nähe mit unserem Baby, uns unser intuitives Wissen bewusster werden konnte und wir uns unserer tiefen Liebe zu unserem Baby auch kognitiv bewusst werden konnten. 

Mit dieser Übung wurden wir tatsächlich immer sicherer und verstanden auch unser Baby immer besser.

Babys brauchen keine perfekten Eltern

Natürlich ist es nicht immer Möglich ganz in Ruhe und Entspanntheit zu sein, wenn wir das Leben mit unseren Kindern zu meistern versuchen. Missverständnisse zwischen den Eltern, Stress und viele Dinge des Alltages verlangen uns viel Kraft ab. Aber Babys brauchen keine perfekten Eltern, sondern solche die merken, wenn etwas nicht stimmt und darauf reagieren können. Das ist auch eine wichtige Botschaft, die wir unseren Kindern mit auf den Weg geben können und ihnen die Stärke mitgibt, auch in schwierigen Situationen zu wachsen, nach Lösungen zu suchen und mit Stress umgehen zu lernen.

Hier ein paar Fakten zur Entwicklung eures Babys:

Erste Lebensmonate

Euer Baby wird mit Euch als Mami und Papi vertraut und ihr mit eurem Baby. Es lernt euch als diejenigen kennen, die auf seine Signale reagieren und seine unterschiedlichen Bedürfnisse befriedigen.  

Sicherheit und Geborgenheit erfährt euer Kind in diesem Alter vor allem im engen Körperkontakt. An das Getrenntsein vom Körper der Mutter muss es sich erst allmählich gewöhnen.

ab ca. 3 Monate

Euer Kind kann euch als seine Bezugspersonen von anderen Personen deutlich unterscheiden. Es wendet sich mit seinen Bedürfnissen gezielt an euch.  Es kann sich bereits deutlicher mitteilen. Für das Gefühl von Nähe ist es nicht mehr ausschließlich auf den engen Körperkontakt angewiesen.

ab ca. 7–8 Monate

Die meisten Kinder beginnen nun mit ihren ersten Versuchen, sich selbstständig fortzubewegen. Die geistigen und emotionalen Fähigkeiten sind inzwischen so weit entwickelt, dass euer Kind stärker als zuvor die Trennung von Mutter oder Vater erlebt. 

Euer Kind braucht die Rückversicherung durch euch, wenn es sich entfernt, Neues ausprobiert und entdeckt. Sein ganzes Bindungsverhalten (Weinen, Anklammern) ist nun darauf ausgerichtet, die Nähe zu euch oder einer anderen Bezugsperson sicherzustellen. Die Beziehung zu euch als Mami und Papi entwickelt sich zunehmend zu einer fortdauernden gefühlsmäßigen Bindung, die sich in den Folgejahren weiter festigt.

Ein hilfreicher Link, der intensiv auf die psychische Gesundheit des Babys und Kindes eingeht:

Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen / DKSB

Und sollet Ihr merken, dass Ihr einfach nicht mehr könnt, weil Schlafmangel oder der Stress des Alltages einfach zu viel Kraft kostet, so lasst Euch helfen. Ruft Freunde, Verwandte oder Großeltern an! Teilt euch mit und sorgt dafür, dass du als Mami, du als Papi, ihr als Paar ein paar ruhige Stunden verbringen könnt, um Kraft zu schöpfen! Für die Gesundheit eures Kindes

Liebe Grüße

Eure Stefanie

Beitragsfoto: Jonathan Borba on Unsplash

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Herbst – Achtung Grippe! https://barrio.de/leben/gesundheit/herbst-achtung-grippe/ Tue, 18 Oct 2022 15:28:28 +0000 https://barrio.de/?p=43183 Liebe Mamas und Papas, 

kürzlich war ich mit einem kleinen Mädchen, was ich den Vormittag betreut habe, schon am frühen Morgen im englischen Garten spazieren und wir haben es herrlich genossen. Die Farben, die Kastanien und die Sonnenstrahlen die durch die Äste fielen. Aber frisch war es schon! Gar nicht so einfach mit diesen Temperaturen mitzugehen. Immer hilfreich: Das Zwiebelsystem. Eine dicke Strickjacke, darunter ein T-Shirt und eine lange Baumwollhose. Alles kann ausgezogen werden und ganz schnell wieder an, wenn es kälter wird. Aktuell solltet Ihr auch immer für das Baby eine leichte Wolldecke, einen Sonnenhut und ein Mützchen dabeihaben. Eine gefährliche Zeit, da man noch ganz leicht ins Schwitzen gerät, aber auch schnell friert. Wie schnell ereilt uns in dieser Zeit ein Kratzen im Hals, ein Schnupfen und wenn unser Immunsystem nicht auf Zack ist, auch schnell ein grippaler Infekt. Heute möchte ich Euch hilfreiche Tipps geben, damit Ihr und eure Kinder diesen Herbst gesund und munter erleben könnt.

Vorab ist dies gut zu wissen: 

Gesunde Neugeborene, sind bis ca. zum 3.-6. Lebensmonat durch den Nestschutz geschützt. Der Nestschutz wird vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft übertragen. Der Nestschutz, das sind alle Antikörper, die die Mutter in ihrem Leben bei Infektionen oder über Impfungen gebildet hat. Diese werden noch im Mutterleib über die Nabelschnur und auch noch in der Stillzeit an das Baby weitergegeben. 

Ab dem 3. Lebensmonat nimmt der Nestschutz langsam ab und das Kind beginnt mit dem Aufbau des eigenen Immunsystems. Mit zunehmendem Alter ist das Baby in der Lage, sich unbekannten Erregern zu stellen und braucht sie auch, um ein stabiles Immunsystem aufzubauen. Bis das Immunsystem allerdings voll ausgebildet ist, vergehen viele Jahre.

Um hier hilfreich zu unterstützen, ist eine ausgewogene Ernährung, auch für die stillende Mütter wichtig. Se sollten vor allem tierische und pflanzliche Eiweiße, Vitamin C, Folsäure und B-Vitamine zu sich nehmen. 

Kinder die gerade in den Kindergarten oder in die Kinderkrippe kommen, sind häufig von Infektionen betroffen, da sie schon keinen Nestschutz mehr haben und sich nun mit allen Erregern die sie erreichen auseinandersetzen müssen. Aber so mühsam das auch ist, mit jeder Infektion wird das Immunsystem eurer Kinder geschult. Oft gehen diese Infektionen mit Fieber einher, aber bis zu einer Temperatur von 38,5-39 Grad dürft Ihr die Temperatur tolerieren. Fieber ist das einzige natürliche Mittel des Körpers gegen Viren. Diese mögen eine Temperatur von über 38 Grad gar nicht und Euer Kind schafft es mittels Fieber die Viren zu besiegen und gestärkt aus einer Infektion herauszugehen. Sollten Schmerzen und höhere Temperaturen dazukommen, dann ab zum Doc.

