Unsere heutige Interview-Partnerin ist Menerva Hammad, die Autorin von „Wir treffen uns in der Mitte der Welt“. Menerva Hammad wurde 1989 in Alexandria in Ägypten geboren, wuchs in Wien auf, ist Autorin und Journalistin, und lebt heute mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann in Abu Dhabi.
Menerva Hammad im Interview mit BARRIO
Du hast ägyptische Wurzeln, bist in Wien aufgewachsen und lebst jetzt nach Zwischenstationen in Schottland, Kuwait und Texas, mit deiner Familie in Abu Dhabi.
Was sind für euch als Familie die Vorteile des Lebens in Abu Dhabi? Wie sind dort Kindergarten und Schulbesuch für deine Mädchen?
Die Vorteile, die wir hier als Familie klar haben sind, der fixe Beruf meines Mannes, denn ich kann ja von überall aus arbeiten. Ich liebe die Tatsache, dass hier die Multikulturalität sichtbar, spürbar und als etwas Positives wahrgenommen wird. Meine ältere Tochter ist im deutschen Kindergarten hier, die andere ist erst ein Jahr alt geworden und somit noch zu Hause.
Deine Töchter wachsen dort sehr multi-kulturell auf. Macht sich das bereits jetzt in ihrer Entwicklung bemerkbar?
Es ist vollkommen gleich WO meine Töchter aufwachsen, sie würden überall multikulturell aufwachsen, denn das vermittle ich ihnen – so denke ich – automatisch, durch die Art und Weise, in der ich aufgewachsen bin und ganz ehrlich: Ich denke nicht, dass es eine andere Art gibt aufzuwachsen, denn von anderen Kulturen umgeben zu sein und von diesen beeinflusst zu werden, ist heutzutage fast unmöglich.
Und wie ist das Leben und Arbeiten dort für dich, als weltoffene Journalistin und Autorin?
Noch bin ich hauptsächlich für meine jüngere Tochter da und versuche nebenbei alles abzuwickeln, aber an Inspiration fehlt es schon mal nicht, denn obwohl ich selbst ägyptische – also arabische – Wurzeln habe, so habe ich ja noch nie richtig seßhaft in einem arabischen Land gelebt und auch für mich ist das jetzt eine neue und schöne Erfahrung. Hier und da kommt natürlich der Kultur-Clash, aber auch das gehört dazu.
Habt ihr als Familie dort schnell ein soziales Netzwerk aufbauen können und wie unterscheidet es sich zum Beispiel von den sozialen Kontakten, die ihr in Österreich hattet?
Naja Österreich ist Heimat, Erinnerungen, Familie und Freunde. Das ist unantastbar. Durch Facebook findet man natürlich schnell Gruppen für Mütter, Deutschsprachige usw., da kommt man schnell weiter. Aber die Deutschen sind im Ausland viel organisierter und kontaktfreudiger als die Österreicher, das habe ich in mehreren Ländern beobachtet.
In deinem Blog stehen wir als Frauen im Mittelpunkt mit allen Themen, die dazu gehören. Warum ist es dir so wichtig, dass wir uns als Frauen gegenseitig stärken und uns mit allen Facetten gegenseitig sehen?
Ich denke, dass es so sein sollte. Für mich wäre das eine ideale Welt, eine Welt, in der Frauen sich gegenseitig stärken.
Was siehst du als Mission deiner Arbeit?
Information, Unterhaltung, Mutterschaft so abbilden wie sie ist und Menschen verbinden
Unsere Community hat natürlich auf noch ein paar Fragen an dich.
Wie hat sich dein Leben seit der Geburt deiner Kinder für dich verändert?
Ich bin mitgeboren worden, als neue Person, die andere Prioritäten hat als sich selbst. Ich bin nicht mehr die allerwichtigste Person in meinem Leben, sondern bin irgendwo unten auf der Liste.
Welche 3 Kinderbücher würdest du unbedingt empfehlen, auch im Hinblick auf mehr Diversität?
Was ist für dich die größte Herausforderung als Mama?
An schweren Tagen trotzdem eine gute Mutter zu sein und abzuwarten, dass der Tag vorbeigeht.
Beitragsfoto und 2. Foto im Beitrag Asma Aiad, 1. Foto im Beitrag: Menerva Hammad privat