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Gute Vorsätze für Eltern

An Silvester und Neujahr gibt es viele Traditionen. Die Kinder dürfen länger aufbleiben, im Fernsehen läuft „Dinner for one“ und „Der Silvesterpunsch“ in Dauerschleife und die älteren unter den Gästen grübeln ein wenig, was sie im neuen Jahr denn nun anders machen wollen als im letzten.

In Thailand, wo wir dieses Jahr Silvester verbringen, werden, sobald es dunkel ist, Abertausende von Himmelslaternen in die Nacht steigen. Jede von ihnen ist beschriftet mit guten Wünschen, wilden Ideen und Segenssprüchen – für einen selbst, die Familie und jedem, der im Herzen mit dabei sein soll, wenn das feine Papiergespinst abhebt.

Das brachte uns die Idee, all diese guten Vorsätze einmal genauer zu durchdenken. Nicht nur, dass viele schwer einzuhalten sind (wer kann schon von Null auf Hundert plötzlich dreimal die Woche zum Sport gehen, keinen Alkohol mehr trinken und die Schokolade aus dem Wohnzimmer verbannen?!), sie sind auch sehr ichbezogen. Für dieses Jahr haben wir uns deshalb vorgenommen, nur gute Vorsätze auf die Laterne zu schreiben, die uns im neuen Jahr bessere Eltern werden lassen. Die Sache mit der Schokolade verschieben wir dann aufs nächste Jahr.

1 Sich mehr Zeit als Paar füreinander nehmen

Viele Vorsätze haben ja das Problem, dass sie ein bisschen nach Binsenweisheiten klingen, wenn man sie einmal laut ausspricht. Aber es ist und bleibt trotzdem so wahr: Ohne gemeinsame Zeit füreinander trocknet nicht nur die Liebe ein, sondern auch die Beziehung zum Kind. Deshalb: Einen Babysitter suchen, die Oma als Übernachtungsgast gewinnen oder gemeinsam mit gleichgesinnten Eltern eine Spielgruppe aufmachen – zum Beispiel über die Barrio-App.

2 Sich mehr Zeit allein nehmen

Wann war eigentlich der Ukulele-Unterricht eingeplant, der letztes Jahr zum Geburtstag verschenkt wurde? Wo ist überhaupt dieses spannende Buch, das doch noch gelesen werden sollte… und schon sind wir wieder mit den Gedanken ganz woanders. Damit das nicht mehr so häufig passiert (und wir uns auch als Paar weniger auf die Nerven fallen), bekommt jeder von uns unter der Woche ein Event seiner Wahl zur alleinigen Verfügung. Klingt wenig, macht aber einen großen Unterschied. Organisiert wird es wie Vorsatz Nr. 1.

3 Als Familie Neues ausprobieren

Wir haben eine Tochter, die Neuem grundsätzlich erst mal skeptisch gegenübersteht. Das ist natürlich ungünstig, wenn man sich wie wir auf einer langgezogenen Weltreise im Ausland befindet. Deshalb versuchen wir im neuen Jahr, häufiger etwas zu tun, was noch keiner von uns gemacht hat: Vielleicht ja Schlittschuhlaufen? Oder das frisch eröffnete Restaurant an der Straßenecke ausprobieren? Schon klingt das neue Jahr spannender und hält uns frisch und mutig!

4 Auf das Kind eingehen und besser zuhören

Oft muss alles genauso funktionieren, wie sich die Erwachsenen das jetzt gerade überlegt haben, und am besten schnell! Ob mein Kind verstanden hat, warum sich der Tag jetzt gerade so entwickelt, weil wir einen wichtigen Termin haben, oder ob es vielleicht ganz andere Vorstellungen hat, habe ich bisher viel zu selten gefragt. Deshalb gilt der Vorsatz für 2019: In stressigen Situationen erst mal unserer Tochter zuhören. Wenn sie sich querstellt oder etwas anderes möchte als wir, hilft es manchmal, auch einfach nur da zu sein und zuzuhören – und der Stress löst sich für alle in Luft auf.

5 Weniger Plastik verwenden

Hier kommt jetzt zum Abschluss ein guter Vorsatz, der eher mit unseren Erfahrungen in Asien zu tun hat als mit einem konkreten Familienbezug. Bei den Massen an Plastiktüten auf Spielplätzen oder in den Bächen Thailands kommt bei uns unwillkürlich eine Frage auf: Was für einen Planeten hat unser Kind in den nächsten Jahren zum Aufwachsen, und was wollen wir ihr antworten, wenn sie uns einmal fragt, was wir denn gegen die Plastikflut getan haben? Also raus mit dem Bambusstrohhalm, den Einmachgläsern und dem viel zu selten genutzten Essensturm für unterwegs! Wann, wenn nicht an Silvester, ist eine gute Gelegenheit, den eigenen Konsum noch einmal neu zu überdenken? Eventuell darf es ja als Belohnung weiter die leckere Schokolade sein – nur eben ab jetzt vom Unverpackt-Laden oder in der Bio-Verpackung.

Olaf Bernsteins Beiträge findet ihr auf Barrio, auf seinem Blog, bei Instagram oder bei Twitter.