Aber nun die Tipps:

Schon Hippokrates sagte vor 2500 Jahren: Unsere Nahrungsmittel sollten Heil-, unsere Heilmittel Nahrungsmittel sein.

Also: Achtet in dieser Zeit auf ausreichend Zink, Selen, Folsäure, Vitamin C und B-Vitamine. Der Saft der schwarzen Holunderbeere ist einer der besten pflanzlichen Mittel zur Stärkung des Immunabwehr. Er stärkt sie nicht, sondern hat auch eine antivirale Wirkung.

Zur Stärkung des Immunsystems nehmen: 

Erwachsene 4 x tägl. 15 ml am Tag, Schulkinder 4 x tägl. 7 ml und Kleinkinder 4 x tägl. 4 ml ein.

Da der Saft etwas gewöhnungsbedürftig schmeckt, könnt ihr ihn gern mit etwas Wasser verdünnen, oder auch mit Honig süßen. Honig hat eine schleimlösende Wirkung und hilft auch gegen Kratzen im Hals. Schwangere und Kinder unter einem Jahr bitte keinen Honig verwenden, wegen der Infektionsgefahr. In diesem Falle nehmt einfach Agavensirup. Bitte keinen weißen Zucker nutzen, da dieser die Aufnahme des Vitamin B hemmt. Solltet Ihr bereits kleine Anzeichen einer Erkältung haben, hilft der Holundersaft auch als warmes Getränk.

Auch hilfreich:

Auf die Luftfeuchte in der Wohnung achten: Sobald die Heizungsperiode beginnt, nimmt die Luftfeuchte in unseren Wohnräumen ab. Trockene Raumluft reizt die Schleimhäute und reduziert die Immunabwehr und Erreger finden leichter über Mund und Nase einen Zugang zu unserm Körper. Mit einem Hygrometer könnt Ihr die Luftfeuchte kontrollieren.

Ideales Raumklima:

Raum Optimale Temperatur Optimale Luftfeuchtigkeit

Badezimmer 20 – 23 °C Luftfeuchte 50 – 70 %
Kinderzimmer 20 – 23 °C Luftfeuchte 40 – 60 %
Wohnräume & Arbeitsräume 20 – 23 ° CLuftfeuchte 40 – 60 %

Und zu guter Letzt, na klar: Der hilfreichste Schutz ist Händewaschen! 

Ich wünsche euch einen wunderschönen Herbst und bleibt gesund.

Alles Liebe,
eure Stefanie

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Darmflora: Schutz und Pflege in Schwangerschaft und Stillzeit https://barrio.de/leben/gesundheit/darmflora-schutz-und-pflege-in-schwangerschaft-und-stillzeit/ Sun, 11 Sep 2022 08:00:00 +0000 https://barrio.de/?p=42741 Liebe Mamas, liebe Papas,
neulich erreichte mich die Frage einer stillenden Mama, wie sie ihre Darmflora in der Stillzeit wieder aufbauen könnte. Unmittelbar nach der Geburt hatte sie eine schwere Infektion erlitten, die eine Einweisung in die Klinik mit sich brachte und mit verschiedenen Antibiotika behandelt werden musste. Sie litt seitdem unter deutlich beeinträchtigenden Darmbeschwerden, Unverträglichkeitssymtomen und Allergien, die sie bereits vor der Schwangerschaft hatte, hatten sich verstärkt.

Eine Sanierung ihrer Darmflora schien ihr angebracht. Was war nun in der Stillzeit zu beachten?

Wichtiges Wissen zur Darmflora und dem Mikrobiom des Menschen:

Sanierung der Darmflora in der Stillzeit

Heute bestätigt uns die Wissenschaft, dass unser ganzer Körper von einer mikrobiellen Flora durchdrungen ist. Dazu gehört sowohl die Besiedlung der Haut, Mund, Nase, Darm und Vagina. Die Zusammensetzung dieser Flora, ist für jeden Menschen individuell. Der menschliche Organismus geht mit diesen Mikroorganismen eine komplexe Symbiose, einer sinnvollen Arbeitsteilung ein, durch die er sich an die Umweltbedingungen besser anpassen kann. Die Zusammensetzung und Vielfalt der mikrobiellen Flora steht im engen Zusammenhang mit der Gesundheit. Bei einem Ungleichgewicht kann hier häufig die Ursache der Entwicklung von Erkrankungen, Allergien, Asthma und Unverträglichkeiten gefunden werden.

Mikrobiom und Schwangerschaft

Die Entwicklung des Mikrobioms eines Menschen beginnt bereits im Mutterleib, um dem Kind optimale Voraussetzungen für den Umgang mit seiner künftigen Keimumgebung zu ermöglichen. Das bedeutet, dass die Mutter ihr Kind in drei Stufen mit den wichtigen Keimen seiner künftigen Umgebung in Berührung bringt und dem kindlichen Immunsystem die Möglichkeit gibt, sich an Leben außerhalb des Mutterleibes vorzubereiten.

Während der Schwangerschaft

Weiße Blutkörperchen der Mutter nehmen Bakterien des Darms und der Mundhöhle auf und transportieren diese zur Plazenta, über die sie zum Kind übertreten.

Beim Geburtsvorgang

Die Passage des Kindes durch das vaginale Mikrobiom der Mutter im Geburtskanal prägt die mikrobielle Besiedlung nach der Geburt und scheint von großer Bedeutung für die Entwicklung des kindlichen Immunsystems zu sein.

Beim Stillen

Die mütterliche Brust wird im Schwangerschaftsverlauf und während der Geburt mit Bakterien angereichert, die über die Muttermilch zum Kind gelangen. Auch dieser Prozess sowie der intensive Haut-zu-Haut-Kontakt beim Stillen scheinen für die Stärkung der kindlichen Immunabwehr bedeutsam zu sein.

Für die Frage der Mama, wie sie ihre Darmflora in der Stillzeit wieder ins Gleichgewicht bringen kann, konnte ich ihr nach Rücksprache mit einem Kinderarzt und einer Apothekerin folgende Empfehlung geben:

Beim Aufbau der Darmflora in der Stillzeit ist es wichtig, vor allem auf den empfindlichen Darm des Säuglings Rücksicht zu nehmen. So ist es sinnvoll, wenn Mutter und Baby gleichzeitig eine Mischung aus Lactobacillus reuteri, Bifidobakterien und Lactococcus lactis bekommen.

Ausgewogene Ernährung

Zusätzlich hilft eine ausgewogene Ernährung mit vollwertigen, biologischen Lebensmitteln: Gemüse, Getreide, Obst, Rohkost, Sauermilchprodukte, wenig und qualitativ hochwertiges Fleisch (ohne Antibiotika im Tierfutter).

Reduziere so weit wie möglich den Verzehr von Zucker, Süßigkeiten, süßen Getränken und Kuchen. Vermeide Weißmehlprodukte (helle Brötchen, helle Nudeln) und nimm stattdessen lieber Vollkorndinkel- oder Roggenprodukten.

Bitte beachtet das ein Aufbau der Darmflora bei dir und deinem Baby nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt stattfinden sollte.

