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Selfcare
Zunächst übersetzen wir uns doch einfach mal das Wort „Selfcare“ ins Deutsche. Das bedeutet nämlich nicht mehr und nicht weniger als „Selbstfürsorge“. Und das wiederum fällt den meisten schwerer als gedacht. Den entgegen landläufiger Meinungen bedeutet Selfcare NICHT, sich Gurkenscheiben auf die Augen zu klatschen oder sich zwischen Kinder in den Kindergarten und in die Schule bringen und einkaufen mal schnell eine Gesichtsmaske ins Gesicht zu pinseln. Und auch wenn wir uns mal eine professionelle Massage zwischendurch gönnen sind wir noch ziemlich weit weg von dem WAHREN Begriff der Selbstfürsorge. Der geht nämlich weitaus tiefer und lässt sich mit ein paar Sätzen eigentlich gar nicht wirklich erklären. Ich probiere es trotzdem mal und werde das Thema mal wieder auf meine Sicht der Dinge umlegen. Erwartet also nun bitte keine wissenschaftlich fundierte Ausarbeitung (wobei Ihr Euch natürlich trotzdem gerne bei dem ein oder anderen Tipp auf mich berufen dürft, so in der Art „die Muddi hat aber gesagt…“).

Wie oft am Tag fühlt Ihr Euch gestresst?
Also ich muss zugeben, dass ich mich, trotz dass ich überwiegend zuhause bin und von dort aus auch arbeite, sehr oft gestresst fühle und abends manchmal völlig erschöpft und mit Kopfschmerzen ins Bett falle. Wenn ich mir dann überlege, woher das kommen könnte, bemerke ich, dass mein Stress über den Tag größtenteils „hausgemacht“ war und bei näherem Nachdenken mal wieder der Rede nicht wert gewesen wäre. Und was mir dann auch noch auffällt ist, dass ich mir wieder mal überhaupt keine Zeit für MICH genommen habe. Ich habe telefoniert, geschrieben, geredet, andere bei Problemen unterstützt, Fragen beantwortet und mich gekümmert. Aber wo war ICH bei alledem? Und da setzt das Prinzip der „Selbstfürsorge“ an.

Es geht darum seine Prioritäten zu verlagern. Also im Grunde genommen sich selbst einfach mal an erster Stelle setzen. Gerade uns Frauen ist es ja fast schon gesellschaftlich antrainiert, anderen gefallen zu wollen. Das bedeutet aber auch, dass man viel zu oft „ja“ sagt, obwohl sich ein „Nein“ in dem Moment besser anfühlen würde. Grenzen zu setzen, sich eingestehen, dass man sich jetzt lieber in Ruhe mit einer Tasse Kaffee irgendwo in einer Ecke setzen würde anstatt den versprochenen Kuchen fürs Schulfest zu backen. Oder dass man der Freundin vielleicht auch mal absagt, weil man die Zeit lieber mit einem Buch verbringen würde, dass man schon so lange lesen möchte.

Wenn man alles das anfängt, durchzusetzen passiert vielleicht folgendes: Man stößt damit zu Anfang einigen Menschen vor den Kopf. Man fühlt sich verpflichtet, zu erklären, WARUM man das jetzt gerade nicht möchte. Dann hilft oft nichts mehr, als offene und ehrliche Worte. Und siehe da: ganz viele Menschen können einen verstehen. Oftmals, weil sie sich mit den gleichen Problemen herumschlagen.

Was kann ich also konkret tun?
Zunächst sollte man prinzipiell genau formulieren, was man denkt, fühlt und meint. Umso besser versteht einem im Normalfall auch das Umfeld. Als nächstes sollte man aufhören, zu versuchen, anderen Menschen immer gefallen zu wollen. Das strengt nur unnötig an und führt meistens zu nichts. Dann sollte man keine Angst mehr haben, an den richtigen Stellen „Ja“ oder „Nein“ zu sagen.

Und das Allerwichtigste: SEI NETT UND LIEB ZU DIR SELBST! Und zwar genau dann, wenn du es für richtig erachtest. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass du dir einfach mal am helllichten Tag eine Badewanne voll Wasser einlässt und dich eine Stunde vom Alltag rausnimmst. Oder wenn Du nach einem anstrengenden Tag Lust hast, noch eine Runde joggen zu gehen. Mach den Fernseher aus, wenn dir nach schlafen ist und mach ihn dir an, wenn du Abwechslung brauchst. Mach Dir den lange vor Dir hergeschobenen Termin beim Friseur und lass Dich dort einfach mal ein wenig verwöhnen. Häng das Telefon aus, wenn Du Ruhe brauchst oder ruf einfach mal eine Freundin an, wenn Dir nach Reden ist. Akzeptiere aber im gleichen Maße, wenn man Dir dann vielleicht eine Absage erteilt 😉

Zusammengefasst heißt das also: Lerne Deine eigenen Grenzen kennen und liebe Dich genauso, wie Du bist. Das ist ein Lernprozess, der mit Sicherheit einige Zeit in Anspruch nehmen wird, aber Du kannst Dir sicher sein: Es wird sich absolut für Dich lohnen!

Wie seht Ihr das?
Kümmert Ihr Euch genügend um Euch?
Oder stellt Ihr das Wohl der anderen in den Vordergrund?

Ich freue mich auf einen Austausch mit Euch und auf Eure Meinung zu dem Thema

Eure Muddi  

Mehr über die Autorin lest ihr auf ihrer Homepage. Oder auf Instagram . Mehr zu Corinna Weber lest ihr auch im Magazin.