VATER-TOCHTER-BEZIEHUNG Vater-Tochter-Beziehung und ihre Auswirkung auf den Lebensweg
Eltern und ihre Beziehung zu den Kindern prägen die Kinder und ihre weitere Entwicklung. Oft wird bei der kindlichen Entwicklung der Mädchen, der Mutter die Hauptrolle zugesprochen, da sie die weiblichen Energien verkörpert, an denen sich die Kinder orientieren können. Aber Achtung, auch die Väter bzw. deren Umgang mit den Mädchen prägt ihre Zukunft.
Vater-Tochter-Beziehung Prägt die Zukunft der Mädchen
Kinder brauchen sowohl weibliche, als auch männliche Energien in ihrem Leben. Väter sind bei der Erziehung häufig konsequenter und strenger als die Mütter. Sie sind eher für die härteren und rauen Dinge des Lebens zuständig, d.h. sie übernehmen die Sachen, die uns Frauen in der Regel nicht so liegen, sei es Ausdauer in Konkurrenzsituationen an den Tag zu legen, Abenteuer zu erleben, körperliche Aktivitäten, handwerkliche Betätigung, mit ihnen kann man das erträumte Baumhaus bauen, in den Kletterpark gehen etc. auch, wenn sich die Kids mal so richtig schmutzig machen, stört das den Papa wenig.
Mädchen dürfen sich für Jungssachen begeistern
Für Mädchen ist es besonders wichtig neben der durch die Mutter vorgelebte Frauenrolle, auch die andere Seite leben zu dürfen und sich für Jungssachen zu begeistern. Es ist wichtig Tätigkeiten auszutesten, die allgemein nur den Jungen vorbehalten sind. Warum sollte ein Mädchen nicht Fussball spielen oder Angeln gehen? Holt ein Vater seine Tochter genau hier ab und zeigt ihr die männliche, mutige, wilde Seite, die in ihr steckt, wird sie davon ein ganzes Leben lang profitieren und bereits früh Selbstbewusstsein aufbauen, sich Dinge zutrauen, nicht von der Meinung anderer abhängig sein und auch mit dem anderen Geschlecht später auf Augenhöhe umgehen.
Spätere Partnerschaften durch Vater-Tochter-Beziehung beeinflusst
Ihr ahnt es schon, die Beziehung des Vaters zu seiner Tochter bestimmt auch ihre spätere Beziehung zu ihrem Partner. Wie das? Der Umgang des Vaters mit seiner Tochter bestimmt maßgeblich, wie sich seine Tochter in ihrem späteren Leben Männern im allgemeinen und dem eigenen Partner im speziellen nähern wird.
Bei autoritärem Vater
Ist der Vater streng, autoritär, gibt der Tochter vor, was sie zu tun und lassen hat, unterbindet eine gegenseitige Kommunikation, geht nicht auf ihre Gefühle ein und läßt Emotionen nicht gelten, dann wird sie zum einen beispielsweise im beruflichen Bereich eher schüchtern sein, sich nicht trauen Autoritätspersonen, wie dem Chef, gegenüber ihre Meinung zu sagen und für sich selbst einzustehen. Zum anderen wird sie sich einen Partner suchen, der dem Vater ähnlich ist, so in eine Partnerschaft gehen, die nicht auf Augenhöhe stattfinden wird. Der Mann in ihrem Leben wird genauso dominant sein, wie der Vater, und eine glückliche, liebevolle Beziehung, die beiden Partnern Raum gibt, nicht möglich sein.
Papas Prinzessin
Mädchen, die während ihrer Kindheit Papas Prinzessin gewesen sind, neigen nicht selten dazu sich in ihrem späterem Leben als Diva zu präsentieren, die ihre Wünsche und Bedürfnisse um jeden Preis erfüllt bekommen wollen. Sie werden Schwierigkeiten haben eine Beziehung einzugehen, in der sie ihren Partner respektieren, seine Bedürfnisse anerkennen und Gleichberechtigung walten lassen. Das sind oft die Beziehungen, wo der Mann sich ein Bein ausreisst, während seine Liebe nur darauf bedacht ist, auf sich selbst zu achten und jegliche Anstrengung und Erledigung von unangenehmen Dingen ablehnt. Im beruflichen Bereich haben diese Frauen oft Probleme damit, sich ins Team einzufügen, Kritik anzunehmen und Autoritäten zu respektieren.
Vater-Tochter-Beziehung: Beziehung auf Augenhöhe
Beide Extreme sind nicht wünschenswert und machen auf Dauer keinen glücklich, deshalb ist es so wichtig den Grundstein, den man bereits im Kindesalter legt, mit Bewusstsein und Achtsamkeit zu setzen. Es ist zu jeder Phase des Heranwachsens wichtig, dass sich Töchter auf ihre Väter verlassen können, wissen, dass diese immer für sie da sind, sich für sie und ihr Tun interessieren, dass sie wichtig sind, aber es sollte darauf geachtet werden, dass das Verhältnis in Balance ist. Das heißt Väter sollten mit ihren Töchtern unbedingt auch reden, auch über Probleme und vor allem emotionale Inhalte nicht scheuen.
Gemeinsamer Austausch
Das gemeinsame Reden ist doppelt wichtig, da sich die männliche Meinung zu einem Thema oft deutlich von der der Mutter unterscheidet. So lernt die Tochter bereits früh, sich beide Seiten anzuhören und erst dann zu entscheiden. Die Tochter sollte wissen, dass sie dem Vater in allen Bereichen vertrauen kann und dass er immer für sie da ist, auch wenn er mal nicht der selben Meinung ist.
Regelmäßige Vater-Tochter-Zeiten
Liebe Papas, nehmt Euch regelmäßig Zeit für Eure Töchter, die Ihr dann ganz alleine mit ihnen verbringt. Plant gemeinsame Unternehmungen, die ihr zum Austausch nutzen könnt, dann wisst Ihr immer was Euren Nachwuchs beschäftigt. Regelmäßige Tochter-Vater-Zeiten sind super für beide Seiten und stellen sicher, dass die Tochter neben dem Job, der unter der Woche Priorität hat, nicht zu kurz kommt.
Vater-Tochter-Beziehung: Wertvolle Erinnerungen für ein ganzes Leben
Spezielle Tochter-Vater-Aktivitäten fördern ebenfalls eine gute Bindung, stärken das Selbstwertgefühl und bilden ein gesundes Gegengewicht zur mit der Mutter verbrachten Zeit, die in der Regel ohnehin deutlich mehr ist. Tochter-Papa-Zeit wird für ein ganzes Leben in Erinnerung bleiben und beiden wertvoll und einzigartig sein. Auf der Buchmesse habe ich mit einem Autor gesprochen, der mir erzählt hat, dass seine Tochter immer total begeistert war, wenn er mal die Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen hat, da er es verständlicherweise anders gemacht hat, als die Mama. Also Daddys, folgt seinem Beispiel und lest auch Ihr mal Euren Mädels vor, sie werden begeistert sein.
Und immer daran denken, Eure Liebe und Wertschätzung ist für Eure Tochter genauso wichtig, wie die der Mutter.
Beitragsfoto: Photo by Caroline Hernandez on Unsplash