Liebe Grüße
Eure Stefanie

Beitragsfoto: by metamorworks shutterstock.com

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Gefahr: Alkohol in der Schwangerschaft https://barrio.de/lieben/schwangerschaft/gefahr-alkohol-in-der-schwangerschaft/ Fri, 09 Sep 2022 13:00:00 +0000 https://barrio.de/?p=42033 Liebe Mamas, liebe Papas,

heute zum Tag des “Alkoholgeschädigten Kindes” möchte ich euch dringend vor Alkoholgenuss in der Schwangerschaft warnen!! Die Gefahren sind weitaus schlimmer als bisher bekannt. Auch der gelegentliche Alkoholgenuss kann bereits ungeahnte Schäden verursachen und langfristige Folgen für das Kind haben!

Laut der neusten Studie des Münchner Institutes für Therapieforschung vom März 2019 sollte eine Schwangere gar keinen Alkohol zu sich nehmen.

Gar nicht! Weder in der Schwangerschaft noch in der Stillzeit!

Die Erkrankung von Neugeborenen durch Alkohol hat eine Häufigkeit von 1:300! Damit ist sie die häufigste angeborene Erkrankung in Deutschland. Und das ist nur die Zahl der Kinder, die mit den typischen sichtbaren Zeichen der Schädigung am Gesichtsschädel zur Welt kommen. Die Dunkelziffer der betroffenen Kinder, die diese Symptome nicht zeigen, aber dennoch schwer betroffen sind scheint laut der neuen Studie deutlich höher zu sein. Die Zahl hat mich furchtbar erschreckt!

Unterteilung:

Das fetale Alkoholsyndrom (FAS) auch Alkoholembryopathie genannt wird verursacht durch einen regelmäßigen Alkoholgenuss oder Alkoholerkrankung der Mutter. Die Diagnose wird gestellt, wenn diese 4 Zeichen zusammentreffen:

  • Wachstumsauffälligkeiten (meist ein geringes Geburtsgewicht)
  • typische Auffälligkeiten des Gesichtes und des Schädels
  • Auffälligkeiten des Zentralen Nervensystems (ZNS),
  • Bestätigte oder nicht bestätigte intrauterine Alkohol-Exposition
Bild: “Baby mit Fetalem Alkoholsyndrom
Lizenz: CC BY-SA 3.0 von Teresa Kellermann.
Charakteristika:Vergleichsweise kleine Augen mit schmalen, teils herabhängenden Augenlidern,schmales (Ober-) Lippenrot undwenig modulierte, flache oder fehlende Mittelrinne (Philtrum) zwischen Nase und Oberlippe und dünne Oberlippe.”

Alkoholeffekte, weisen auf den Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft hin, zeigen aber nicht die klassischen sichtbaren Veränderungen am Gesichtsschädel. Die Folgen zeigen sich erst in der späteren Entwicklung des Kindes:

  • Hirnfunktionsstörungen (z. B. fein- und grobmotorische Störungen),
  • Hirnleistungsschwächen des Groß- und Kleinhirns (z. B. intellektuelle Leistungsminderung und Merkschwächen)
  • Verhaltensstörungen (z. B. Ungehemmtheit, unangepasstes Sozialverhalten).

Trinkt eine schwangere Frau Alkohol, hat ihr Baby innerhalb weniger Minuten dieselbe Alkoholkonzentration im Blut wie sie. Seine Organe sind noch nicht voll entwickelt. Deswegen fällt es seinem Organismus viel schwerer, den Blutalkoholspiegel wieder zu senken. Zudem ist die Entfernung des Giftes aus der Amnionhülle die das Ungeborene in der Gebärmutter umhüllt verzögert.

Baby ist der schädigenden Wirkung des Alkohols also weit länger ausgesetzt

Alkohol und Acetaldehyd, das beim Abbau des Alkohols entsteht sind Zellgifte. Sie hemmen die Zellteilung und wirken sich deshalb direkt auf das Wachstum des Ungeborenen aus. Sie beeinträchtigen die Hirnentwicklung und sind eine häufige Ursache für Organschäden, Entwicklungs- und Wachstumsstörungen sowie spätere Verhaltensauffälligkeiten beim Kind.

Die Frage, welche Menge Alkohol noch unschädlich für das Baby sein könnte und ab wann die kindliche Gesundheit und Entwicklung gefährdet sind, lässt sich nicht beantworten. Wissenschaftlich gesichert ist, dass in allen Phasen der Schwangerschaft selbst geringe Mengen Alkohol erhebliche Folgen für das Kind haben können. Weil aber weder Grenzwerte noch „Zeitfenster“ für mögliche schädliche Folgen des Alkohols auf das ungeborene Kind bekannt sind, wird schwangeren Frauen empfohlen, ganz auf Alkohol zu verzichten.

Vergiftung des ungeborenen Kindes

Die Vergiftung des ungeborenen Kindes mit Alkohol führt in Abhängigkeit vom Reifungsstadium zu unterschiedlichen Entwicklungsstörungen:

Erstes Trimenon (0-3 Schwangerschaftsmonate):

Der Embryo zeichnet sich im ersten Trimenon durch den Prozess der Organogenese aus, das heißt, es werden die Organe angelegt. Dementsprechend tiefgreifend sind die Schädigungen, die in dieser Zeit erfolgen können: Kopf-/Gehirnminderentwicklung, Gesichtsveränderungen und Fehlbildungen innerer Organe sind die häufigsten.

Zweites Trimenon (3-6 Schwangerschaftsmonate):

In diesem Zeitraum ist die größte Gefahr bei mütterlichem Alkoholkonsum eine Fehlgeburt. Weiterhin kommt es zu Wachstumsverzögerung mit Rückstand oder Verzögerung der körperlichen Entwicklung.

Drittes Trimenon (6-9 Schwangerschaftsmonate)

In dieser Zeit wächst der Fetus körperlich und kognitiv zur Geburtsreife. Durch den Einfluss von Alkohol besteht die Gefahr der Wachstumsretardierung und einer Schädigung des Zentralnervensystems. Diese Gefahr ist zu diesem Zeitpunkt am größten.

Schlimmste Folgen

Hier seht ihr die schlimmen Folgen, die der Alkoholkonsum in der Schwangerschaft für das Ungeborene ein Leben lang haben kann:

Pränatale Folgen (Entwicklung im Mutterleib)

  • Minderwuchs, Untergewicht
  • vermindertes Fettgewebe
  • Kleinköpfigkeit
  • verkürzter Nasenrücken
  • schmales Lippenrot, dünne Lippen
  • Zahnanomalien
  • veränderte Stellung der Ohren
  • Augenfehlbildungen
  • Genitalfehlbildungen
  • Nierenfehlbildungen
  • Herzfehler
  • Entzugserscheinungen
  • Skelettfehlbildungen

Postnatale Folgen (Entwicklung des Kindes nach der Geburt)

  • Wachstumsverzögerung
  • geistige Entwicklungsverzögerung (schwere geistige Behinderungen bis Teilleistungsstörungen)
  • Sprachstörungen
  • Lernstörungen
  • Hyperaktivität
  • Distanzlosigkeit, Vertrauensseligkeit
  • erhöhte Risikobereitschaft, Waghalsigkeit
  • Autismus
  • Aggressivität, dissoziales Verhalten
  • emotionale Instabilität

Bitte achtet auf Euch und euer Ungeborenes! Tragt die Botschaft weiter! Die Alkoholerkrankung ist auch bei Frauen weit verbreitet. Da sie aber in unserer Gesellschaft wenig Anerkennung als Erkrankung findet, sind die betroffenen oft isoliert und allein mit ihren Problemen. Bitte lasst euch helfen! Sprecht mit eurem Arzt und bleibt nicht allein!

