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#fragBARRIO – Bam!-Wissen zu Ostern

Warum werden an Ostern Eier versteckt? Und dann auch noch von einem Hasen? Es ist das wichtigste christliche Fest, doch was feiern wir da eigentlich? Wir liefern euch und euren Kindern knapp und zappzarapp die Knallerfakten zum Glänzen. #fragBARRIO

„Nein Mama, jetzt will ich mal auspusten“, schreit Leoni. Eine Sekunde später liegt die ganze Eierschachtel samt Eiern auf dem Boden, und wir müssen erst mal alles aufwischen. Die Eier-Bastelei mit meinen Kindern ist jedes Jahr wieder ein waghalsiges Projekt. Dafür freuen wir uns am Ende ganz besonders, wenn die bunten Dinger in der ganzen Wohnung für österliche Stimmung sorgen.

  • Ostern findet immer im Frühjahr – im März oder April – statt. Es ist das wichtigste Fest der Christen, noch wichtiger sogar als Weihnachten. Gefeiert wird die Auferstehung von Jesus Christus nach seinem Tod am Kreuz.
  • Alles beginnt mit dem Palmsonntag An diesem Tag ritt Jesus auf einem Esel nach Jerusalem. Die Menschen begrüßten ihn freudig und hofften, er würde kommen und sie von den Römern befreien, die damals Jerusalem besetzten. Den Römern machte die Beliebtheit von Jesus Angst. Deshalb wollten sie ihn nicht in ihrer Stadt haben.
  • Die Geschichte geht weiter, denn: Am Gründonnerstag feierte Jesus zusammen mit seinen 12 besten Freunden, den sogenannten Aposteln, seinen Jüngern, das Abendmahl – man spricht auch vom letzten Abendmahl. Jesus teilte das Brot und den Wein mit seinen Freunden – so wie es heute noch Brauch in der Kirche ist. Er ahnte in dieser Nacht, dass er von einem seiner Freunde verraten würde. Und so geschah es. Judas, einer seiner Jünger, zeigte den Römern, wo Jesus war. Dafür bekam er Geld, und Jesus wurde festgenommen.
  • Am Morgen des Karfreitags – also einen Tag nach dem gemeinsamen Essen – wurde Jesus zum Tod am Kreuz verurteilt. Die Soldaten verspotteten ihn und flochten ihm aus stacheligen Dornenzweigen eine Krone. Sie nagelten ihn an das Kreuz. Das meint man, wenn man von der Kreuzigung Jesu spricht. Sein Tod machte viele Menschen sehr traurig. Deshalb ist der Karfreitag auch der traurigste Tag im Christentum. Jesus wurde dann vom Kreuz genommen und in Tücher eingewickelt. So wurde er in eine Höhle gelegt, die mit einem großen, schweren Stein verschlossen wurde. Das war sein Grab.
  • Übrigens: Als Zeichen der Trauer und Besinnung an die Leiden Jesu am Kreuz verzichten viele Christen am Karfreitag auf Fleisch und essen nur Fisch. Oft gilt deshalb am Karfreitag auch ein Tanzverbot. Man soll dann eher still sein.
  • Nach dem Karsamstag, der traditionell als Tag der Grabesruhe begangen wird, folgt der Ostersonntag. An diesem Ostersonntag – also am dritten Tag nach dem Tod von Jesus – geschah etwas ganz Außergewöhnliches: Frauen gingen zum Grab von Jesus und fanden eine leere Höhle vor – der schwere Stein war zur Seite gerollt. Ein Engel erschien und verkündete, Jesus sei auferstanden – er sei also nicht mehr tot, sondern Gott habe ihn wieder lebendig gemacht. Als die Frauen den Jüngern von der Auferstehung berichteten, glaubten diese zuerst nicht daran. Erst als ein Unbekannter mit weißem Gewand beim Mahl das Brot brach, erkannten die Jünger schließlich Jesus, und ihnen gingen die Augen auf. Die Auferstehung von Jesus feiern wir an Ostersonntag und Ostermontag.
