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Angst im Dunkeln. Angst allein im Zimmer.
Langeweile. Das kennen wir hier zu Hause gar nicht. Meine Zwillingsjungs, Seve und TJ (5 Jahre) teilen sich ein Zimmer und haben sie immer schon von Geburt an. Meine Zwillingsmädchen, Lulu und Bella (4 Jahre) ganz genauso. Jedes Pärchen schläft gemeinsam ein und morgens starten sie immer zu zweit in den Tag.

Wie wäre es mit einem Einzelkind gewesen?

Ich habe nur bei den Jungs eine Weile lang Einschlafbegleiting gemacht, aber frage mich oft, wie das wohl mit nur einem Kind gewesen wäre. Hätte ich tatsächlich ein kleines Kind allein im Zimmer liegen lassen können? Hat nichts mit richtig oder falsch zu tun, sondern damit, dass ich definitiv schon immer so ansatzweise Trennungsängste hatte und habe. Witzig eigentlich, oder? Denn meine Kinder sind wirklich nie allein. Es ist immer jemand da. Da müsste ich doch weniger Sorgen haben, oder?

Der Schulstart des zweiten Zwillingspärchens bringt viele Fragen mit sich

Mit dem Schulstart meines zweiten Zwillingspärchens jetzt im September tauchen bei mir in den Gedanken viele Fragen auf. Meine Kinder, ja alle vier, haben noch nie wirklich eine ”große”, neue Situation so ganz allein meistern müssen. Klar, jeder hat mal seine Momente oder eine halbe Stunde, wo er oder sie sich im Haus irgendwo verkriecht und sich selbst mit etwas beschäftigt. Aber so richtig, draußen in der wilden Welt war für jedes meiner Kinder immer ein treuer Gefährte mit dabei. Das fing schon in der ersten Spielgruppe an.
Meine Jungs gemeinsam Hand in Hand und tatsächlich haben sie dort meistens zusammengespielt.
Wenn ein anderes Kind meinem Seve den Ball geklaut hat, war Tj direkt da zum Schimpfen und ich erinnere mich an das eine Mal, wo ein anderes Kind Tj gehauen hat und Seve sich daraufhin direkt vor seinen Bruder gestellt hat, um ihn in den Schutz zu nehmen.

Zwillinge stehen sich gegenseitig zur Seite, zu zweit stark sein

Der erste Kindergartentag, mein absoluter Horror wovor es mir ewig gegraut hat, den habe ich tatsächlich nur überstanden mit dem beruhigenden Gefühl, dass Seve und TJ sich gegenseitig dabeihatten. Nach einer Weile war das natürlich unsere Normalität und die Jungs haben in derselben Gruppe jeweils ihre eigenen besten Freunde gewonnen, jedoch waren sie trotzdem immer gemeinsam dort.
Wenn einer krank war, ist der andere auch zuhause geblieben. Eher aus logistischen Gründen muss ich dazu sagen. Ein Jahr später wiederholte sich der ganze Spaß mit den Mädels wobei die zwei Damen doch schon viel bereiter für die Welt ohne Mama schienen. Kannten sie bereits von ihren Brüdern schon.

Lulu und Bella werden in eine Klasse gehen

Im September kommen nun Lulu und Bella zur Schule. Ja auch hier wieder in dieselbe Klasse. Warum trennen wir sie nicht? Also die Frage allein lässt mein Herz doch schon deutlich schneller pochen. Wenn es für uns keinen Grund gibt die Zwillinge jeweils in unterschiedliche Klassen zu stecken, bleiben sie vorerst zusammen. Ich habe den Eindruck, dass alle vier Kinder sehr selbstständig sind und sie von der Gegenwart ihres Geschwisterchens eher profitieren, als dass es einen Schaden anrichtet. Sollte da mal ein gut begründeter Vorschlag von der Schule kommen, warum die Kinder in getrennten Klassen besser dran wären, wäre ich selbstverständlich offen dafür. Und ganz klar, wenn die Kinder sich das irgendwann mal selbst wünschen, fände ich das auch ok.

Zu Hause sind wir auch meistens zusammen

Mit vier Kinder meistens allein zuhause und unterwegs hatte ich eigentlich nie die Möglichkeit viel mit nur einem Kind zu unternehmen und selbst bei allen Playdates, Geburtstagspartys und bei den Großeltern zuhause waren meine Kinder mindestens zu zweit, meist sogar zu viert. Bedeutet das, dass sie es später im Leben mal schwierig finden werden auf sich allein gestellt zu sein? Dadurch, dass sie zuhause schon immer wirklich sehr früh und viel den Umgang miteinander gelernt haben, ausgezeichnet teilen können und so unglaublich viel voneinander lernen, habe ich persönlich eher das Gefühl, dass sie etwas voraus sind, wenn es um Problemlösung und soziales Verhalten geht.

Die große Frage ist …

Tatsächlich stellt sich mir nur die Frage: Ist ein Zwilling allein einsam? Egal wie wir es machen und was wir machen, welche Entscheidungen wir für unsere Kinder treffen, wollen wir doch einfach nur das allerbeste für sie. Wenn es nicht diese Sorgen sind, dann sind es andere und hey, das sind wir nun mal. So sind wir Eltern und daran wird sich nie was ändern. Egal ob allein, zu zweit, zu viert…. Hauptsache gesund und glücklich.

Fotos: twinsandmoretwins

Durch den Tag begleiten kann man Rebecca und Family auf @twinsandmoretwins Rebecca hat bei BARRIO ihre eigene monatliche Kolumne.
Weiter geht es im nächsten Monat mit einem neuen Thema.

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