Hier könnte Ihr die Zusammenfassung der Studie des Münchner Institutes für Therapieforschung vom März 2019 lesen:

Passivtrinken des Ungeborenen März 219, Studie des Münchner Instituts für Therapieforschung (IFT)

Liebe Grüße
Eure Stephanie

Liebe Stefanie, wir danken Dir, dass Du unsere Leserinnen zu diesem wichtigen Thema so umfassend aufgeklärt hast.

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Geburtstrauma, Lähmung der Arme oder Schädigung des Nervengeflechts: 7 wichtige Fakten zur Plexusparese https://barrio.de/lieben/baby/schaedigung-nervengeflecht-baby/ Mon, 05 Sep 2022 08:00:00 +0000 https://barrio.de/?p=33436

Heute erklärt uns unsere Expertin Stefanie Prinzessin zu Sayn-Wittgenstein, was eine Plexusparese ist und wie es zu der Schädigung des Nervengeflechts kommt.

Liebe Mamas und Papas,

good news: Noch nie war eine Geburt so sicher wie heute! Die Geburtshilfe und die medizinische Entwicklung haben viel geleistet. Wenn man bedenkt, dass z.B. 1960 die Todesrate von Kindern unter der Geburt noch bei ca. 3,5 % lag, liegt sie heute unter 0,5% in den westlichen Industrienationen. Durch die Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen sind Geburtshelfer heute auf mögliche Risiken unter der Geburt vorbereitet und es kann frühzeitig entsprechende Vorsorge getroffen werden. Dennoch ist auch heute die Geburt für Mutter und Kind ein heikler Moment und es kann zu gefährlichen Situationen kommen, in denen die Geburtshelfer schnell reagieren müssen um z. B. einen möglichen Sauerstoffmangel des Kindes oder eine Lebensgefahr für die Mutter zu verhindern.

Geburtstraumatische Plexusparese

Eine Schädigung des Nervengeflechtes (Plexus Brachialis), dass die Arme versorgt ist ein schwerwiegendes Beispiel eines Geburtstraumas.  Die Häufigkeit liegt bei 0,1-2,3% aller Geburten.

Risiken:

  • BMI der Mutter über 30
  • Gewicht des Kindes über 4000 g
  • Die Größe des Kindes steht im starken MIssverhältnis zur Größe der Mutter
  • Schwangerschaftsdiabetes
  • Unerkannter Schwangerschaftsdiabetes

Wie kann es zu einer Schädigung des Plexus Brachialis kommen?

Die Geburt folgt einer natürlichen Mechanik. Nachdem das Köpfchen des Babys geboren wurde, muss der Körper des Kindes mit einer leichten Drehung in den querovalen Beckeneingang der Mutter finden, damit die Schultern geboren werden können. Bei einer gesunden Geburt ist die Geburt des Köpfchens der schwierigste Moment und die nachfolgenden Schultern und Rumpf können ohne Probleme geboren werden. Ist das Baby im Verhältnis zum mütterlichen Becken zu groß, kann es dazu kommen, dass die Schultern im Geburtskanal stecken bleiben (Schulterdysktoie). Die Geburt kommt zum Stillstand. Das Kind steckt fest. Die Nabelschnur ist komprimiert, es fließt zu wenig Sauerstoff. Das Kind ist in Lebensgefahr.

Nervengeflecht kann bei Geburtskomplikationen geschädigt werden

Die Geburtshelfer müssen das Kind schnell auf die Welt holen. Dabei kann es zu starken Zug- und Dehnkräften auf das empfindliche Nervengeflecht der Halswirbelsäule kommen. Das Nervengeflecht, das die Schultern und die Arme versorgt liegt im Bereich der Halswirbelsäule und kann bei dieser sehr schweren Geburtskomplikation geschädigt werden. Je nach Ausmaß der Schädigung, kann die Beweglichkeit der Schultern und Arme des Kindes kurzfristig oder langfristig eingeschränkt sein.

Meist nur Dehnung des Nervengeflechts

Unmittelbar nach dieser schweren Geburtssituation wird das Baby vom Kinderarzt versorgt und untersucht. Er wird versuchen zu beurteilen wie schwer die Zug- und Dehnwirkung unter der Geburt auf das Nervengeflecht der Schultern -und Arme eingewirkt hat. Oft sieht er zuerst, dass ein Ärmchen schlaff und unbeweglich ist. In den ersten 10 Tagen nach der Geburt wird der Arm mit einem Verband an den Oberkörper entlastet. In den meisten Fällen kommt es nur zu einer Dehnung des Nervengeflechtes und nach ca. 4 Wochen bis 3 Monaten erholt sich das Nervengeflecht und das Kind erhält die normalen Nervenimpulse und die Beweglichkeit von Schultern, Armen und Händen zurück

Ausmaß der Schädigung in den ersten Wochen nicht genau zu erkennen

Leider ist das tatsächliche Ausmaß der Schädigung durch das entstandene Trauma im Gewebe in den ersten Tagen und Wochen nicht wirklich sichtbar und die Ärzte können sich nur anhand der Symptomatik orientieren. Möglichst schnell nach der Geburt sollten die Eltern einen spezialisierten Kinderorthopäden aufsuchen, um die weitergehende Diagnostik und Therapie einzuleiten. Eine physiotherapeutische Begleittherapie ist besonders wichtig. Die betroffenen Nerven werden mit vorsichtigen Übungen stimuliert. Über diese Übungen kann sich das Nervengewebe leichter erholen und die Beweglichkeit bleibt erhalten.

Eltern können ihr Baby durch gezielte Übungen unterstützen

Auch die Eltern lernen die Übungen, die sie mit ihrem Kind zu Hause weiterführen sollten. Zum Glück treffen Eltern, Kinder und die Geburtshelfer solche dramatischen Situationen nur noch selten, denn die Vorsorgeuntersuchungen und die Ultraschalluntersuchungen machen es möglich die Größe eines Kindes bereits vor der Geburt zu erkennen und mögliche Risiken zu auszuschließen. Ist ein Baby im Verhältnis zum mütterlichen Becken deutlich zu groß wird ein Kaiserschnitt empfohlen.

Bitte nehmt zu eurem und zum Schutz eures ungeborenen Kindes die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft wahr.

