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Umgehen mit Schwangerschaftserbrechen und Übelkeit in der Frühschwangerschaft – Kann es gefährlich werden?

Liebe Mamas, liebe Papas,

am Anfang der Schwangerschaft steht Veränderung. Auf allen Ebenen. Das ist das Wunder des Neubeginns. Unmerklich aber deutlich schleichen sich andere, neue Wahrnehmungen ein. Ganz oft ist es so, dass die Frau noch gar nicht von dem unmerklichen Wachstum in sich weiß, aber sie hat plötzlich Nahrungsgelüste, die sie von sich gar nicht kennt.

Veränderte Wahrnehmung

Sie nimmt Gerüche plötzlich anders wahr; intensiver, manche sind plötzlich unangenehm, andere angenehm. Bei vielen Schwangeren stellt sich in der Frühschwangerschaft eine morgendliche Übelkeit ein, die mit Schwangerschaftserbrechen auftreten kann.  Aus heiterem Himmel ist ein Würgereiz dar. Die Vorstellung vom Zähneputzen reicht manchmal schon als Auslöser. Meistens sind diese ersten spürbaren Veränderungen für die werdende Mutter der Hinweis für den Kauf eines Schwangerschaftstestes.

Freude über beginnendes Leben

Schmetterlinge im Bauch und ein erster kleiner Jubel macht sich breit, bis der Test schließlich Gewissheit gibt. Diese Freude des beginnenden Lebens lässt die Mamas die Übelkeit und die ersten Reaktionen des mütterlichen Körpers leichter ertragen, auch wenn sie für ganz viele Frauen sehr belastend sind.

Morgendliches Schwangerschaftserbrechen

Morgendliches Schwangerschaftserbrechen, Übelkeit, Nahrungsgelüste, Erschöpfung, Geruchsempfindlichkeit, Müdigkeit, das sind bei den meisten werdenden Mamas, bei ca 50-70%, Symptome, die in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft ganz normal sind.  Warum das so ist, weiß man letztendlich noch nicht ganz genau. Verschieden Faktoren werden diskutiert: höhere hCG– und Prostaglandin-Spiegel, verminderte Muskelspannung am Mageneingang, die mit der Hormonumstellung einhergeht oder Vitamin-B6-Mangel.

Belastende Zeit

Meist ist von allem ein bisschen vorhanden. Nach 3 Monaten sind die Symptome meist verschwunden und der mütterliche Körper hat sich an die Situation gewöhnt und die Schwangerschaft ist etabliert. Für manche Mamas ist diese Zeit belastend und erschöpfend, für andere wiederum gar kein Problem und sie merken kaum etwas vor der Umstellung.  In ganz seltenen Fällen, bei ca. 0,5-1% der Schwangeren zeigt sich allerdings eine bedrohliche „Hyperemesis Gravidarum“.  Bei diesem Krankheitsbild ist das Erbrechen in der Frühschwangerschaft so häufig und stark, dass wir von einer bedrohlichen Situation für Mutter und Kind sprechen. Das starke, häufige Erbrechen kann zu einer Austrocknung des Körpers führen, da zu viele wichtige Körpersalze (Elektrolyte) verloren gehen und es zur Austrocknung des Körpers und zur Elektrolytstörung führen kann.

Frauenarztbesuch angesagt

Du solltest dringend Deinen Frauenarzt aufsuchen, wenn Du: 

  • mehr als 3-4 Mal am Tag erbrechen musst,  auch nachts erbrechen musst
  • Gewicht verlierst
  • das Erbrochenes blutig ist oder wie Kaffeesatz aussieht
  • mehr Flüssigkeit verlierst, als du aufnehmen kannst

Dein Frauenarzt wird für dich die richtige Behandlung finden, sodass es dir bald wieder besser geht.

