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Kinder lieben Bewegung. Das Toben auf dem Fußballplatz, die Höhen einer Kletterwand oder die Energie einer Pirouette beim Ballett sind tolle Erfahrungen, die aus einem Hobby eine Leidenschaft fürs Leben werden lassen können. Sport und Bewegung sind gesund und machen glücklich. Manchmal ist es aber gar nicht so leicht, den passenden Sport für den eigenen Nachwuchs zu finden – ganz besonders, wenn wir selbst nicht so viel Freude darin finden oder schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wie können also wir unsere eigenen Kinder für Bewegung begeistern, wenn wir eher Sportmuffel sind? Ein paar Ideen habe ich hier gesammelt.

Eltern-Glaubenssätze über Sport ablegen

Ich persönlich bin gar nicht faul. Mir wurde nur immer vermittelt, ich könne mich nicht gut, schnell, elegant oder zielgerichtet genug bewegen. Mit dem Ergebnis, dass ich den Schulsport gehasst habe und mich heute auf Tanzveranstaltungen so unwohl fühle, als wäre ich dort in Unterhose aufgetaucht. Das heißt aber weder, dass meine Tochter diese Erfahrungen machen muss, noch, dass sich diese Haltung auf sie übertragen sollte. Ihre persönliche Freude an Bewegung ist eine ganz neue Geschichte, die sie selbst schreibt – und bei der ich durchs Zuschauen wieder lerne, Spaß an Sport zu haben.

Unsere Kinder Sport entdecken lassen

Überall hinrennen, auch, wenn es nur zum Supermarkt oder zum Auto ist? Eine Tanzparty ohne Anlass improvisieren? Es ist meine Tochter, die sich mit größter Selbstverständlichkeit auf Bäume traut (während meine Frau weggeht, damit unser Kind nicht ihre Höhenangst spürt) und die alle möglichen Formen von Bewegung einfach nebenher in den Alltag einbaut. Vieles, was unsere Kinder beim Sport zurückhält, hat mit unseren eigenen Ängsten zu tun. Denn unsere Kids haben einen ausgeprägten Wunsch danach, die Welt zu erkunden und zu erfahren.

Verschiedene Sportarten ausprobieren

Nicht jeder Sport ist für jedes Alter oder jedes Kind geeignet. Manchmal fehlt es an der nötigen Koordinationsfähigkeit, manchmal ist ein Gruppensport besser, manchmal nicht. Um herauszufinden, was gut zu eurem Kind und damit zu eurem Familienalltag passt, ergibt es Sinn, viel auszuprobieren. Was machen die gleichaltrigen Freunde? Gibt es Familienmitglieder, die
einen Lieblingssport haben und euer Kind mal mitnehmen können? Oder habt ihr die Möglichkeit, eine Sportart zu finden, die ihr gemeinsam als Familie teilen könnt, um mehr Verbindung untereinander aufzubauen?

Nicht gleich aufgeben

Wenn es beim Sport nicht perfekt läuft, muss das nicht unbedingt an der Bewegung selbst
liegen. Eventuell passt die Gruppe nicht, die Trainer oder aber das Kind selbst ist noch nicht so
weit. Es kann sein, dass dann eine Pause und ein Wechsel auf eine andere Sportart Wunder
wirkt. Manchmal ist auch nur ein Aspekt einer verschmähten Sportart nicht das Richtige. Unsere
Tochter ist mit Kung Fu nicht richtig warmgeworden. Jetzt planen wir einen Versuch mit Muay
Thai, weil wir immer noch glauben, dass die Energie und die Schnelligkeit eines Kampfsports gut
zu ihr passen.
Letztlich zählt vor allem eins: Dass ihr euch als Familie die Freude an Bewegung erhaltet – dann
ist die Chance groß, dass der richtige Sport fast wie von allein zu euch findet.

Damit er keinen Sport machen muss, arbeitet Olaf Bernstein gern im Sitzen und schreibt schöne
Texte – bei Barrio, auf seinem Blog, bei Instagram oder bei Twitter.