Sätze, die wir unseren Kindern häufiger sagen sollten. Einen kleinen Menschen großzuziehen, ist eine immense Verantwortung. Unsere Kinder schauen vertrauensvoll zu uns auf und halten über lange Jahre unsere Worte für die unanfechtbare Wahrheit. Oft genug setzen sich einzelne Aussagen in den Köpfen unserer Kinder fest und entwickeln sich zu Glaubenssätzen, nach denen sie ihr Leben ausrichten. Wie viele Grundannahmen haben wir unreflektiert von den älteren Generationen aufgebürdet bekommen und mit uns herumgeschleppt, bis wir selbst gemerkt haben, dass diese vielleicht gar nicht (mehr) stimmen.
Unsere Worte entwickeln ihre Glaubenssätze
Das Wissen um das schier unendliche Vertrauen, dass unsere Kinder uns entgegenbringen, kann einen enormen Druck ausüben. Der Gedanke, dass es zum großen Teil an uns liegt, ob unser Kind sich später selbst leiden kann, selbstbewusst und mutig ist, macht Angst. Auf der anderen Seite geht es hier zum Glück nicht um eine lückenlos perfekte Performance als Eltern. Wir haben die Chance, unseren Kindern eine ordentliche Portion Lebensmut und Lebensfreude mit auf den Weg zu geben – jeden Tag ein kleines bisschen mehr. Wir können die innere Stimme unserer Kinder langmütig, liebevoll und achtsam werden lassen – wenn wir nur selbst so mit ihnen sprechen.
Liebevolle Worte zeigen ihre Wirkung
Um euch im Dschungel der großen Gefühle und des Alltagswahnsinns einen kleinen Anfang für die liebevolle Kommunikation mit euren Kindern zu bieten, haben wir für euch eine Handvoll Sätze gesammelt, die eure Kinder und eure Beziehung zu ihnen stärken.
Du bist richtig
Wie oft fühlen wir uns fehl am Platz oder irgendwie daneben und beneiden unsere Kollegen oder Freunde, die völlig selbstbewusst durchs Leben gehen? Wenn wir unseren Kindern häufig sagen, dass sie genau richtig sind, wie sie sind, stärken wir ihr Selbstbild und geben ihnen den Mut, sie selbst zu sein.
Ich vertraue Dir
Kinder sind soziale Wesen und wollen uns Eltern zufriedenstellen. Oft fehlen ihnen die Kompetenzen, um wirklich so zu handeln, wie wir es erwarten. Trotzdem ist es wichtig, dem Kind zu vermitteln, dass wir ihm vertrauen. Denn es gibt sein Bestes, jeden Tag. Unser Vertrauen wird belohnt durch Kinder, die schnell kompetent werden, die mithelfen und versuchen, ein beitragender Teil der Familie zu sein.
Ich höre Dich. Deine Meinung ist wichtig
Das Gefühl, im Schulunterricht oder beim wichtigen Meeting nicht für sich selbst einstehen zu können, kommt möglicherweise von einer inneren Stimme, die unsere eigene Meinung kaum schätzt. Wenn wir unserem Kind von klein auf vermitteln, dass seine Worte zählen und seine Meinung Bedeutung hat, stärken wir sein Selbstbewusstsein enorm. Als Bonus bekommen wir oft sehr viel kooperative Kinder – Menschen, die sich gesehen fühlen, spielen eher nach den Regeln der Gemeinschaft.
Du kannst etwas bewegen
Selbstwirksamkeit ist für alle Menschen wichtig. Also auch für die ganz kleinen. Unsere Kinder brauchen das Gefühl, ein wichtiger Teil der Gemeinschaft zu sein. Wird dieses Gefühl in jungen Jahren vermittelt, tragen unsere Kinder diese Haltung ihr ganzes Leben mit sich herum und erfüllen die innere Erwartungshaltung an sich selbst.
Du kannst das schaffen
Ständig muss man im Leben mutig sein. Bei der Wandertour vorbei an steilen Abhängen, beim ersten Tag im neuen Job, für die erste große Liebe. Diesen Mut können wir festigen, indem wir unser Kind immer wieder bestärken. Ob bei kleinen Kletteraktionen, Schulaufgaben oder dem Schälen einer Kartoffel. Wenn unser Kind merkt, dass wir Vertrauen in seine Fähigkeiten setzen, wird es dieses Vertrauen für sich selbst übernehmen.
Scheitern ist nicht schlimm
Manchmal funktionieren die Dinge einfach nicht so wie geplant. Wir, die wir in einer Leistungsgesellschaft leben und groß geworden sind, empfinden das Scheitern oft als große Niederlage. Tatsächlich ist das Hinfallen und wieder aufstehen ein fester Teil vieler Lernprozesse. Wenn wir unseren Kindern zum Weitermachen gratulieren, statt sie für das Versagen klein zu machen, stärken wir ihre Resilienz. So helfen wir ihnen dabei, auch bei schwierigen Situationen einen kühlen Kopf und eine gesunde Portion Selbstbewusstsein zu behalten.
Josephine Bernstein
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