Liebe Grüße,
Eure Stefanie

Beitragsfoto: Photo by Christian Bowen on Unsplash

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Wenn das Baby schreit: 8 Fakten https://barrio.de/lieben/baby/wenn-das-baby-schreit-8-fakten/ Sat, 03 Sep 2022 08:00:00 +0000 https://barrio.de/?p=42678 Sicher kennt ihr das auch, euer Baby schreit und will sich gar nicht mehr beruhigen. Ihr seid auch schon am Verzweifeln, weil euch nichts mehr einfällt, was ihr noch versuchen könntet, um es zu beruhigen. Hier hat unsere Expertin Prinzessin Stefanie zu Sayn-Wittgenstein erprobte Tipps für euch.

Liebe Eltern,

es ist laut, es ist sehr, sehr laut und oft stellen mir verzweifelte Eltern die Frage….. ist das immer so?  Zu Eurer Beruhigung, ja es immer so. Ihr macht alles richtig und es gehört dazu. Niemals habt Ihr erwartet, dass so was Kleines, unendlich niedliches ein solches lautes, geradezu dramatisches Geräusch entwickeln kann und damit sehr durchdringend, deutlich und ausdauernd mitteilt…. 

ALARM! Ich brauche HILFE! Schnell!

Es ist genau das! Es ist ein Alarm, der uns von Natur aus mitgegeben wurde um zu überleben. Und wir wissen… in der Natur überlebt nur der, der der Stärkste ist! Der laut ist, der deutlich sagt, hier bin ich und das sind meine Bedürfnisse. Seid stolz und zufrieden, dass Euere Baby eine solch starke Lebenskraft hat.

Baby schreit

Was auch immer gerade zum Schreien Eures Babys geführt hat… besonders in den ersten Lebenswochen ist es in jedem Falle ernst zu nehmen, denn es braucht Eure Hilfe.
In den ersten ca. 6 Lebenswochen entwickelt sich ein wesentlicher Anteil des Urvertrauens Eures Kindes in den tiefen Strukturen seines Gehirns. 
Erfährt es in dieser ersten Zeit ein liebevolles, zuverlässiges Angenommensein und darf fühlen, dass Ihr als Eltern ihm in seinen „Notsituationen“ sicheren Schutz bieten könnt, so könnte Ihr bereits hier einen wesentlichen Anteil zu einem starken Selbstbewusstsein Euers Kindes beitragen, da das Urvertrauen dann einfach da ist.

Warum schreit es so dramatisch?

Euer Neugeborenes ist dieser Welt schutzlos ausgeliefert. Es kann gerade mühsam alleine Atmen, seine Körpertemperatur kaum allein aufrechterhalten, nicht selbstständig flüchten.  Alles bedeutet Gefahr durch Kälte, Hunger, Einsamkeit. Aber der Mensch in seinen archaischen Strukturen will überleben! 

Zuwendung und körperlichen Kontakt

Nur durch liebevolle Zuwendung, durch körperlichen Kontakt, Wärme und Fütterung kann es überleben und fühlt sich sicher. Also hat die Natur Eurem Baby ein starkes Alarmsignal mitgegeben, auf das Ihr auf jeden Fall reagieren werdet und solltet. 

Wer diese Aufgabe übernimmt ist gar nicht so wichtig, am schönsten und langfristig besten ist es natürlich, wenn die Eltern das übernehmen können. Aber auch Großeltern, Freunde, Tanten, Onkels und andere Unterstützer dürfen das tun. Solltet Ihr also irgendwann einmal merken, dass Ihr durch Schlafmangel oder auch sonst in eine Situation der Überforderung geratet, so holt Euch Hilfe!

Wie kann man nun das Schreien interpretieren?

Wie lernt Ihr langfristig die Bedürfnisse Eures Babys zu hören?

Ihr dürft Euch ganz sicher darauf verlassen, dass Ihr das lernt zu hören, sowie Ihr zum Beispiel eine neue Sprache lernt zu hören. Ihr werdet hören, wann Euer Baby Hunger hat, wann Schmerzen und wann es einfach schreit, weil es gnaddelig ist oder durch zu viele Reize überfordert.

Hier sind ein paar Möglichkeiten, die ich immer wieder beobachten konnte.

Schreien bei Hunger

Das Baby wird deutlich unruhig, beginnt zu suchen. Es beginnt an allem zu saugen, besonders an seinen Fingerchen. Meist weißt Du schon, dass es Zeit zum Füttern wird. Findet das Baby nicht was es sucht, dann ein ist ein deutliches unzufriedenes “waaa,-waaa,-waaa,”-zu hören. Dauert sein Warten zu lang, so nimmt das Schreien an Intensität und Lautstärke zu.

Baby schreit bei Müdigkeit

Zweifele nicht an Deiner Milchmenge. Dein Baby findet manchmal einfach nicht so richtig in den Schlaf. Das drückt es durch ein unzufriedenes Schreien aus. Zusätzlich windet es sich hin und her, macht manchmal auch den Körper ganz steif und bekommt vor Ärger einen ganz roten Kopf und versuchst Du es dennoch noch einmal an die Brust zu legen, so dreht es das Köpfchen weg, und verschluckt sich leicht.

Häufig tritt diese Situation ein, wenn Ihr unterwegs wart, der Tagesrhythmus sich verändert hat, Gäste zu Besuch waren oder Du einfach gestresst bist. Auch nach dem Stillen gelingt es dem Baby nicht zur Ruhezu finden. Das Schreien bekommt lange harte Töne

Bei Schmerzen bei Blähungen

Plötzlich ertönt ein schrilles Geschrei. Das Baby hält den Atem kurz an, es windet sich, zieht die Beinchen an und Du merkst das es ganz dolle arbeiten muss. Die Zunge zittert beim Schreien und das Gesichtchen verzerrt sich.

Überfüttert

Auch das kann vorkommen, wenn Unruhe mit Hunger verwechselt wurde. Die Milch kommt dann wieder heraus, das Baby ist unruhig.

Zu heiß

Das Baby wird unruhig. Wenn Du in den Nacken fasst, spürst Du starke Wäre im Vergleich zum restlichen Körper. Das Schreien beginnt mit einem Jammern und wird zusehends lauter. Das Baby findet nicht zur Ruhe. Auch in meiner Arbeit ist jedes Baby anders und auch ich verstehe, nicht immer was ein Baby mir sagen will. 

Wichtige Erinnerungen finde ich immer wieder beim Lesen im Buch „Babyflüsterer“ von Tracy Hogg. Die amerikanische Hebamme und Buchautorin Tracy Hogg beschreibt in ihrem Buch “Babyflüsterer” ihre Beobachtungen von schreienden Babys. 

