Die Kinderbetreuung zu Hause stellt viele Familien gerade auf den Kopf. Der normale Alltag, der sonst existierte, funktioniert oftmals nicht mehr – und leider gibt es für diese Situation noch keinen ‚Best Practice‘. Jetzt ist also Flexibilität und vor allem Kreativität gefragt. Warum also nicht mal den Kitaalltag genau unter die Lupe nehmen und schauen, was man sich hierbei einfach abgucken kann.
Von der Kita lernen
Hier meine drei besten Tipps aus einem gewöhnlichen Kita Tag die du easy in deinen Alltag integrieren kannst.
1 #Schaffe Routinen und Struktur
Jeder Tag im Kindergarten verläuft auf eine gewisse Art und Weise gleich. Immer zur selben Zeit ist der Morgenkreis, das Mittagessen, oder die Ruhephase. Das hat selbstverständlich einen bestimmten Grund. Kinder fühlen sich mit dieser Art der Routine am sichersten. Und das Gefühl von Sicherheit ist für alle Entwicklungsprozesse elementar. Nur wenn ein Kind echte Sicherheit fühlt, kann es seine Neugierde und Kreativität zeigen und entspannt lernen.
Gleichzeitig ist eine klare Tagesstruktur auch für Erzieher*innen, oder wie in diesem Fall, für dich als Elternteil super hilfreich. Nimm dir etwas Zeit und entwerfe einen konkreten Tagesplan bzw. kreiere einen Alltag, der sich immer wiederholt und der für eure Familie passt. Du wirst sehen, wie viel entspannter du den Tag beginnen wirst, wenn du einen Plan hast, den du verfolgst. Und da die meisten Kinder sehr nah an dem Nervenkostüm der Eltern dran sind, wirst du merken, dass deine Gelassenheit auch auf dein Kind überschwappt.
2 #DIY Spielzeug
Im Kindergarten wird die Freispielzeit, das ist die Zeit, in der die Kinder frei über Spielzeuge, Spielepartner etc. entscheiden dürfen von dem angeleiteten Spiel – eine Lernerfahrung, die quasi vom Erwachsenen erzwungen wird, unterschieden. Diese unterschiedlichen Spielezeiten würde ich dir auch für die Betreuung zu Hause anraten. Stelle sicher, dass du deinem Kind neben den ‚normalen‘ Spielzeugen auch außergewöhnliche Materialien zur Verfügung stellen kannst. Ein außergewöhnliches Spielangebot, bedarf jedoch nicht immer außergewöhnlich viel Vorbereitungszeit.
Hier empfehle ich dir eine Kiste mit Materialien vorzubereiten und diese immer wieder neu zu befüllen. Vielleicht könnt ihr die Box nur für die ‚besondere Spielzeit‘ herausholen. Es gibt wahnsinnig viele coole Beschäftigungs- und Lernideen z.B. mit Steinchen, Wäscheklammern, Nudeln, Schwämmen, Kartons usw. Das sind alles Gegenstände aus dem Alltag, die, wenn sie zweckentfremdet werden, spannende Spielmaterialien darstellen.
3 #Vielfalt bringt Spannung
Vorhin habe ich die Routine im Tagesablauf angesprochen. Jetzt gibt es meinen letzten Tipp und dieser heißt: Abwechslung im Alltag. Während ich dir beim Tagesablauf empfehle, deinem Plan eher strikt zu folgen (vor allem was Zeiten betrifft), kannst du dich in der Art der Aktivitäten bunt austoben. FYI: In jedem Kindergarten werden sogenannte Bildungsbereiche bedient, wie z.B. Musik, Bewegung, bildnerisches Gestalten etc. Diese Bildungsbereiche stellen sicher, dass die Kids umfassend gefördert werden.
Zu Hause sieht das oft anders aus. Viele Kinder haben Spiele, die sie besonders gerne mögen. In den nächsten Wochen sollten aber auch gerade die Bereiche beim Kind getriggert werden, um die das Kind alleine sonst einen großen Bogen macht. Wird z.B. sehr viel auf dem Spielteppich gebaut, so ist es wichtig, auch die Feinmotorik mit einem Bastelangebot zu schulen. Das ist nicht ganz so easy, aber wirklich wichtig.
Ich hoffe, die kleinen Impulse aus dem Kindergartenalltag kannst du gut zu Hause umsetzen, oder haben dich sogar noch auf neue, tolle Ideen gebracht.
Deine Marie von Hooray Box
Weitere interessante Beiträge, die euch helfen gut durch die Betreuungszeit während Corona zu kommen und auch danach euren Alltag vereinfachen und super gut umsetzbar sind, findet ihr bei uns im Magazin.
Beitragsfoto: Von archideaphoto und Africa Studio shutterstock.com