Weiterbildung in der Elternzeit: Der Nachwuchs ist da, die turbulente Anfangszeit beginnt, gleichzeitig aber auch die wunderschönste Zeit, die Eltern mit ihrem Neugeborenen genießen sollten. Verständlich, dass sich viele Eltern gerade in dieser Zeit wünschen so viel Zeit wie möglich mit ihren Kindern verbringen zu können.
Im Hinblick auf die Tatsache, dass die Eltern natürlich gleichzeitig beruflich vorankommen möchten, wurde die Elternzeit eingeführt. Sie bietet Eltern finanzielle und arbeitszeitliche Gestaltungsmöglichkeiten.
Nachwuchs und Karriere während der Elternzeit
So ist es möglich Karriere zu machen und gleichzeitig dem Nachwuchs einen super Start ins Leben zu geben. In Deutschland haben wir das Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG), es regelt den Bezug des Elterngeldes. Eltern können nach der Geburt ihres Kindes Elterngeld beziehen und so ihre Einkommensausfälle ausgleichen, sofern sie für die Kindererziehung ihre Arbeit unterbrechen oder reduzieren.
Basis-Elterngeld
Das sogenannte Basis-Elterngeld ist einkommensabhängig und steht einem Elternteil für 12 Monate zu. Bezieht der Partner ebenfalls für mindestens 2 Monate Elterngeld, dann ergibt sich ein gemeinsamer Anspruch auf 14 Monatsbeiträge. Die Elterngeldmonate können beliebig aufgeteilt werden, z. B. Mutter 8 Monate / Vater 6 Monate, beide Eltern je 7 Monate oder wie auch immer.
So gelingt der Wiedereinstieg in den Job nach der Babypause
Viele Eltern scheuen vor der Elternzeit zurück, weil sie sich verständlicher Weise fragen, wie ihnen der Wiedereinstieg in den Job gelingen wird. Oder ob sie mit dem Kind ebenso leistungsfähig sein werden wie zuvor. Um hier Abhilfe zu schaffen ist eine Weiterbildung während der Elternzeit eine optimale Lösung. Wir haben uns mal umgeschaut welche Möglichkeiten es hierzu gibt und was erlaubt ist, um die Elternzeit zu nutzen.
Weiterbildung während der Erziehungszeit
Am besten ihr überlegt euch schon vor der Geburt, wie es nach der Elternzeit beruflich weitergehen soll. Ob ihr vielleicht sogar den Job wechseln wollt? Ernsthaft, in der Elternzeit kann man gut Weiterbildungen integrieren, die einem den Jobwechsel erleichtern. So kann die Elternzeit hervorragend für einen Perspektivenwechsel genutzt werden. Man könnte eine Ausbildung mit Kind machen, oder aber eine Weiterbildungen z.B. in dem momentan sehr gefragten Bereich Informatik.
Nebenjob in der Elternzeit erlaubt
Auch wenn die Elternzeit dazu gedacht ist, so viel Zeit wie möglich mit der Familie zu verbringen, erlaubt es der Gesetzgeber bis zu 30 Stunden pro Woche in einem Nebenjob zu arbeiten. Gerade junge Eltern haben so die Chance das Elterngeld aufzustocken. Auch die Möglichkeit in einen anderen Job reinzuschnuppern besteht. Aber Achtung man bekommt nur die Differenz zwischen dem vorherigen und dem aktuellen Einkommen ausbezahlt.
Teilzeit im eigenen Job arbeiten
Es ist auch möglich während der Elternzeit Teilzeit im eigenen Job zu arbeiten, wichtig ist, dies vor der Geburt zu überlegen und mit seinen Vorgesetzten abzuklären. Wer seine Elternzeit komplett nutzt und nicht arbeiten möchte um vollkommen in der Elternrolle zu sein, kann sich den Wiedereinstieg durch Fortbildungen und Seminare erleichtern.
Weiterbildungsangebote im Babyjahr nutzen
Hierzu findet ihr vielfältige Weiterbildungsangebote, an denen ihr problemlos teilnehmen könnt, auch wenn ihr Elterngeld bezieht. Für ein Studium, eine Aus- oder Weiterbildung gilt die 30 Stunden Obergrenze pro Woche nicht. Wenn das andere Elternteil einen Arbeitsrhythmus anpasst oder der Nachwuchs anderweitig versorgt ist, wäre dies keine Problem.
Zuschüsse beantragen
Ihr solltet euch darüber im Klaren sein, welches berufliche Ziel ihr verfolgen möchtet, wieviel Zeit ihr von eurer Elternzeit dazu investieren möchtet, wieviel die Weiterbildung kosten kann und ob ihr vom Arbeitgeber oder Staat Zuschüsse beantragen könnt. Es stehen sowohl digitale Weiterbildungen, als auch Weiterbildungen über Präsenzsunterricht zur Verfügung. Durch Corona ist die Zahl der digitalen Weiterbildungen um ein Vielfaches gewachsen.
Onlinekurse als Alternative
Onlinekurs und Fernstudium ermöglichen Lernen bei freier Zeiteinteilung und ohne große Anfahrtswege. Es gibt allerdings auch Menschen für die der Unterricht bei Anwesenheit besser geeignet ist, weil es weniger Ablenkungen gibt. Manche Firmen bieten auch für ihre Angestellten direkte, kostenlose Weiterbildungen an, die auf die eigene Laufbahn zugeschnitten sind. Fragt doch einfach mal beim Arbeitgeber, wie die Lage dort derzeit ist.
Firmeninterne Weiterbildungen
Bei Weiterbildungen an einer Fernhochschule können je nach persönlicher Situation verschiedene Förderprogramme in Frage kommen. Bereitet der Lehrgang z.B. auf eine staatliche Prüfung vor, kann man sich die Fortbildung über das Aufstiegs-BAföG finanzieren. Der Bund und verschiedene Institutionen, wie der Europäischen Sozialfonds (ESF) können auch eine Alternative bei der Förderung sein. Es besteht auch die Möglichkeit Bildungsgutscheine, Bildungskredite und Weiterbildungsprämien in Anspruch zu nehmen. Dies solltet ihr für eure persönliche Situation abklären.
Für welchen Weg ihr euch auch immer entscheiden werdet, wir wünschen euch eine wunderschöne Elternzeit mit unvergesslichen Momenten mit dem Nachwuchs.
Hier berichtet Olaf über seine Erfahrungen mit der Elternzeit.
Beitragsfoto: Von Halfpointshutterstock.com