Tracy hat jahrelang mit behinderten Kindern gearbeitet, die ihre Bedürfnisse nicht mitteilen konnten und hat dabei gelernt, diese anhand von Körpersprache, Tönen und Lauten zu erkennen. Die Erkenntnisse konnte sie auch bei Babys beobachten und hat in ihrem Buch einen Wegweiser für Mütter verfasst.“

Gebt Euch Zeit und Raum für Verständnis für Euch und für Euer Baby

Liebe Grüße
Eure Stefanie

Liebe Stefanie, erneut ein sehr hilfreicher und fachkundiger Bericht von Dir für unsere Leser. Ganz herzlichen Dank dafür.

Mehr Artikel von Stefanie findet ihr hier.

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Was Ihr über die bedrohliche Schwangerschaftsvergiftung unbedingt wissen solltet https://barrio.de/leben/wissen/schwangerschaftsvergiftung-wissen/ Tue, 30 Aug 2022 08:00:00 +0000 http://barrio.de/?p=627

 „Seltene Komplikationen in der Schwangerschaft“-Schwangerschaftsvergiftung Präeklampsie

Liebe Mamas, liebe Papas,

Schwangerschaftsvergiftung…. Wenn eine Mutter Mitte der 80iger Jahre mit der Diagnose Schwangerschaftsvergiftung in die Frauenklinik eingeliefert wurde, hieß das damals, dass immer eine lebensbedrohliche Situation für die Mutter und das ungeborene Kind vorlag. Oft kam diese Situation für die Mutter plötzlich und entwickelte sich in wenigen Stunden zu einer hoch bedrohlichen Situation.

Überlebenschance für das Baby bei Schwangerschaftsvergiftung

Auf der Frühgeborenen-Intensivstation bereiteten wir uns immer auf einen Kaiserschnitt vor und hofften, dass die Schwangerschaft bereits jenseits der 30. Schwangerschaftswoche angekommen war und damit eine höhere Überlebenschance des Babys gegeben war. Auch heute gilt die Schwangerschaftsvergiftung, auch EPH-Gestose oder Präeklampsie genannt, als eine der lebensbedrohlichen Komplikationen von Mutter und Kind, von der ca. 2% aller Schwangerschaften in Europa bedroht sind.

Ursachen nicht gänzlich geklärt

Zum Glück werden die Vorzeichen heute, dank der Grundlagenforschung schneller und klarer erkannt und durch entsprechende Maßnahmen kann die Schwangerschaft oft bis zu einer späten Schwangerschaftswoche erhalten bleiben und damit ein gesundes Baby auf die Welt kommen. Das gelingt leider nicht immer, da noch immer die genaue Ursache, warum es zu einer Schwangerschaftsvergiftung kommt nicht gänzlich geklärt.

Ursachen für eine Schwangerschaftsvergiftung

Heute weiß man aus Studien zusätzlich etwas mehr, aber warum dieses Krankheitsbild auftritt ist nach wie vor nicht geklärt. Für das Krankheitsbild einer Schwangerschaftsvergiftung können mehrere Auslöser in Frage kommen:

  • Übergewicht (BMI > 35)
  • Alter der Mutter über 40 Jahre und Erstgebärende
  • Präeklampsie in einer vorausgegangenen Schwangerschaft oder als familiäre Belastung
  • Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen
  • Hormonschwankungen
  • Gefäßerkrankungen
  • Gefäßfehlbildung in der Plazenta
  • Alter über 40 Jahre und Erstgebärende

Typische Symptome

  • Die Symptome treten typischerweise 2.-3.Trimester 24-26 Schwangerschaftswoche) der Schwangerschaft auf
  • Erhöhter Blutdruck (über 140/90 mmHg)
  • Im Urin ist Eiweiß nachzuweisen (eingeschränkte Nierenfunktion)
  • Wassereinlagerung im Gewebe der Beine, Füße, Gesicht und Hände, später auch des ganzen Körpers
  • Störungen des Nervensystems wie Sehstörungen, Schwindel Unwohlsein
  • Wachstumsverzögerung des Ungeborenen
  • Meist beginnt die Erkrankung mit Wassereinlagerungen in den Beinen, die Mutter ist geschwächt und kraftlos.
  • Beim Arzt fallen schließlich ein hoher Blutdruck auf und im Urin ist Eiweiß nachzuweisen.
  • Die meisten Fälle von Präeklampsie haben einen leichten Krankheitsverlauf und ziehen keine weiteren Komplikationen nach sich.
  • Dementsprechend einfach sieht auch die Behandlung aus, v.a. mit Bettruhe, Gabe von Magnesium und Blutdrucksenkern und engmaschigen Kontrollen.
  • In Einzelfällen jedoch kann dieser Zustand sowohl für die Mutter als auch ihr Kind sehr viel komplizierter und gefährlicher werden.

Grundsätzlich ist wichtig

Grundsätzlich gilt: Je früher eine Präeklampsie während der Schwangerschaft auftritt, umso gravierender ist die Erkrankung. Bei der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen wird mittels Blutdruckmessungen und Urinproben auf die verschiedenen Anzeichen der Präeklampsie hin untersucht.

Warnzeichen

Trotzdem solltet Ihr die Warnzeichen für eine Präeklampsie kennen und Euren Frauenarzt, Eure Frauenärztin oder Eure Hebamme ggf. davon in Kenntnis setzen, wenn die Beine dicker sind als gewöhnlich, eine deutliche und schneller Gewichtszunahme als bisher eintritt oder Schwindel, Lichtempfindlichkeit, Schläfrigkeit, Verwirrtheit, Nervosität und Rastlosigkeit zu spüren ist. Nach neusten Studienergebnissen wird bei einem sehr früher Auftreten der Symptome einer ernstzunehmenden Präeklampsie eine ASS(Aspirin(R) -Einnahme empfohlen.

Präeklampsie- Screening

Laut diesen neusten Studien kann mit einem Präeklampsie- Screening, was mit der dem Erstsemesterscreening angeboten wird, die Gefahr einer schweren Präeklampsie um 80-90% gesenkt werden. Die Kosten für das Präeklampsie-Screening werden leider von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Bitte achtet gut auf euch und euer Baby und nehmt unbedingt regelmäßig die Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen wahr!

Liebe Grüße

Eure Stefanie

Weiterführende Links:

ASPRE Studie zur Präeklamsie-Behandlung _Aerzteblatt 2010

Präeklampsie- Screening

Beitragsfoto: Von Blue Planet Studio shutterstock.com

 

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Welche Folgen kann Schwangerschaftsdiabetes haben? https://barrio.de/essen/ernaehrung/welche-folgen-kann-schwangerschaftsdiabetes-haben/ Thu, 25 Aug 2022 13:00:00 +0000 https://barrio.de/?p=42536 Blutzuckerstoffwechselstörung in der Schwangerschaft

Liebe Mamas, liebe Papas,

Schwangerschaftsdiabetes bezeichnet einen erhöhten Blutzuckerspiegel der werdenden Mutter in der Schwangerschaft. Sie zählt mittlerweile zu den am häufigsten auftretenden Erkrankungen von Frauen in der Schwangerschaft – weltweit erkranken von 100 Schwangeren 16 Frauen. Die Blutzuckerstoffwechselstörung verläuft schleichend, meist unbemerkt. Selten können deutlich zunehmender Durst und stark vermehrter Harndrang Hinweise sein. Leider treten diese Symptome bei Schwangeren selten auf.