  • Viele Gläubige feiern die Osternacht. Sie findet entweder nach Einbruch der Dunkelheit am Karsamstag oder in den frühen Morgenstunden des Ostersonntages statt und gilt als „Auferstehungsfeier“. Traditionell wird hier das Osterfeuer entfacht und durch den Priester gesegnet. Am Feuer wiederum wird dann die Osterkerze (die dann die ganze Osterzeit brennt) entzündet, und an dieser Osterkerze entzünden wiederum die Gläubigen ihre Osterkerze. Manche bringen auch Ostereier, Schinken oder ähnliches mit – das wird dann gesegnet.
  • Zehntausende katholische Christen feiern zusammen mit dem Papst, dem Oberhaupt der katholischen Kirche, am Ostersonntag eine Messe auf dem Petersplatz in Rom. Vielleicht habt ihr das auch schon mal im Radio mitgehört. Der Papst erteilt dann den Segen „Urbi et Orbi“, was „der Stadt und dem Erdkreis“ heißt. Dieser Segen wird nur zu besonders feierlichen Kirchentagen gespendet.
  • Kurz und gut: Für Christen ist Ostern das wichtigste Fest im Kirchenjahr – weil wir uns daran erinnern, dass Jesus von den Toten auferstanden ist. Aber was hat das nun mit dem Osterhasen und den Eiern zu tun? Da gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Einer lautet: Gaaaanz früher brachten verschiedene Tier die Eier, zum Beispiel ein Ostervogel, ein Osterlamm oder auch mal der Fuchs oder Storch. Die haben sich aber nicht durchgesetzt, sondern der Hase. Denn: Ostern findet immer im Frühling statt – und der Hase gilt in vielen Ländern als der Bote für den Frühling. So wurde er zu einem Symbol für das Osterfest. Er steht ebenso wie das Ei für Fruchtbarkeit und neues Leben – und das passt ja zum Frühling und zum Osterfest. Aus dem gleichen Grund wird an Ostern übrigens oft ein Osterlamm gebacken.
  • Besonders bekannt und beliebt wurde der Osterhase vor allem durch die Süßwarenindustrie ab dem 19. Jahrhundert. Seitdem sind die bunten Schokohasen an Ostern nicht mehr wegzudenken. Am Ostersonntag wird er zusammen mit bemalten Hühner- oder Schokoladeneiern versteckt und muss von den Kindern wiedergefunden werden. Woher dieser Brauch stammt, ist nicht klar. Man wollte es für die Kinder wohl einfach ein bisschen spannend machen. Die freuen sich jedes Jahr auf die fröhliche Suche, viele fertigen dafür extra kleine Osterkörbchen an.
  • Durchgesetzt hat sich auch die Tradition des Eierfärbens. Um die Eier haltbar zu machen, begann man sie zu kochen und einzufärben; zunächst rot, denn die rote Farbe sollte an das vergossene Blut Jesu und an seinen Tod am Kreuz erinnern. Erst viel später wurden die Eier dann auch in anderen Farben angemalt.
  • An vielen Orten werden zu Ostern große Feuer entzündet. Dieses sogenannte Osterfeuer ist ein Zeichen des Lichts und soll böse Geister und den Winter vertreiben.

Stefanie Gentner liebt den Frühling, wenn die ersten Krokusse und Narzissen erblühen und die Bäume aus ihrem Winterschlaf erwachen und kleine hellgrüne Knospen hervorbringen. Spätestens mit der Ostereiersuche steht fest: Die kalte Jahreszeit ist überstanden. Jetzt geht es wieder raus in die Natur!

Auf ihrem Blog „Verrückt nach München“ berichten Stefanie Gentner und Veronika Beer über ihre Lieblingsstadt, entdecken Glücksorte und schreiben auch über Umweltthemen. Für #fragBARRIO liefern sie euch regelmäßig das BAM!-Wissen zu Feiertagen & Co.