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Im ersten Teil unseres Interviews hat Günes Seyfarth uns erzählt, wie es zu ihrem neuen Projekt der Lebensmittelrettung in ganz großem Stil gekommen ist und was sie genau plant. Heute erfahrt ihr, wie genau die Umsetzung sein wird und warum Bildung für sie eine große Rolle spielt. Klar, ihr erfahrt auch, wie ihr selbst das Projekt unterstützen könnt.

Lebenmittelrettung auf einem hohen Level

Warum will ich, dass das Essen bezahlt wird?

Lebensmittel, die gerettet werden, werden – häufig durch die Tafeln bedingt – mit Armut und Bedürftigkeit assoziiert. Lebensmittelverschwendung und der Konsum von Lebensmitteln betrifft aber auch Businesspersonen, Unternehmen, dich und mich. Lebensmittelverschwendung zu stoppen ist die drittwirksamste Maßnahme im Klimaschutz. Indem für das Essen aus geretteten Lebensmitteln bezahlt wird, bekommt es wieder einen Wert.

Ihr bietet auch Catering für Kitas und Schulen an, wie wird dies umgesetzt werden?

Wir gehen ganz normal in den Wettbewerb mit unseren Mitbewerbern, nur das wir das einzige Catering sein werden, das mit geretteten Lebensmitteln arbeitet. Unser Essen wird auf Vorbestellung nach den gewohnten Standards ausgeliefert – Bildungsmaterialien inklusive.

Ihr wollt auch Kurse in Lebensmittelkunde und Ernährung im Projekt anbieten. Was plant ihr in diesem Bereich?

In Bildung sehen wir eine riesige Möglichkeit, um die Gesellschaft nachhaltig zu verändern. Mit unseren Kursen möchten wir Schulkinder- und Klassen, Kleinkinder, Erwachsene jeden Alters ansprechen. Wir haben mehrere Kochinseln, an denen alle mitschnippeln und das Thema Lebensmittelverschwendung, -verarbeitung, und -haltbarmachung aktiv lernen können. Bei einer Klasse wird ein 90-minütiger Kurs pro Kind in etwa 2 Euro kosten. Inkludiert  sind ein Vortrag, Mitschnippeln, sich bekochen lassen und anschließend gemeinsam lecker essen.

Wie kommt ihr an die Lebensmittel, die ihr rettet?

Die Lebensmittel beziehen wir von Firmen, Bauern, Produzenten, Weiterverarbeitern und Großhändlern, also von überall da, wo Paletten- und tonnenweise Lebensmittel gerettet werden können. Die Unternehmen sparen sich so die Entsorgungskosten. Gleichzeitig erhoffen wir uns, sie dafür zu sensibilisieren, dass es ein Unding ist, beispielsweise 20 Tonnen Mango, die aus Peru zu uns gekommen sind, einfach zu vernichten, weil sie zu klein oder zu groß sind und damit nicht dem Standard der deutschen Gesellschaft entsprechen.

Lebensmittelrettung auf einem neuen Niveau

Mit diesem Community Kitchen haben wir die Möglichkeit, Lebensmittelrettung auf ein neues Level zu heben. In unserer vollfunktionsfähigen Küche können wir zukünftig pro Tag bis zu 7 Tonnen geretteter Lebensmittel verarbeiten, was bis zu 10.000 Mahlzeiten pro Tag entspricht. Damit können wir eine ganze Menge Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema generieren.

So könnt ihr euch mit einbringen

Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr unsere laufende Crowdfundingkampagne auf Startnext unterstützt und sie teilt, teilt, teilt!

Auch wenn unsere Produktionsküche in München ist, wird es unsere Mahlzeiten im Glas in Supermärkten in ganz Deutschland geben. Probierpakete gibt es als Dankeschöns im Rahmen unserer Crowdfundingkampange – so weiß jeder gleich, worauf er sich einlässt. Wobei… nachdem wir nie wissen, was wir retten, erfindet sich der Inhalt unserer Gläser immer wieder neu. Ratatouille aus dem Glas kann also einmal mit mehr Paprika, mehr Zucchini oder mit mehr Lauch sein (irgendwo müssen die 17 Paletten ja hin).

Zur Crowdfundingkampagne

Hier lest ihr den ersten Teil des Interviews