Was ihr über die Nabelpflege beim Neugeborenen wissen solltet ………
Liebe Mamas, liebe Papas,
eben seid ihr mit eurem Neugeborenen nach Hause gekommen. Glücklich und erleichtert habt ihr die spannenden Momente der Geburt hinter euch gebracht und auch der Klinikalltag auf der Wöchnerinnenstation liegt nun hinter euch. Ihr habt in der Klinik bereits gelernt euer Baby zu wickeln, auf den Arm zu nehmen und sicher zu Halten.
Im Säuglingspflegekurs wurdet ihr bestens auf das Ankommen zu Hause vorbereitet. Nun geht es darum alles Gelernte umzusetzen. Manchmal gar nicht so einfach. Euer Baby ist so klein und eure großen Hände wirken geradezu bedrohlich im Vergleich zu dem kleinen Körper.
Wie geht man mit dem Nabelstumpf um?
Viele Eltern haben besonders vor dem Nabelstumpf großen Respekt. Er schaut leicht schwärzlich aus und verunsichert euch, da hier ganz offenbar etwas noch nicht verheilt ist. Wir Menschen neigen dazu uns vor Wunden zu fürchten und können uns kaum vorstellen, dass ein solcher Stumpf einfach so verheilen kann. Ihr habt gehört, dass der Nabelstumpf zwischen dem 5.-15. Lebenstag abfällt, aber gerade diese Information ängstigt manche Eltern noch mehr, da dieser Vorgang so wenig vorstellbar ist.
Auch intuitiv ist der Nabel etwas ganz Besonderes, da er 40 Wochen lang die Lebensverbindung zwischen der Mutter und ihrem ungeborenen Kind war. Über die Nabelschnur hat sie ihrem Kind alles gegeben, was es zum Leben und Wachsen brauchte.
Hier ein paar Hintergrundinformationen für euch:
Die Nabelschnur wird nach der Geburt steril durchtrennt, da die in ihr verlaufenden Gefäße als Eintrittspforte für Infektionen dienen können. Nach der Abnabelung trocknet der Nabelschnurrest ein, verfärbt sich dunkelblau und fällt nach fünf bis 15 Lebenstagen ab.
Dabei werden körpereigene Immunzellen und Eiweiße aktiviert, die den Bauchnabel vom Nabelschnurstumpf abtrennen und vor Infektionen schützen.
Früher wurde der verbleibende Stumpf beim Wickeln desinfiziert, mit einem Silberpuder versorgt und mit einer Nabelbinde bis zum Abfallen bei jedem Wickeln fest verbunden. Heute hat man hier neuere Erkenntnisse und versorgt den Nabel „trocken“ also ohne Desinfektionsmittel und Puder. Er wird je nach Klinik mit einer kleinen Kompresse umwickelt oder offengelassen. So kann der Stumpf schneller austrocknen und fällt schneller ab. Tatsächlich liegt der schwärzliche Stumpf irgendwann in der Windel oder fällt beim Wickeln einfach ab. Im Anschluss seht ihr eine kleine runde Öffnung mit einer hellen Haut darunter. In den nächsten Tagen wird sich diese Öffnung mit der Haut schließen und ihr erkennt den „Bauchnabel“.
Hier die wichtigsten Hinweise für eine sorgfältige Nabelpflege:
- Wascht euch vor jeder Nabelpflege gründlich die Hände
- Reinigt den Nabel einmal täglich mit abgekochtem, handwarmem Wasser und tupft ihn anschließend mit einer sauberen Mullwindel trocken. Nicht reiben!
- Achtet beim Wickeln darauf, dass die Windel unterhalb des Nabels anliegt, damit er trocken bleibt.
- Vermeidet, dass die Windel über den Nabel reibt.
- Ich persönlich empfehle das Baby erst zu baden, wenn der Nabelstumpf abgefallen ist und sich die Haut über dem Nabel geschlossen hat. Da es dazu aber es keine offizielle Anweisung mehr gibt, kann es sein das eure Hebamme das anderes handhabt.
Darauf solltet ihr achten:
Der Nabelstumpf und der Nabel nach dem Abfallen des Stumpfes sollte zu jeder Zeit trocken sein!
Sekretbildung, Rötung, Schwellung oder unangenehmer Geruch sind Hinweise auf einen entzündlichen Prozess, der eine ärztliche Untersuchung bedarf! Bitte informiert eure Hebamme oder Kinderarzt und lasst euer Baby untersuchen!
Ich wünsche euch ein wunderbares Ankommen zu Hause und genießt die Zeit mit eurem Baby und euch als kleine Familie.
Liebe Grüße
Eure Stefanie
Liebe Stefanie, wir danken Dir, dass Du unsere Leserinnen zu diesem wichtigen Thema so umfassend aufgeklärt hast.