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Wassertreten mit Kindern nach Sebastian Kneipp ist nicht nur im Sommer erfrischend und abwechslungsreich. Es soll auch viele gesundheitliche Vorteile haben.

Übrigens ist das Wassertreten – also das, was wir allgemein synonym unter Kneippen verstehen – nur eine von fünf Säulen, die Sebastian Kneipp in seiner Lehre als Basis für einen gesunden Körper und Geist empfiehlt. Neben der positiven Wirkungsweise von warmem und kaltem Wasser spielen Heilkräuter, Sport, gesundes und entschleunigtes Essen sowie Seelenruhe eine bedeutende Rolle.

Gut für den Kreislauf

Wassertreten soll den Kreislauf stärken und damit gut für das Immunsystem sein. Wer kneippt, kommt morgens schneller in den Tag und abends entspannter in die Nacht. Auch bei Migräne sollen die Anwendungen helfen. Kneipp hat dabei auf Volkswissen zurückgegriffen und daraus seine eigene Methodik entwickelt. Viele Erwachsene schwören deshalb auf die Übungen. Doch wie können Kinder vom Kneippen profitieren?

Wie Kneippen mit Kindern?

Kinder lieben es, im Wasser zu planschen. Von daher sind Anwendungen wie Wechselbäder oder Wassertreten ein naheliegender Einstieg. Dabei ist zu beachten, dass der Wärmehaushalt von Kindern sensibler auf Temperaturschwankungen reagiert als der von Erwachsenen. Sie kühlen also schneller aus. Deshalb kommen kalte Bäder oder überraschendes eisiges Wasser bei Kindern unter vier Jahren als Übungen nicht in Frage. Auch bei älteren Kindern sollte die Wassertemperatur nicht unter 19 Grad betragen. Die Füße müssen vor dem Kneippen warm sein. 

Wassertreten mit Kindern in der Natur

Ein starkes Immunsystem bei den Kids hilft gerade im Kita- und Schulalltag. Wer eine Wassertet-Anlage in der Nähe hat, kann einen entspannenden Ausflug in die Natur mit der ganzen Familie gleich mit einer Kneipp-Anwendung verbinden. Langsam und von oben kommend werden die Beine ins kühle Nass eingetaucht, dann komplett wieder herausgezogen und am Ende die feuchte Haut der besseren Durchblutung wegen mit Handtüchern oder nur den Händen abgestreift. Auch in Seen oder Bächen kann das Wassertreten erprobt werden. Nach dem Abstreifen gibt es ein Paar warme Socken und Bewegung, bis der Körper sich wieder erwärmt hat. 

Mit Kindern daheim kneippen

Wer keine Möglichkeit hat, unter freiem Himmel zu kneippen, kann für das Wassertreten eine Badewanne knietief mit entsprechend kaltem Wasser füllen. Das hat den großen Vorteil, dass wir die Temperatur für unsere Kids jeweils genau anpassen können. Auch eine Kaltwaschung, bei der gezielt einzelne Körperteile mit kaltem Wasser und einem Tuch gewaschen werden, ist zu Hause problemlos möglich. Ansonsten lohnt es sich, je nach Alter des Kindes nach passenden Anwendungen zu schauen:

  • Ab 2 Jahren

Mit temperiertem Wasser in der Badewanne kann das Wassertreten geübt werden. Wenn das Kind offen dafür ist, kann nach einem warmen Bad eine Kaltwaschung erfolgen. Als Einschlafhilfe bieten sich abends warme Fußbäder an.

  • Ab 3 Jahren

Jetzt kann eine Kaltwaschung auch ohne Abtrocknen ausprobiert werden. Für die halbstündige Ruhepause, die anschließend empfohlen wird, könnt ihr euch mit eurem Nachwuchs gemütlich ins Bett kuscheln und gemeinsam warten, bis ihr wieder schön warm seid. Ein weiteres Highlight draußen sind Tau-, Schnee- und Barfußlaufen. So bekommt euer Kind ein Gespür dafür, wie sich Natur und Jahreszeiten anfühlen – und härtet gleichzeitig seine Füße ab. 

  • Ab 4 Jahren

Jetzt können auch kleinere Güsse nach Sebastian Kneipp ausprobiert werden, beispielsweise Arm- oder Kniegüsse. 

Unter professioneller Anleitung kneippen

Entscheidend bei jeder Anwendung ist, dass ihr euer Wohlbefinden und das eures Kindes im Auge habt, genug Ruhepausen einplant und die Grenzen eures Kindes achtet. Wenn ihr gerne unterwegs seid, könnt ihr auch Outdoor-Barfußpfade ausprobieren oder im Urlaub Wellness-Hotels mit Kneipp-Anwendungen besuchen. Dort gibt es zertifizierte Profis, die euch beim entspannten Kneippen mit euren Kindern unterstützen.

Olaf Bernstein ist auch schon aus Saunen in zugefrorene Seen gesprungen. Am besten gefällt ihm aber die entspannte Ruhephase danach. Er schreibt nicht nur auf Barrio, sondern auch auf seinem Blog, bei Instagram oder bei Twitter.