Seitdem ich als kleines Mädchen gesehen habe, wie mein Bruder aus dem Hochstuhl gefallen ist und sich dabei das Schlüsselbein gebrochen hat, bin ich mir bewusst darüber, dass selbst in unserem zu Hause Gefahren lauern. Leider unterschätzen viele Elter die Gefahrenquellen, die sich im eigenen Heim befinden.
Laut den Daten der Bundesarbeitsgemeinschaft „Mehr Sicherheit für Kinder e.v.„ lebten 2019 in Deutschland 11,38 Mio. Kinder unter 15 Jahren, davon mußten 1,88 Mio. Kinder nach einem Unfall einen Arzt aufsuchen.
194.042 Kinder mussten sogar ins Krankenhaus und 153 Kinder starben durch einen Unfall. Bei den tödlichen Unfällen waren Jungen doppelt so oft vertreten.
Diese Zahlen sind ein guter Grund mal genauer hinzusehen, wie es bei euch zu Hause aussieht. Werdet euch der Problemstellen frühzeitig bewusst und vermeidet sie.
Strom
Dass keine losen Kabel irgendwo rumhängen dürfen, versteht sich von selbst. Aber die kleinen Entdecker machen auch vor Steckdosen nicht halt. Steckdosen und Mehrfachsteckdosen sollten mit speziellen Kindersicherungen versehen werden. Ebenfalls gerne wird an Kabeln von Elektrogeräten gezogen, hier kann es zu schweren Verletzungen durch herunterfallende Geräte kommen. Ganz gefährlich wird es, wenn dann auch noch Wasser ins Spiel kommt. Alle Kabel von E-Geräten hoch und unzugänglich hinlegen. Keine Geräte die Nähe von Wasser stellen.
Wasser
Kinder lieben Wasser, aber Achtung selbst die eigene Badewanne kann zur tödlichen Gefahr werden. Gartenteiche, Pools, Planschbecken und Regentonnen können für die Kids zum Risiko werden. Kinder sollten wegen der Gefahr des Ertrinken nie alleine in oder am Wasser gelassen werden, auch nicht wenn es an der Haustüre klingelt. Manchmal haben schon wenige Sekunden, tragische Folgen. Im Wasser besteht zudem auch hohe Verletzungsgefahr durch Ausrutschen, Hinfallen oder Untergehen. Verbrennungen durch zu heißes Wasser kann es geben, wenn die Kleinen ihre Händchen am Temperaturregler haben. Beaufsichtigt Eure Kinder, wenn Wasser in der Nähe ist.
Giftige chemische Stoffe
Wer kennt sie nicht, die bunten Flüssigkeiten und vermeintlichen Bonbons, die wir im Haushalt haben. Klar, dass die Kids diese spannend finden und sie testen wollen. Egal, ob Medikamente, Wasch- und Spülmittel, Glysantine und alle anderen chemischen Substanzen gehören unter Verschluss. Sie könnten lebensgefährliche Vergiftungen und Verätzungen hervorrufen. Und die kleinen Körper massiv schädigen. Lernt Euren Kindern am besten von Anfang an, dass sie keineTuben, Tablettenblister, Plastikflaschen etc. alleine anfassen bzw. aufmachen dürfen.
Kleinteile
Im Haushalt gibt es jede Menge Kleinteile, die für Kinder bis 3 Jahren gefährlich werden können. Sogar das Spielzeug der Geschwisterkinder kann ein Risiko darstellen, sollte es aus Kleinteilen bestehen. Krabbelkinder stecken diese bunten Teilchen zu gerne in den Mund und verschlucken sie. Selbst Murmeln sind schon verschluckt worden. Auch kleine Lego-Steine in Ohren oder Nase sind keine Seltenheit. Haltet die Kleinteile verschlossen und nie in Reichweite der kleinen Abenteurer.
Gefahrenort Küche
Leider sind am Lieblingsort vieler Familien viele potentielle Gefahren verborgen. Das sind nicht nur Hitze und Feuer durch Herd, Ofen, Kaffeemaschine, Wasserkocher und Co. Auch der Topf mit leckerem Mittagessen an einer für Kinder zugänglichen Stelle kann zu schweren Verbrennungen führen. Schubladen sorgen nicht nur für eingeklemmte Finger, sondern deren Inhalt, wie Messer und Gabeln, Scheren, Nadeln, Batterien oder Putzmitteln kann große Komplikationen mit sich bringen. Sorgt dafür, dass Herdplatten abgedeckt, Haushaltsgeräte erhöht und unzugänglich, Schubladen gesichert und verschlossen sind. Und bitte niemals Kinder in der Küche unbeaufsichtigt allein lassen.
Feuerzeuge und Streichhölzer
Alle Feuerquellen sind immer vor Kindern fernzuhalten, auch wenn man glaubt, dass die Kids zu klein sind um damit Schaden anzurichten.
Unsere Haushalte weisen mehr Gefahren auf als uns bewußt ist. Heute haben wir den Anfang gemacht, uns die wichtigsten anzuschauen, weiter geht es übermorgen im 2. Teil. Also seid wieder dabei, wenn es heißt Gefahren im Haushalt für Kids zu vermeiden.