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Der Kitastart ist für alle Eltern ein Einschnitt und gleichzeitig ein Neubeginn. Häufig vergessen wir dabei, dass es unseren Kindern genauso geht. Hier kommen unsere 7 Ratschläge, wenn es mit der Kita-Eingewöhnung nicht klappen will.

1. Darüber reden – am besten vor dem Kitastart

Eltern sollen sich zurücknehmen, für ihre Kinder da sein und sich vor allem fragen: Weshalb möchten wir, dass unser Kind in die Kita geht oder zur Tagesmutter? Warum suchen wir uns Babysitter? Die Antwort ist: Wir wollen, dass es unserem Kind gut geht, es neue Erfahrungen machen kann und es eigenständiger wird. Das funktioniert nicht mit Zwang oder Streit, nur mit Verständnis und der Frage: „Was ist eigentlich los? Warum willst du nicht in die Kita?“

Rückkehr in den Beruf oder zu sich selbst

Für die Eltern geht es bei dem Kitastart um Zeit, die Rückkehr in den Beruf oder zu sich selbst. Im Grunde wird es zu Hause nur etwas ruhiger. Für die Kinder hingegen ändert sich die ganze Welt. Es ist zwar keine zweite Geburt, aber der erste wirklich eigenständige Neuanfang. Das es da viele Ängste und Sorgen geben kann, ist klar. Wenn wir verstehen, was unser Kind beschäftigt, machen wir ihm den Einstieg in die Kita leichter.

2. Bücher über den Kindergarten lesen

Vielleicht ist der Beginn des Kita-Besuchs auch nur so schwer für das Kind, weil es die Idee dahinter nicht so ganz verstanden hat. Wer sich als Elternteil schwer tut, die Gründe, die für den Kindergarten sprechen, zu erklären, kann sich bei Elternratgebern oder bei guten Buchhandlungen Tipps für kindgerechte Bücher holen, die diese Zeit voller Veränderungen anschaulich erklären.

3. Die Übergänge so schön wie möglich gestalten

Wenn schon der Weg zur Kita eine Zerreißprobe darstellt, ist es gut, hier gerade am Anfang Tempo rauszunehmen und die Minuten auf dem Weg zur Kita wirklich auch als Qualitätszeit zu sehen. Ein gemeinsames Vorbereiten auf den Tag kann das ebenso bewirken wie die Freude auf den Abend zusammen mit der Familie. Wenn das Kind sich mit Übergängen schwertut, hilft es, wenn eine Bezugsperson das Vertrauen allmählich an eine neue Bezugsperson überträgt. Dabei sollte der Fokus bei den Bedürfnissen des Kindes liegen.

4. Einen kleinen Beschützer mitgeben

Der Lieblings-Teddy oder ein von den Eltern gestalteter Mutig-mach-Talisman können ein Stück weit das Bedürfnis des Kindes nach etwas Vertrautem stillen. Gleichzeitig bieten sie eine Möglichkeit, wie das Kind sich selbstständig auf seine Stärken konzentrieren kann. Sie sind also kleine Bezugspersonen zum Mitnehmen, die für innere Ruhe sorgen und das Kind stärken.

5. Das Kind mit den Räumlichkeiten vertraut machen

Ein neuer Ort voller neuer Menschen wirkt schon auf viele Erwachsene überfordernd. Warum sollte das bei kleinen Kindern anders sein? Wer nicht genau weiß, wo die Toiletten sind, macht vielleicht aus Angst plötzlich wieder in die Hose, vor allem, wenn das Vertrauen zu den Erzieherinnen und Erziehern noch nicht perfekt ist. Je genauer das Kind auch räumlich weiß, worauf es sich einlässt, umso weniger diffuse Sorgen können sich bilden. Wer weiß, was passiert, wenn das Kind versteht, dass es dort hinten im Garten auch noch einen riesigen Spielplatz gibt?

6. Auf sich selbst schauen

Sind es vielleicht die eigenen Unsicherheiten, die es dem Kind erschweren, in der Kita anzukommen? Unsere Tochter ist sehr sensibel und spürt genau, wenn wir etwas nicht wirklich wollen oder uns sorgen. Wenn wir die Kita als Stresssituation wahrnehmen oder es zwanghaft möglich machen wollen, dass unser Kind jetzt endlich dort bleibt, hat das den gegenteiligen Effekt. Elterliche Entspannung ist hier der Schlüssel.

7. Wenn es so gar nicht klappen will mit dem Kitastart: Die Abläufe hinterfragen

Sofern es auch nach einer ganzen Zeit immer noch zu Problemen mit dem Kita-Besuch kommt, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder, wir als Eltern überlegen uns etwas: Eine neue Kita, einen verkürzten Aufenthalt über den Tag oder gleich ein ganz anderes Konzept. Oder aber, wir fragen unser Kind, wo der Schuh drückt. Ein Freund unserer Tochter wolle partout nicht in den Kindergarten, obwohl dort alle seine Kumpels waren.

Nachfragen sind wichtig und effizient

Erst nach einer ganzen Reihe von Nachfragen verstanden seine Eltern, dass es ihm zur normalen Ankunftszeit einfach viel zu wild und zu laut war. Er fühlte sich überwältigt. Seine Eltern begannen, ihn morgens als erstes Kind in die Kita zu bringen. Er hatte nun einige zusätzliche Minuten, um sich in Ruhe auf den neuen Ort einzustellen. Von einem Tag auf den anderen war die Kita-Eingewöhnung kein Thema mehr.

 

Olaf Bernstein

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