Babys sehr groß

Der erste Verdacht entsteht, wenn beim Ultraschall auffällt, dass das Baby sehr groß ist und ein zu hohes Gewicht für den entsprechenden Schwangerschaftszeitpunkt hat. Es ist eine ernstzunehmende Erkrankung, da sowohl für die werdende Mutter als auch für das Ungeborene Komplikationen drohen. In den meisten Fällen kommt der weibliche Körper mit den veränderten Anforderungen während der Schwangerschaft zurecht. Dennoch sorgen die Schwangerschaftshormone für große Veränderungen im mütterlichen Organismus. Dies Hormonveränderungen sind auch die  Ursache für einen Schwangerschafstdiabetes.

Glucoseaufnahme gestört

Die Schwangerschaftshormone verändern die Rezeptoren der Zellen für das Insulin, das die wichtige Aufgabe hat, die Glucose aus der Nahrung in die Zellen einzulassen. Ist die Aufnahme der Glucose in die Zellen gestört, nennt man diese Situation Diabetes. Es gibt einige Faktoren, die das Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes erhöhen.

Risikofaktoren

Folgende Risikofaktoren begünstigen einen Diabetes in der Schwangerschaft:

  • Übergewicht der werdenden Mutter mit einem BMI > 30
  • Kohlehydrat-, Zucker-, fettreiche Ernährung 
  • Extreme Gewichtszunahme in der Schwangerschaft
  • Diabetes mellitus in der Familie
  • gestörte Glucosetoleranz bereits vor der Schwangerschaft 
  • eine oder mehrere Fehlgeburten mit unbekannter Ursache 
  • ein früheres Kind wog bei der Geburt über 4.500 Gramm
  • Schwangerschaftsdiabetes in einer vorangegangenen Schwangerschaft
  • das Geburtsgewicht der werdenden Mutter lag über 4.500 Gramm
  • Alter der Schwangeren über 35 Jahre
  • erhöhte Fruchtwassermenge
  • Einnahme von Kortisonpräparaten in der Schwangerschaft

Drohende Komplikationen

für die werdende Mutter durch einen Schwangerschaftsdiabetes 

  • Das Risiko für eine Schwangerschaftsvergiftung mit hohem Blutdruck, reduzierter Nierentätigkeit und Eiweiß im Urin steigt
  • Das Risiko für Harnwegsinfektionen steigt
  • Das Risiko für eine Kaiserschnittentbindung steigt
  • Bestehende Erkrankungen der Netzhaut des Auges (Retinopathie) können sich verschlechtern.
  • Ein im Durchschnitt größeres und schwereres Kind kann die Geburt erschweren
  • Die Hälfte der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes entwickeln bei einer erneuten Schwangerschaft wieder einen Gestationsdiabetes

Mögliche Auswirkungen auf das ungeborene Kind:

  • Hohes Geburtsgewicht, über 4500 Gramm
  • Reifestörung der Organe v.a. die Lunge ist betroffen, es kann nach der Geburt zum Atemnotsyndrom kommen
  • Neugeborenengelbsucht
  • Ein vergrößertes Herz, was nicht ausreichend leistungsfähig ist 
  • Hypoglykämie: zu niedrige Blutzuckerwerte nach der Abnabelung
  • zu niedriger Kalziumblutspiegel mit Muskelkrämpfen
  • Jedes dritte Kind einer Frau mit unbehandeltem Schwangerschaftsdiabetes entwickelt im Lauf seines Lebens einen Diabetes
  • Andere neigen später zu Übergewicht
  • Die Sterblichkeitsrate der Kinder vor und nach der Geburt ist erhöht

Um einen Schwangerschaftsdiabetes zu verhindern hilft folgendes:

  • Versuche deinen Bodymaßindex (BMI) bereits mit dem Kinderwunsch zu reduzieren
  • Versuche deine Ernährung umzustellen
  • Sinnvoll ist eine kohlehydratreduzierte, zuckerarme Ernährung. Sie sollte viel Gemüse, Vollkornprodukte und Obst enthalten, auch in der Schwangerschaft
  • Bewege dich mindestens 2-mal die Woche für 50-60 Minuten
  • Sport wie Yoga, leichtes Laufen oder Fahrradfahren ist hilfreich
  • Versuche deinen Stress des Alltags zu reduzieren

Studien haben gezeigt, dass sich ein Schwangerschaftsdiabetes bei einer sinnvollen Ernährungsumstellung auch in der Schwangerschaft gut reduzieren lässt. Nur in seltenen Fällen muss ein Schwangerschaftsdiabetes mit Medikamenten behandelt werden. Oft gibt es in diesen Fällen bereits Blutzuckererkrankungen in der Familiengeschichte. Zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft gehört eine Urinuntersuchung auf Glucose. Sie gibt Auskunft, ob sich ein Schwangerschaftsdiabetes einstellt.

Glucosetoleranztest

Sollten Deine Urinuntersuchungen einen  Hinweis auf einen möglichen Schwangerschaftsdiabetes geben, so hast Du in der 27./28, Schwangerschaftswoche einen Anspruch auf einen Glucosetoleranztest. Nach der Schwangerschaft regulieren sich die Hormone wieder in den Normalbereich und der Schwangerschaftsdiabetes ist mit dem Ende der Schwangerschaft nicht mehr vorhanden.

Ich wünsche Euch eine gute gesunde Schwangerschaft und nehmt die Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft wahr.

Liebe Grüße
Eure Stefanie

Weiterführende Links für euch:

Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft

Ernährung in der Schwangerschaft

Beitragsfoto: Von Blue Planet Studioshutterstock.com

Mehr zum Thema Ernährung findet ihr hier.

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Eileiterschwangerschaft: 8 Tatsachen, die ihr unbedingt wissen solltet https://barrio.de/leben/gesundheit/eileiterschwangerschaft-8-tatsachen-die-du-wissen-solltet/ Sat, 20 Aug 2022 13:00:00 +0000 https://barrio.de/?p=42399 Liebe Mamas und Papas,

was ist eigentlich eine Eileiterschwangerschaft? Diese Frage stellte mir eine Freundin meiner Tochter. Ähnlich wie meine Töchter ist sie in einem Alter, indem die Themen der Familiengründung und die Frage nach dem eigenen Mutter-Werden mehr ins Bewusstsein treten. Sie erleben, dass Freundinnen schwanger werden und Mütter werden, sie dürfen als Patentanten und enge Freundinnen dieses Wunder Schwangerschaft und Geburt schon ganz nah miterleben. Aber sie erleben eben auch mit, dass nicht immer alles so glücklich verläuft.

