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Umgang mit Angst und Vertrauen, wenn das eigene Kind ins Krankenhaus muss

Liebe Mamas, liebe Papas, 

Gesundheit ist ein wertvolles Gut! Sie ist nicht selbstverständlich und leider viel zu oft steht für Eltern die Auseinandersetzung mit dem Thema Krankheit im Raum. Das Krankenhaus als Abstrakter Ort kann Angst machen. Allerdings können die Ärzt*innen und das Pflegepersonal auch wertvolle Begleiter*innen werden.

Eigene Ängste aufarbeiten

Im Umgang mit Krankheit, medizinischem Personal und einem Krankenhaus ist es wertvoll, euren eigenen Erfahrungen nachzuspüren. Gefühle zu prüfen und Ängste aufzuarbeiten, um euer Kind im Falle von Krankheit und bei einem Krankenhausaufenthalt gut begleiten zu können. Wir Eltern sind ganz eng mit unseren Kindern verbunden. Je kleiner sie sind desto stärker ist die unsichtbare Nabelschnur und ganz unbewusst übertragt ihr Nöte und Sorgen auf euren Kind. Gerade, wenn es krank ist, ist es besonders sensibel und spürt eure Unsicherheiten ganz genau. Heilung und das Annehmen von medizinischer Hilfe benötigten euer Vertrauen und das Vertrauen eures Kindes.

Offener und bewusster Umgang mit Krankheit

Als Kinderkrankenschwester in der Begleitung von Eltern ist mir immer der ganz bewusste und offene vorrauschauende Umgang mit dem Thema Krankheit wichtig.  Das beginnt bereits mit der Suche nach einem Kinderarzt*innen zu dem Eltern vertrauen fassen lernen. Der Kinderarzt*innen ist lange Zeit der wichtigste Begleiter für Eltern im Bezug auf die Gesundheit der Kinder. Er/sie begleitet die Entwicklung des Kindes und ist ebenfalls der wichtigste Ansprechpartner*innen, wenn es zu einem Krankenhausaufenthalt kommen sollte.

Vertrauen zum Kinderarzt*innen

Er/sie sollte in der Lage sein, euch Eltern Situationen und medizinische Zusammenhänge so gut erklären zu können, dass ihr euer Kind gut und vertrauensvoll durch einen solchen Prozess begleiten können. Es kann immer mal passieren, dass ein Kind im Krankenhaus behandelt werden muss. Sei es bei einem kleinen ambulanten Eingriff, im Notfall oder auch bei schwerwiegenden Erkrankungen. Für euch Eltern ist es gut zu wissen, wo das nächste Krankenhaus oder Kinderkrankenhaus eures Vertrauens ist. Ihr solltet den Weg dahin kennen und die Telefonnummer der Notfallambulanz an einem Platz hinterlegen, an dem ihr sie auch im Notfall schnell und sicher finden könnt.

Tag der offenen Tür der Krankenhäuser Nutzen

Viele Krankenhäuser bieten einen Tag der offenen Tür an, sodass ihr euch vor Ort informieren könnt, wie die Klink aufgestellt ist. Wenn ihr kein Kinderkrankenhaus in der nächsten Umgebung haben, so sollte doch eine spezielle Kinderabteilung mit fachlich ausgebildeten Kinderärzten*innen in der nächsten Klinik zur Verfügung stehen. Zusätzlich solltet ihr euch kundig machen, wo sich das nächste Kinderkrankenhaus für spezialisierte Behandlungen oder Eingriffe befindet.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Sie benötigen im Krankheitsfalle eine altersentsprechende, besonders einfühlsame Betreuung. Die Ausbildung als Kinderkrankenschwester/Kinderkrankenpfleger und als Kinderarzt*innen beinhaltet sowohl die wichtigen empathischen Herangehensweisen, als auch das Wissen der Krankheitsbilder in der Kindermedizin, der Beurteilung von bildgebenden Verfahren des kindlichen Körpers und deren optimale Behandlung.

Leider sind viele Kinderkrankenhäuser in den letzten Jahren von der Politik finanziell im Stich gelassen worden. So mussten viele Behandlungsplätze geschlossen werden und Pflegepersonal reduziert werden. Um so wichtiger ist es für euch als Eltern, euch gut zu informieren, wo ihr euch im Falle eines Krankenhausaufenthaltes gut aufgehoben fühlen könnt. Lernt die Kinderärzte*innen im Krankenhaus kennen und sucht euch Vertrauenspersonen. 

Darauf solltet ihr achten bei der Krankenhaus-Wahl

Hier sind ein paar wichtige Punkte, auf die ihr achten solltet:

  • Die behandelnden Ärzte*innen besitzen eine spezielle Fachausbildung in der Kinder- und Jugendmedizin.
  • Das Pflegepersonal ist in der Fachausbildung der Kinder- und Jugendmedizin ausgebildet.
  • Es sollte eine psychologische und fachpädagogische Betreuung angeboten sein.
  • Ihr solltet auch Hilfe bekommen können, wenn es um Fragen zur Geschwisterkinderbetreuung oder Hilfe bei Verdienstausfall kommt.
  • Es sollte kindgerechte, helle Räumlichkeiten geben.
  • Es sollte neben der medizinischen Betreuung auch Angebote zum Spielen, Basteln, Vorlesen und schulischen Angeboten am Krankenbett geben 
  • Ihr sollten euer Kind jederzeit besuchen können und auch über Nacht bleiben dürfen

Ich wünsche Euch, dass euer Kind und ihr gesund bleibt, aber dass ihr, wenn es mal sein sollte auf ein gut vorbereitetes Netzwerk zurückgreifen könnt.

In meinem nächsten Artikel schreibe ich euch mehr zum Thema „Unser Kind muss ins Krankenhaus“.

Liebe Grüße Eure Stefanie