Mit 22 Jahren, frischgebackene Mama, einer gesunden Tochter. Ein absolut aufregender, neuer und wunderschöner Lebensabschnitt. Die ersten Monate waren voller Glücksgefühle, schlafloser Nächte und Liebe … unendlicher Liebe !!! Und dann änderte der Krebs alles.
Diagnose Krebs
Die Tortur nahm jedoch mit 6 Monaten ihren Lauf. Ein halbes Jahr lang wurden verschiedene Untersuchungen durchgeführt (inklusive MRT’S, Biopsie und Zugangstransplantation). Kurz vor ihrem 1.Geburtstag, wurde dann schlussendlich die Diagnose ,,aggressive Fibromatose – Desmoid Typ“ festgestellt. Der Tumor im Hals Backenbereich wuchs sichtlich schnell und hatte bereits eine gute Größe angenommen. Diese Art Tumor ist so selten, dass man nicht wusste, welche Behandlungsmethode eingeschlagen werden sollte. Deshalb war meine Tochter, eine Art ,,Versuchskaninchen'“. Die Ärzte*innen entschieden sich zeitnah mit einer Chemotherapie zu beginnen, da sie für eine Strahlentherapie zu klein war.
Krebs und Chemos
Die ersten Chemos bewirkten jedoch nichts, weshalb man auf eine stärkere Variante umstieg. Die Haare fingen an auszufallen. Meine kleine Prinzessin war von jedem weiteren Krankenhausbesuch mehr und mehr verängstigt und verstört. Sie kämpfte mit ihrem bereits 14 Monate alten Körper gegen das Anstechen des Ports (sie wehrte sich jedes Mal mit Händen und Füßen – und ich musste hilflos zusehen und fing jedes mal zu weinen), gegen die Chemotherapien und gegen die Nebenwirkungen. Zur gleichen Zeit stand die Trennung des Kindsvaters im Raum, der Auszug aus der gemeinsamen Wohnung, die Behördengänge und die Chemotherapien meiner Tochter nahmen weiterhin seinen Lauf.
Plötzlich zu allem auch noch alleinerziehend
Nun, alleinerziehend, in einer kleinen Wohnung, mit krankem Kind mit Krebs, dessen kleiner Körper immer schwächer wurde und mein Dasein nur noch darin bestand, zu funktionieren und für sie da zu sein. Eineinhalb Jahre intensive Chemotherapie-Behandlung. Nebenbei arbeiten war nicht möglich. Ich lebte vom Hartz4 und bekam zudem finanzielle Unterstützung, weil sie einen Grad der Behinderung erhielt. Wir mussten nach eineinhalb Jahren eine Pause mit den Behandlungen einlegen. Ihr Blutbild sah nicht gut aus. Wir durften uns 4 Monate erholen, bevor wir weiter fortfahren wollten. In dieser Zeit wirkten die Chemos scheinbar noch nach und das Tumorgewebe schrumpfe in sich zusammen. Die Ärzte waren begeistert und die Enddiagnose hieß somit, GEHEILT.
Enddiagnose GEHEILT
Kurz vor ihrem 3. Lebensjahr. Ich holte tief Luft, atmete auf und fing erstmal an zu weinen. Von ganz tief innen. Alles kam raus. All die Last… all die Sorgen, dass das eigene Kind sterben könnte, all die negativen Gefühle und Ängste, die ich fast 2 Jahre in mir begraben hatte, weil ich einfach nur funktionieren musste. Ich wollte, dass sie in den schlimmsten Zeiten lächelt und mir nicht anmerkt, welche Angst ich durchstehen musste. Es war mir wichtig, dass sie stark ist, deshalb war ich es auch. Was ich wollte, war ihr ein gutes Gefühl vermitteln. Lebensfreude ausstrahlen!
Positive Einstellung
Und das ist es, was ich bis heute aus dieser schlimmen Zeit mitgenommen habe. Die positive Einstellung. Reine Kopfsache. Und jetzt denk bitte nochmal an einem Montag Morgen, wie scheisse das Leben ist !!! Genau, ist es nicht ! Dir geht es gut. Du bist gesund. Einstellung !!!
Zur Autorin
Unsere Autorin Nadine ist 28 Jahre alt, Mama einer 6 jährigen Tochter und kommt aus Niederbayern.
Sie beschreibt sich selbst wie folgt: Habe einige Laster im Gepäck, welche mein Leben geprägt haben. Mit 21 Jahren, auf einer 6 monatigen, stationären Therapie, aufgrund Borderline und Depressionen, wegen posttraumatischer Belastungsstörung. Mit 23 die Tumorerkrankung, meiner 1 jährigen Tochter, mit fast 2 jähriger Chemotherapie. Und das, als Alleinerziehende (habe ich auf Instagram preisgegeben). Aus diesen Erlebnissen habe ich gelernt, das Leben und sich selbst schätzen zu lernen. Dies möchte ich auf meinem Account vermitteln und weitergeben. Ein positives Mindset. Vor allem für Frauen.
Schaut mal auf ihrem Account vorbei
Generell berichtet Nadine, wie sie Haushalt, Job, Kind und Freizeit unter den Hut zu bekommt. Etwas Emanzipations – Input, quasi. Die Wertschätzung und Schönheit der Natur, steht ebenso weit oben, auf ihrem Account. Zudem ein Mix aus Mode, vegetarische Ernährung und Kinderderziehung. Bei der Erstellung ihres Contents ist es ihr wichtig, irgendeine Art *Message* rüberzubringen.
Fotos: Nadine F.