Resilienz ist in aller Munde und bedeutet Situationen anzunehmen, die wir nicht ändern können, anstatt uns dadurch kaputt machen zu lassen. Sind wir resilient, treten wir aktiv aus der Opferrolle heraus. Es ist der Fachbegriff für innere Stärke, gerade in Krisenzeiten, wie der Pandemie, haben wir die Chance unsere Resilienz weiter zu entwickeln. Schwierige Lebensphasen sind individuell. Wo eine Person nicht mal mit der Wimper zuckt, kommt eine andere aus der Bahn. Da wir uns gerade alle in einer Situation befinden, die zermürbend und nervenaufreibend ist, haben wir euch einige Tipps zusammengestellt, wie ihr eure Resilienz weiter ausbauen könnt, damit die Herausforderungen euch nicht belasten.
1. Akzeptanztraining
Es ist wichtig, dass wir Situationen annehmen, die wir nicht ändern können. Dazu gehört eine Pandemie genauso, wie der Stau auf der Autobahn oder das schlechte Wetter. Sind wir resilient, dann können solche Situationen uns nicht aufregen. Wir akzeptieren vielmehr das Unvermeidbare und sorgen dafür, dass unsere Energien nicht durch Ärger und Stress darüber verpuffen. Das Leben ist in ständiger Veränderung. Wenn wir dies verinnerlicht haben, verlieren Situationen, die unabänderlich sind, ihren Schrecken und wir konzentrieren uns stattdessen auf das, was wir ändern bzw. positiv beeinflussen können. In Situationen, die uns viel abverlangen, kann es schon helfen für einige Minuten inne zu halten und langsam durchzuatmen bzw. gezielt Atemübungen einzubauen.
2. Dankesbuch für mehr Resilienz
Wenn wir uns bewusst machen, was wir in unserem Leben Gutes haben, was wir bereits erreicht haben, hilft uns das positiv zu bleiben. Ein tägliches Ritual, was uns hierbei unterstützen kann, ist es zu Tagesabschluss den Tag Revue passieren zu lassen und sich einige Momente und Dinge aufzuschreiben für die wir dankbar sind. So sehen wir, wie reich wir täglich beschenkt werden, und dass es keinen Grund gibt auf hohem Niveau zu jammern.
3. Optimismus üben
Trainiert euch im Optimismus. Für Menschen, die Resilienz besitzen, überwiegt das Positive im Leben und jedes positive Ereignis bestärkt sie noch in dieser Meinung. Positive Menschen freuen sich schon an den kleinen Dingen des Lebens, wie der Blume am Straßenrand und ziehen daraus ihre Energie. Bei ihnen ist das Glas immer halb voll, nie halb leer. Diese Denkweise ist in Krisensituationen perfekt und verhilft zu einer richtigen Einschätzung bzw. daraus resultierend zu einer optimalen Handlungsweise. Um den eigenen Optimismus zu fördern, ist es wichtig sich von Pessimisten und Besserwissern zu trennen und sich mit Optimisten zu umgeben.
4. Gedankenkontrolle
Ganz oft sind wir es aber selbst, die in negative Gedankenmuster verfallen und uns ewig mit negativen Dingen aufhalten. Beobachtet eure eigenen Gedanken. Wenn ihr merkt, dass sie im negativen Bereich verharren, lenkt sie bewusst auf etwas Erfreuliches und Positives um. Das ist anfänglich Übungssache, wird uns aber immer besser gelingen. Wir sollten unsere Gedanken kontrollieren, nicht unsere Gedanken uns.
5. Stabiles Netzwerk stärkt Resilienz
Studien haben ergeben, dass Menschen, die über ein stabiles soziales Netzwerk verfügen, mehr innere Ruhe haben und weniger stressanfällig sind. In schwierigen Situationen finden wir leichter Unterstützung und ebenfalls Gesprächspartner*innen. Ein Grund mehr, aktiv am Aufbau des eigenen Netzwerks zu arbeiten.
