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Herzlichen Glückwunsch! Ihr habt ein neues Familienmitglied! Ein kleines großes Wunder sitzt auf eurem Schoß! Und ihr habt richtig viel um die Ohren.
Aber neben der Versorgung des Babys gibt es auch noch jede Menge bürokratischer Aufgaben, die ihr in Angriff nehmen müsst.
Einige Dinge könnt ihr aber bereits vor der Geburt in die Wege leiten, damit ihr gut vorbereitet seid, wenn das Baby dann endlich da ist. Hier die wichtigsten Themen im kurzen Überblick.

Mutterschaftsgeld

Der gesetzliche Mutterschutz besteht sechs Wochen vor und acht Wochen nach der Geburt. Solltet ihr Zwillinge bekommen, das Baby eine Frühgeburt sein oder an einer Behinderung leiden sind es 12 Wochen nach der Geburt. In dieser Zeit erhaltet ihr Mutterschaftsgeld von eurer Krankenkasse. Das Mutterschaftsgeld könnt ihr sieben Wochen vor dem Entbindungstermin mit einer Bescheinigung eures Frauenarztes bei der gesetzlichen Krankenkasse beantragen.

Elternzeit

Wenn ihr nach dem Mutterschutz in Elternzeit gehen wollt, müsst ihr das bei eurem Arbeitgeber schriftlich beantragen. Der Antrag muss spätestens sieben Wochen vor dem Beginn der geplanten Elternzeit gestellt werden. 

In der Elternzeit erhaltet ihr Elterngeld. Bei einigen Elterngeldstellen könnt ihr den Antrag auf Elterngeld schon vor der Geburt vorbereiten und müsst dann nur noch die Daten aus der Geburtsurkunde ergänzen. Neben dem Antrag auf Elterngeld müsst ihr die spezielle Ausfertigung der Geburtsurkunde für den Elterngeldantrag, eine Bescheinigung der Krankenkassen, die Steuer ID beider Elternteile, eine Kopie der Personalausweise beider Eltern mit Vorder- und Rückseite, die aktuellen Steuerbescheide beider Elternteile sowie die Lohn- und Gehaltsnachweise der letzten 12 Monate einreichen.

Kindergeld

Das Kindergeld gibt es bei der Familienkasse der Agentur für Arbeit. Mit der Geburtsurkunde, eurer Steuer ID und der Steuer ID Eures Kindes könnt ihr den Antrag auf Kindergeld stellen. Keine Sorge, die Steuer ID eures Nachwuchses kommt automatisch und ist wahrscheinlich schon im Briefkasten, wenn ihr aus dem Krankenhaus nach Hause kommt.

Krankenkasse

Das Baby wird nach der Geburt bei der Krankenkasse eines Elternteils mitversichert. Hier reicht es aus, die Krankenkasse telefonisch oder per Mail über die Geburt zu informieren. Das entsprechende Formular wird dann gemeinsam mit der Geburtsurkunde von der Krankenkasse verarbeitet.

Ihr merkt schon, die Geburtsurkunde ist das zentrale Dokument, dass ihr an vielen Stellen benötigt.

Wenn ihr Glück habt, beantragt das Krankenhaus direkt nach der Entbindung die Geburtsurkunde für euch, wenn nicht, müsst ihr euch innerhalb einer Woche nach der Geburt an das für euch zuständige Standesamt wenden. 

Wenn ihr verheiratet seid, benötigt ihr die Geburtsbescheinigung aus der Klinik, eine Kopie eurer Personalausweise, eure Geburtsurkunden und die eventueller Geschwisterkinder, sowie eure Ehe- oder Lebenspartnerschaftsurkunde.

Wenn ihr nicht verheiratet seid, braucht ihr zusätzlich die Ehe- und Scheidungsurkunden (falls vorhanden), eine Vaterschaftsanerkennung mit Zustimmung der Mutter und eine Sorgeerklärung beider Elternteile.

Eine Vaterschaftsanerkennung könnt ihr beim Jugendamt, Standesamt oder Amtsgericht bestätigen lassen.

Euch ist schon ganz schwindelig? Keine Sorge, wir nähern uns dem Ende und wir haben schon richtig viel geschafft, denn alle Punkte auf der Liste konntet ihr gut vorbereiten, indem ihr schon eure Unterlagen zusammengesucht habt und nun wisst, welche Stellen ihr ansprechen müsst. Alle Anträge könnt ihr mühsam, aber gemütlich zu Hause abarbeiten und nachverfolgen. Aber jetzt muss auch euer Baby mit ran.

Einwohnermeldeamt

Möglichst kurz nach der Geburt müsst ihr mit dem Baby zur Anmeldung auf das zuständige Einwohnermeldeamt. Wie immer die Geburtsurkunde und eure Ausweise in der Wickeltasche.

Und wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr auch gleich Babys Pass beantragen. Dazu solltet ihr zusätzlich noch ein biometrisches Bild eures Kindes dabeihaben. Das bekommt ihr bei einem extrem geduldigen Fotografen. Extrem geduldig? Na, er oder sie müssen warten, bis der frischgeschlüpfte Liebling seine Augen kurz aufmacht und das ist am Anfang gar nicht so oft. 

Das hört sich jetzt alles nach sehr viel Bürokratie an, aber denkt daran: Gegen das, was ihr in den letzten Monaten alles gemeistert habt, ist es doch eigentlich ein Klacks!