Eileiterschwangerschaft und mögliche Komplikationen

Im näheren Umfeld war es zu einer unerkannten Eileiterschwangerschaft gekommen und ein Mädchen in der Uni war zusammengebrochen und musste mit dem Notarztwagen abgeholt werden. Erst später erfuhren die Kommilitoninnen den Grund des Zusammenbruches. Eine Eileiterschwangerschaft war nicht erkannt worden, der Eileiter war gerissen und es kam akut zu schweren Blutungen, die zum Zusammenbruch der jungen Frau geführt hatten.

Eileiterschwangerschaft

Definition: Einer befruchteten Eizelle gelingt es nicht in die Gebärmutter zu wandern und sie nistet sich in der Schleimhaut des Eileiters ein. 

Wie kann es dazu kommen?

In der Mitte des weiblichen Zyklus kommt es zum Eisprung. Die unbefruchtete Eizelle mach sich auf den Weg durch den Eileiter zur Gebärmutter. Auf dem Wege dorthin begegnen ihr, wenn es zum Geschlechtsverkehr in dieser Zeit kam, die Samenzellen des Mannes. Im Eileiter kommt es zur Befruchtung. Die befruchtete Eizelle wandert weiter zur Gebärmutter, denn dort findet sie genau den Platz und die Voraussetzungen vor, damit sich ein Baby entwickeln kann. In ganz seltenen Fällen, ca. 1% aller Schwangerschaften gelingt es der befruchteten Eizelle nicht, den besonders engen, letzten Abschnitt des Eileiters zu überwinden, sie bleibt an der Wand des Eileiters hängen und nistet sich dort ein um sich weiterzuentwickeln.

Ursachen der Eileiterschwangerschaft

Es gibt verschiedene Gründe, warum die Eizelle es nicht in die Gebärmutter schafft. Manchmal passiert das spontan und ohne Grund, häufig ist die Ursache aber eine Verengung des Eileiters.

Mögliche Ursachen, die zu einer Eileiterschwangerschaft führen können:

  • Höheres Lebensalter der Frau
  • Künstliche Befruchtung
  • Unerkannte angeborene Fehlbildung des Eileiters
  • Vorangegangene Bauoperationen, die zu inneren Narbenbildungen geführt haben
  • Infektionen des Unterleibes, besonders Chlamydien-Infektionen können zu Vernarbungen und Verengung des Eileiters führen
  • Endometriose
  • Früherer Schwangerschaftsabbruch 

Symptome einer Eileiterschwangerschaft

Die ersten Symptome sind ganz ähnlich wie die einer normalen Schwangerschaft. Die Blutung bleibt aus, morgendliche Übelkeit und die Brüste spannen. Der Schwangerschaftstest wird durch das Schwangerschaftshormon HCG positiv ausfallen. Erst ab der 6-9 Woche kommen plötzlich Schmerzen im Unterbauch hinzu, vor allem auf der Seite des betroffenen Eileiters.Für Frauen, die bis zu dieser Zeit keine Hinweise auf eine mögliche Schwangerschaft wahrgenommen haben, treten die Schmerzen plötzlich auf und sie bringen sie unter Umständen nicht mit einer möglichen Schwangerschaft in Verbindung. Das ist gar nicht selten und häufig steht der Verdacht auf eine Blindarmentzündung im Vordergrund.

Andauernder Schmerz

Zuerst kommt und geht der Schmerz und erst nach einigen Tagen bleibt ein ständiger Schmerz bestehen, der letztlich zunimmt und unangenehm wird. Dieser Schmerz führt dann zum Arzt. Bis es soweit ist kann die Schwangerschaft bereits die 6-9. Schwangerschaftswoche erreicht haben. Die Größe des kleinen Embryos ist für den Eileiter schon bedenklich groß. Es kann zum spontanen Abriss des Eileiters kommen, mit schweren Blutungen in den Bauchraum und zu einem lebensbedrohlichen Kreislaufversagen.

Folgende Symptome sind ernstzunehmende Anzeichen

  • Schmerzen im Unterbauch, die Zusehens stärker werden
  • Ziehende Spannungsschmerzen, die bei der Berührung des Unterbauches stärker werden
  • Schmierblutungen treten auf, wenn die Monatsblutung für einige Wochen ausgeblieben war

Hat die werdende Mutter eine Schwangerschaft erwartet, so wird sie beim längeren Ausbleiben ihrer Monatsblutung einen Schwangerschaftstest machen und sehen, dass sie schwanger ist. Die Symptome der morgendlichen Übelkeit und das Spannen der Brüste sind für sie das Zeichen einer Schwangerschaft und sie wird ihren Frauenarzt aufsuchen. Mittels Ultraschalles wird der Frauenarzt die Schwangerschaft bestätigen. Ab der 4-6 Woche können die modernen Ultraschallgeräte bereits den eingenisteten Embryo in der Gebärmutter feststellen. Findet er keine Fruchthöhle und die Laborergebnisse zeigen dennoch eine Schwangerschaft an, so entsteht der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft.

Untersuchung beim Frauenarzt

Dein Frauenarzt wird dich nun in engen Abständen zur Untersuchung einbestellen, um eine Eileiterschwangerschaft auszuschließen. Erhärtet sich der Verdacht auf eine Eileiterschwangerschaft, so ist das für die Mamis, die sich so sehnlichst ein Baby gewünscht haben eine schlimme Nachricht, denn diese Schwangerschaft gefährdet das Leben der werdenden Mami und muss beendet werden. Je früher die Situation entdeckt wird um so besser, denn dann kann der Eileiter erhaltend operiert werden und weitere Schwangerschaften sind möglich.

Therapie

Je nach Diagnose, Größe, HCG-Wert und der Stelle, an der sich der Embryo im Eileiter eingenistet hat gibt es folgende Möglichkeiten der Therapie:

  • Der Frauenarzt beobachtet die Entwicklung engmaschig, denn in den meisten Fällen können sich die embryonalen Zellen nicht weiterentwickeln, da die Versorgung im Eileiter nicht ausreicht. 
  • Medikamentöse Behandlung: Die embryonalen Zellen werden mit Hilfe von Medikamenten behandelt, um die Entwicklung zu reduzieren.
  • Ist die Eileiterschwangerschaft weit vorangeschritten und die Mutter ist in Gefahr, so wird er Frauenarzt zu einer schnellen Operation raten, um das embryonale Gewebe schnell zu entfernen. Dabei wird darauf geachtet, den Eileiter zu erhalten.

Zum Glück ist eine Eileiterschwangerschaft sehr, sehr selten. Aber es ist wichtig, dass jede Frau über dieses seltene Krankheitsbild informiert ist und gut auf ihren Körper achtet. Bitte denkt bei unklaren, stärker werdenden Unterleibsschmerzen auch an eine Eileiterschwangerschaft. Nehmt Schmerzen ernst und geht lieber einmal zu früh zum Arzt und auch zum Frauenarzt, damit eine Situation, wie sie die Freundin meiner Tochter in der Uni erlebt hat ganz, ganz selten bleibt.

Liebe Grüße, eure Stefanie

Mehr Artikel zum Thema Gesundheit findet ihr hier.

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