6. Sich der eigenen Krisenkompetenz bewusst werden
Hand aufs Herz, alle von uns haben schonmal eine kleinere oder größere Krise in unserem Leben erlebt. Wie seid ihr damit umgegangen? Auf jeden Fall so, dass ihr sie überstanden habt. Macht euch die eigene Krisenkompetenz bewusst, das verhilft zu mehr Handlungskompetenz und Handlungsfreiheit. Wie seid ihr damals mit der Krise umgegangen? Was könnt ihr auf die jetzige Situation übertragen? Das alles sind Dinge, die euch weiterhelfen werden.
7. Eigene Talente erkennen und einsetzen
Machen wir uns mal eine Liste mit den Dingen, die wir besonders gut können, die uns auszeichnen. Das verhilft dazu die eigene Wertigkeit und damit den Selbstwert und das Vertrauen in die eigene Person zu stärken. Kennen wir unsere Stärken, bleiben wir in Krisensituationen ruhiger und agieren aus einer besonnenen Position.
8. Abstand zum Alltag, Auszeit gönnen
Manchmal kann es super hilfreich sein, etwas Abstand zu den Problemen und Herausforderungen zu bekommen, da wir danach einen anderen und vor allem entkrampften Blickwinkel auf die Dinge haben. So gelingt es uns besser Lösungsmöglichkeiten zu finden und entsprechend zu agieren. Wann kommen euch die besten Ideen, beim Joggen, in der Badewanne, bei einem guten Film? Überlegt mal und setzt dieses Wissen dann zielgerichtet ein. In jedem Fall wird eine kleine Auszeit auch zur eigenen Entspannung und zum Aufladen der eigenen Batterien verhelfen.
9. Self-Care wichtig für Resilienz Training
Ein weiteres Zauberwort, dessen Bedeutung wir kennen sollten. Viele von uns sind jederzeit für andere und deren Belange da, gönnen sich aber nichts Gutes für sich selbst oder ihnen fehlt einfach die Zeit dafür. Zu jeder guten Stressprophylaxe gehört es regelmäßig, mindestens einmal pro Tag etwas bewusst für sich selbst zu tun. Es sollte etwas sein mit dem wir uns selbst eine Freude machen oder etwas gönnen. Denkt also bitte daran. Wer mag schreibt sich eine Liste mit Dingen, die in diese Kategorie gehören, dann habt ihr immer etwas zur Hand.
10. Entscheidungen nicht warten lassen
Kennt ihr das, es muss eine Entscheidung getroffen werden, aber ihr zögert es immer weiter raus? Ihr wollt noch mit der Freundin, euren Eltern sprechen oder euch irgendwo Rat holen. Es ist wichtig, dass wir lernen unsere Entscheidungen nicht von anderen abhängig zu machen, sondern sie spontan auf unsere Intuition vertrauend treffen. Je länger wir mit einer Entscheidung warten, desto größer wird der Stress, den sie uns verursacht. Die Devise ist handeln, nicht abwarten. Und natürlich ist es ganz wichtig Selbstverantwortung zu übernehmen, anstatt diese an andere abgeben zu wollen oder uns eine Scheinsicherheit zu holen. Übt das Entscheidungen treffen bei kleineren Entscheidungen und steigert euch. Ihr werdet sehen es klappt und stärkt das eigene Selbstbewusstsein.
Wir verfügen alle über Stärken und Ressourcen zur Bewältigung von Krisen. Wichtig ist, dass wir uns diese vor Augen führen, damit wir sie gewinnbringend einsetzen können, um so unsere Selbstwirksamkeit zu erhöhen. Mit diesen Tipps seid ihr gut gerüstet. Ganz wichtig ist, dass ihr euch nicht gegen Veränderungen oder plötzliche Herausforderungen stellt, sondern sie annehmt, denn unser Leben besteht aus Überraschungen und daran werden wir nichts ändern können.
Wir wünschen euch viel Freude bei der Stärkung eurer eigenen Resilienz.
Fotos: Von AlessandroZocc shutterstock.com