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So kannst die Gesundheit deines Babys fördern

Liebe Mamas, liebe Papas,

nun ist euer Baby auf die Welt gekommen und ihr habt die Zeit der Schwangerschaft und Geburt hinter euch gebracht. Eine positive Zeit der Freude, der Entwicklung und des Zusammenwachsens als Paar auf dem Wege zum Elternsein.

Die Frage, wie ihr als Eltern positiv auf die Gesundheit eures ungeborenen Kindes in der Schwangerschaft einwirken könnt haben wir im letzten Artikel“ Gesundheit für Dein Baby-so kannst die Gesundheit deines Kindes bereits in der Schwangerschaft fördern“ erörtert.

Gesundheit des Neugeborenen

Heute ist unser Thema: wie ihr die Gesundheit eures Neugeborenen fördern könnt.

Die Weltgesundheitsorganisation definierte Gesundheit bei ihrer Gründung 1946 als einen „Zustand des umfassenden körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens und nicht das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ (WHO 1946). Diese Definition zeigt schon, dass Gesundheit auf mehreren Ebenen definiert wird, der körperlichen, der geistigen und der sozialen Gesundheit.

Wichtigkeit der emotionalen Ebene

Wir wissen heute aus vielen wissenschaftlichen Studien, dass sich ein Baby auf allen Ebenen positiv entwickeln kann, wenn es vor allem auf der emotionalen Ebene liebevoll angenommen ist; wenn die Bezugspersonen ihm das Gefühl des Angenommenseins, der Liebe, der Wärme und des Schutzes vermitteln.

Als unsere erste Tochter 1992 auf die Welt kam, war meinem Mann und mir bewusst, wie wichtig unsere emotionale Gesundheit und unser Verhalten für alle Ebenen der Gesundheit unsers Kindes war. Wir hatten uns mit diesem Thema intensiv beschäftigt, da wir beide aus sehr preußisch geprägten Elternhäusern kamen. Körperliche Nähe und die Wichtigkeit der emotionalen Entwicklung eines Kindes waren unserer Elterngeneration noch fremd.  Wir suchten uns in unserer großen Verunsicherung professionelle Hilfe.

Liebe ist der Schlüssel

Die wichtigste Hilfe, die mich noch heute begleitet war: Die Liebe spricht eine andere Sprache als alle kognitiven Erfahrungen. Wenn wir uns bewusst werden, wie sie fließt, dann nimmt unsere Unsicherheit ab. Es entsteht Sicherheit, die unsere Kinder spüren können und sie zu gesunden, selbstbewussten Menschen auf allen Ebenen heranwachsen lässt.

Möglicherweise haben wir manchmal ein Gefühl der Unsicherheit, das unserem kognitiven Wissen entspringt, aber unser intuitiver Körper spricht die Sprache des Lebens. Wir haben ein angeborenes Brutpflegeverhalten, welches tief in unserm limbischen System, in unserem Gehirn angelegt ist und das emotionale Überleben unserer Kinder sichert.

Zeit für das Baby nehmen

Wir bekamen von unserer Therapeutin die Aufgabe uns ganz bewusst Zeit für unser Baby zu nehmen: 

Mit ruhiger Musik, in einem warmen Raum körperliche Nähe zuzulassen; ob bei einem Bad oder bei Kuscheleinheiten. Wichtig war nur, dass unser Geist die Ruhe empfinden konnte, um selber ruhig zu werden, damit wir diese Ruhe und das Gefühl der Geborgenheit auf unserer Tochter übertragen konnten. Unsere Therapeutin versicherte uns, dass durch diese Zeiten der Nähe mit unserem Baby, uns unser intuitives Wissen bewusster werden konnte und wir uns unserer tiefen Liebe zu unserem Baby auch kognitiv bewusst werden konnten. 

Mit dieser Übung wurden wir tatsächlich immer sicherer und verstanden auch unser Baby immer besser.

Babys brauchen keine perfekten Eltern

Natürlich ist es nicht immer Möglich ganz in Ruhe und Entspanntheit zu sein, wenn wir das Leben mit unseren Kindern zu meistern versuchen. Missverständnisse zwischen den Eltern, Stress und viele Dinge des Alltages verlangen uns viel Kraft ab. Aber Babys brauchen keine perfekten Eltern, sondern solche die merken, wenn etwas nicht stimmt und darauf reagieren können. Das ist auch eine wichtige Botschaft, die wir unseren Kindern mit auf den Weg geben können und ihnen die Stärke mitgibt, auch in schwierigen Situationen zu wachsen, nach Lösungen zu suchen und mit Stress umgehen zu lernen.

Hier ein paar Fakten zur Entwicklung eures Babys:

Erste Lebensmonate

Euer Baby wird mit Euch als Mami und Papi vertraut und ihr mit eurem Baby. Es lernt euch als diejenigen kennen, die auf seine Signale reagieren und seine unterschiedlichen Bedürfnisse befriedigen.  

Sicherheit und Geborgenheit erfährt euer Kind in diesem Alter vor allem im engen Körperkontakt. An das Getrenntsein vom Körper der Mutter muss es sich erst allmählich gewöhnen.

ab ca. 3 Monate

Euer Kind kann euch als seine Bezugspersonen von anderen Personen deutlich unterscheiden. Es wendet sich mit seinen Bedürfnissen gezielt an euch.  Es kann sich bereits deutlicher mitteilen. Für das Gefühl von Nähe ist es nicht mehr ausschließlich auf den engen Körperkontakt angewiesen.

ab ca. 7–8 Monate

Die meisten Kinder beginnen nun mit ihren ersten Versuchen, sich selbstständig fortzubewegen. Die geistigen und emotionalen Fähigkeiten sind inzwischen so weit entwickelt, dass euer Kind stärker als zuvor die Trennung von Mutter oder Vater erlebt. 

Euer Kind braucht die Rückversicherung durch euch, wenn es sich entfernt, Neues ausprobiert und entdeckt. Sein ganzes Bindungsverhalten (Weinen, Anklammern) ist nun darauf ausgerichtet, die Nähe zu euch oder einer anderen Bezugsperson sicherzustellen. Die Beziehung zu euch als Mami und Papi entwickelt sich zunehmend zu einer fortdauernden gefühlsmäßigen Bindung, die sich in den Folgejahren weiter festigt.

Ein hilfreicher Link, der intensiv auf die psychische Gesundheit des Babys und Kindes eingeht:

Stärkung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen / DKSB

Und sollet Ihr merken, dass Ihr einfach nicht mehr könnt, weil Schlafmangel oder der Stress des Alltages einfach zu viel Kraft kostet, so lasst Euch helfen. Ruft Freunde, Verwandte oder Großeltern an! Teilt euch mit und sorgt dafür, dass du als Mami, du als Papi, ihr als Paar ein paar ruhige Stunden verbringen könnt, um Kraft zu schöpfen! Für die Gesundheit eures Kindes

Liebe Grüße

Eure Stefanie

Beitragsfoto: Jonathan Borba on Unsplash