Teile diesen Beitrag  

#fragBARRIO – Bam!-Wissen zum Rosenmontag

Warum ziehen sich die Menschen zu einer bestimmten Zeit im Jahr lustige Kostüme an und feiern ausgelassen? Wieso hat diese Zeit verschiedene Namen, nämlich Fastnacht, Karneval oder Fasching? Und was genau passiert eigentlich am Rosenmontag? Wir liefern euch und euren Kindern knapp und zappzarapp die Knallerfakten zum Glänzen. #fragBARRIO

Mia mag kein Konfetti. Sie steht mit ihren Eltern am Rande des Faschingsumzugs in der Innenstadt und schüttelt mürrisch die Papierschnipsel aus ihren Haaren. „Wo bleiben die Kamelle!“, ruft sie. Da regnet es Süßigkeiten vom Himmel – und Mia ist wieder glücklich.

  • Fasching, Fastnacht oder Karneval sind die Namen für das fröhlich bunte Fest, das alljährlich im Frühjahr sieben Wochen vor Ostern – meist im Februar oder März – mehrere Tage lang gefeiert wird. Es steht im Zusammenhang mit dem Ende des Winters und dem Beginn der Fastenzeit vor dem Osterfest.
  • Den Brauch, sich zum Winterende zu verkleiden, gibt es schon sehr lange. Die Menschen setzten sich zum Beispiel Geistermasken auf, um den kalten Winter zu vertreiben. Das Ende des Winters war auch Anlass zum Feiern. Die Bauern konnten endlich wieder Getreide und Gemüse anbauen, die Menschen mussten keine Angst mehr haben vor Kälte und Hunger.
  • Im Mittelalter wurde diese Feiertradition von der christlichen Kirche übernommen – und zwar vor der Fastenzeit. Fasten ist ein christlicher Brauch, bei dem die Gläubigen in den 40 Tagen vor Ostern viel beten, wenig essen und keinen Alkohol trinken. Davor wollten sich alle aber nochmal richtig voll futtern und ausgelassen feiern.
  • Das Wort Fastnacht wird vor allem in Hessen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Franken, aber auch in der Schweiz verwendet. Es meint die Nacht, bevor die Zeit des Fastens losgeht. Im Rheinland im Raum Köln, Bonn, Aachen und Düsseldorf spricht man in erster Linie von Karneval. Das kommt aus dem Lateinischen „Carne vale“, was übersetzt „Fleisch lebe wohl“ heißt, denn Fleisch essen war in der Fastenzeit tabu. Der Begriff Fasching wird vorrangig in Bayern, Sachsen und Österreich verwendet und kommt von „Vaschang“, was „Fastenschank“ bedeutet. Das war der letzte Ausschank alkoholischer Getränke vor der Fastenzeit. Aber egal, wie das Fest heißt – gemeint ist immer das Gleiche: Die Menschen verkleiden sich, sie tanzen auf den Straßen und veranstalten teilweise kilometerlange Umzüge.
  • Ach stopp, es gibt übrigens noch eine historische Überlieferung, wonach Fasching seinen Ursprung im alten Rom hat. Im Altertum feierten die Römer dort das Saturnalienfest. Für einen Tag fand damals ein Rollentausch statt, die vornehmen Herren mussten ihre Sklaven bedienen. Die Diener duften Witze erzählen und Kritik äußern. Aus dieser Tradition heraus haben sich unsere heutigen Büttenreden entwickelt, bei denen viele Menschen zusammenkommen und dann Leute aus dem Volk auf eine Bühne steigen und Reden schwingen, die mal mehr und mal weniger lustig sind. In den Reden sollen vor allem die Politikern und die Gesellschaft kritisiert werden.
  • Die größten und ausgiebigsten Faschingsfeiern und -umzüge finden im Rheinland statt. Karnevalsvereine und Tanzgruppen bereiten sich hier teilweise wochenlang auf die Feierlichkeiten vor. Da sich der ganze Klamauk inzwischen über mehrere Wochen und Monate zieht, spricht man sogar manchmal von der „fünften Jahreszeit“. Diese beginnt in den meisten Regionen am 11.11. um 11.11 Uhr und endet mit Aschermittwoch.
  • Dazwischen gilt der Rosenmontag als Höhepunkt der Karnevals- oder Faschingszeit. Er fällt immer auf den Montag vor dem Aschermittwoch und ist dieses Jahr am 24. Februar.
  • Der Rosenmontag ist kein Feiertag. Die Menschen haben also nicht einfach frei von der Arbeit oder Schule. In manchen Städten, in denen Karneval oder Fasching groß gefeiert wird, bekommen trotzdem viele Urlaub und gehen zum Rosenmontags-Umzug. Dabei ziehen ganz viele Menschen verkleidet und mit teilweise riesigen bunt geschmückten Wagen durch die Straßen und werfen Konfetti (Millionen bunte Papierschnipsel) und „Kamelle“ – so nennt man dann die Süßigkeiten – in die Zuschauermenge.
  • Die Idee des Rosenmontags-Umzugs stammt aus Köln. Man versuchte so, das wilde Treiben in geordnete Bahnen zu lenken, was aber nicht immer so gut klappt. Inzwischen haben auch viele andere Städte wie Düsseldorf und Mainz Karnevalsvereine gegründet und veranstalten Rosenmontags-Umzüge.
  • „Hellau““ und „Alaaf!“ sind die bekanntesten Narrenrufe, die sich die Menschen zur Faschingszeit zurufen. Die Verkleideten nennt man dann „Jecken“ oder „Narren“, weil sie so lustig rumlaufen und sich meist ein bisschen verrückt benehmen.
  • Rund um den Rosenmontag gibt es noch weitere lustige Tage, an denen Fasching gefeiert wird. Am Donnerstag davor beginnt das wilde Treiben mit der sogenannten  Weiberfastnacht. An diesem Tag feiern vor allem die Frauen in den Bars und auf den Straßen und schneiden den Männern traditionell die Krawatten ab. Der Faschingsdienstag ist der letzte Tag, an dem gefeiert wird, denn dann beginnt mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit – die heute allerdings nicht mehr so streng genommen wird wie früher.

Stefanie Gentner kennt bisher nur den bayerischen Fasching. Vielleicht muss sie irgendwann mal nach Köln zum legendären Karneval. 
Auf ihrem Blog „Verrückt nach München“ berichten Stefanie Gentner und Veronika Beer über ihre Lieblingsstadt, entdecken Glücksorte und schreiben auch über Umweltthemen. Für #fragBARRIO liefern sie euch regelmäßig das BAM!-Wissen zu Feiertagen & Co.