Liebe Mamas,
die Frage ob das Stillen auch nach einer Brustvergrößerung mit einem Implantat möglich ist, erreicht mich immer wieder. Kann das Implantat die Milchbildung und das Stillen stören? Die Sorge nicht Stillen zu können ist berechtigt, denn das Stillen stärkt die Mutter-Kind-Bindung und die Muttermilch ist etwas besonders Wertvolles, was du deinem Kind als Start ins Leben mitgeben kannst.
Stillen mit Brustimplantat grundsätzlich kein Hinderniss
Das Implantat an sich ist grundsätzlich kein Hinderungsgrund für das Stillen. In Deutschland wird das Implantat unterhalb des Brustmuskels platziert, sodass das Brustdrüsengewebe, die Nerven und der Brustwarzenkomplex verschont bleiben, was für die Stillfähigkeit wichtig ist. Je mehr Zeit zwischen der Brustoperation und der Stillzeit vergangen ist, desto unkomplizierter ist die Stillphase, da sich nach einer Brust-OP das Brustdrüsengewebe und die Nerven regenerieren.
Durchtrennte Milchkanäle bilden sich neu
In jedem Menstruationszyklus nach der OP werden neue Milchgänge und Verzweigungen gebildet. Durchtrennte Milchkanäle können sich neu verbinden. Je mehr Menstruationszyklen seit der OP stattgefunden haben, umso größer ist der Umfang dieser Regeneration. Auch in der Schwangerschaft findet durch die Schwangerschaftshormone eine vermehrte Bildung von Drüsengewebe in der Brust statt. Darüber hinaus wird dieser Regenerationsprozess durch das Stillen selbst am besten gefördert. Mit jedem gestillten Kind vermehrt sich das Milchdrüsensystem und das Milchbildungspotenzial steigt.
Indikation zur Vergrößerung
Erfahrungsberichten zufolge kann es vorkommen, dass erstgeborene Geschwister nach einer Brust-OP noch wenig Muttermilch erhalten und jüngere Geschwister schließlich vollgestillt werden können. Wichtiger für die Stillfähigkeit nach der Brustoperation ist die Beurteilung warum eine Brustvergrößerung geplant wird.
Zum Beispiel:
sehr kleine Brüste: fehlendes oder geringes Brustdrüsengewebe zur Milchbildung
Brustfehlbildungen: Frauen mit Poland-Syndrom haben eine gesunde und eine unterentwickelte oder fehlende Brust.
Frauen mit Amazonen-Syndrom haben eine Fehlausbildung einer Brustdrüse.
Wenn die Brust-OP Brustanomalien ästhetisch korrigieren soll, dann liegt möglicherweise eine Milchbildungsschwäche vor, die sich aus der Grundsituation der Brust ergibt und auch nach der Operation bestehen bleibt.
Liebe Mama, ein Brustimplantat ist also kein Hindernis für deine Stillzeit mit deinem Baby. Je nachdem aus welchem Grund du dich für eine Brustvergrößerung entschieden hast oder du dir aktuell Gedanken darüber machst, ob dir das Stillen gelingt, kannst du dir jederzeit Unterstützung durch eine versierte Still- und Laktationsberaterin holen. Auch schon in der Schwangerschaft.
Hier findest Du Hilfe.
Alles Gute und eine wunderschöne gemeinsame Stillzeit für dich und dein Baby
Deine Stefanie
Beitragsfoto: Von Tatchai Mongkolthong shutterstock.com