Hilfreiche Tipps

Hilfreiche Tipps aus der Naturheilkunde die gewöhnliche Schwangerschaftsübelkeit vertreiben können:

  • Pfefferminztee in einer Thermoskanne neben das Bett stellen und vor dem Aufstehen ein paar Schlucke trinken.
  • Tagsüber hilft Dauerknabbern von klein geschnittenem, rohem Gemüse (zum Beispiel Karotten, Kohlrabi, Gurken), Vollkornkeksen, Kürbiskernen oder Zwieback.
  • Die traditionelle chinesische Medizin empfiehlt, Ingwerwurzel zu kauen.
  • Ingwertee hilft sehr gut den Magen zu beruhigen und auch die Wärme des Tees entspannt die angegriffene Magenschleimhaut

Mein persönlicher Tipp gegen Schwangerschafterbrechen und Übelkeit: 

Ein Fläschen mit deinem bevorzugten ätherischen Öl immer dabeihaben und unter die Nase halten, wenn dir übel ist. Mir hilft heute noch Rosmarin, wenn mein Kreislauf mir in der Früh zu schaffen macht oder mir aus irgendeinem Grunde übel ist.

Magenwickel

Besonders wenn dir bei der Übelkeit auch noch kalt ist und du innerlich fröstelst, sind warme Anwendungen wohltuend. Ein warmer Magenwickel mit Lavendelöl riecht gut und beruhigt den Magen.  Ein kleines Händehandtuch in der Lösung tränken und auf den Magen legen.  Rezept: 12 Tropfen Lavendelöl auf 1 Liter Wasser

Fußreflexzonenmassage gegen Schwangerschaftserbrechen und Übelkeit

Eine homöopathische Behandlung bei deinem Homöopathen des Vertrauens: In der klassischen Homöopathie wird das Mittel passend für deine individuelle Symptomatik ausgewählt. Die Auswahl hängt von den jeweiligen Begleitsymptomen der Schwangerschaftsübelkeit ab. Hier nur eine Auswahl, die vielen anderen werdenden Mamas schon geholfen hat. 

Arsenik (Arsenicum album): Erbrechen nach dem Essen und Abneigung beim Anblick und Geruch von Nahrung. Erschöpfung und Angst. Wässriger übelriechender Durchfall und schmerzhafter Stuhldrang. Frieren, großer Durst.

Brechnuss (Nux vomica): Schwangerschaftserbrechen mit Übelekeit am frühen Morgen und Besserung am Abend. Schweregefühl im Magen, säuerlicher Geschmack im Mund. Gemütsverfassung gestresst, reizbar, ungeduldig, ehrgeizig, überfordert.

Brechwurzel (Ipecacuanha): Schwangerschaftsübelkeit ständig, unerträglich und keine Besserung durch Erbrechen. Erbrechen gleich nach dem Essen. Schlechter durch Hinlegen. Geruch von Nahrung ruft Ekel hervor. Üppiger Speichelfluss und saubere Zunge.

Weitere hilfreiche Globulis

Buchenholzteer (Kreosotum): Schwangerschaftsübelkeit mit Erbrechen am Morgen. Erbrechen von unverdauter Nahrung. Neigung zu Zahnfleischentzündung und -schwund. Die Scheide juckt und ist entzündet.

Küchenschelle (Pulsatilla): Kein Durst, verweigert Trinken. Stimmung weinerlich. Erbrechen verschlimmert sich abends. Zunge ist belegt.

Schwefel (Sulfur): Andauernde Übelkeit und Verlangen nach Süßem, wärmeempfindlich. Verbesserung durch Liegen auf der rechten Seite.

Tabak (Tabacum): Andauernde Übelkeit, bei geringster Bewegung elend. Verschlechterung durch den Geruch von Tabak.

Tintenfischtinte (Sepia): Schwangerschaftsübelkeit nach dem Aufstehen. Appetit nach Saurem wie Essig. Übelkeit beim Anblick oder Geruch von Essen. Leeregefühl im Magen. Verstopfung.

Auch wenn dir mit den naturheilkundlichen Verfahren gut geholfen ist, solltest du deinen Frauenarzt/ärztin über deine Übelkeit, Erbrechen und andere Symptome immer unterrichten und die Behandlung vorher besprechen.

Ich wünsche Dir eine schöne Schwangerschaft und freue mich mit Dir auf Dein Baby

Liebe Grüße

Eure Stefanie

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