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Liebe Mamas, liebe Papas,

unter dem Begriff „Drei- Monats- Koliken“ ist ein Zustand von Bauchschmerzen, stark aufgetriebenem Bauch (Trommelbauch) und starkem Schmerz beschrieben. Die kollikartigen Anfälle treten häufig zwischen 17 Uhr bis Mitternacht, im Lebensalter von der 2. -15 Lebenswoche auf.

Koliken – euer Baby schreit verzweifelt vor Schmerzen

Der Schmerz setzt plötzlich ein, das Baby schreit verzweifelt und braucht dringend Eure Hilfe.Manchmal sieht man Schweiß auf der Nasenwurzel stehen, das Baby hat ein rotes Gesichtchen beim Schreien, es zieht die Beinchen an und streckt sie wieder. Es sucht eine entspannte Haltung für sein Bäuchlein und durch die Bewegung können Winde abgehen.

Keine dezidierten Ursachen

Bisher ist es nicht möglich eine dezidierte Ursache mit einer entsprechenden gezielten Behandlung festzulegen.Es bleibt für die Eltern und das Baby eine Zeit des Kennenlernens und des Suchens.

Bitte achtet immer darauf, wie Euer Kind sich entwickelt. Trinkt es gut und nimmt an Gewicht zu? Liegen noch andere Symptome wie Fieber, Gewichtsabnahme, Trinkschwäche oder starkes Erbrechen vor? Solltet Ihr diese feststellen, so sucht bitte umgehend einen Kinderarzt auf.

Bei echten Drei-Monats-Koliken ist medizinisch nur in den seltensten Fällen eine tatsächliche Ursache zu finden. Manchmal lassen sich Unverträglichkeiten feststellen, wenn auch bei den Eltern Unverträglichkeiten oder Allergien vorliegen. Aus der bisherigen Erfahrung gibt es Herangehensweisen, die wir den Eltern empfehlen können, um mit Ihrer Suche zu beginnen und Symptome zu lindern: z.B. Hohe Sensibilität des Neugeborenen. Es reagiert auf die vielen neuen Einflüsse mit Stress und benötigt Ruhe, vor allem beim Stillen/Füttern. 

Die Entwicklung der Darmflora dauert seine Zeit, es ist möglicherweise nach Kaiserschnittentbindung oder einer Antibiotikatherapie der Mutter in der Schwangerschaft zu einer unausgeglichene Darmmikrobiom-besiedelung gekommen. Hier hilft eine Darmsymbioselenkung sowohl bei der stillenden Mutter als auch beim Kind. Beim naturheilkundlichen Kinderarzt werdet ihr Beratung finden.

In meiner Arbeit empfehle ich den Eltern sehr gern ein Protokoll zu führen, um Zusammenhänge festzustellen und entsprechend nach Lösungen zu suchen.

Hier berücksichtige ich vor allem:

  • Handelt es sich um ein gestilltes Kind oder um ein Flaschenkind?
  • Wie sieht die Ernährung der stillenden Mutter aus?
  • Reagiert das Kind auf bestimmte Nahrungsmittel die die Mutter zu sich genommen hat?
  • Wie ist die Trinkmenge der Mutter?
  • Wie hoch sind die Einflüsse auf Mutter und Kind durch Geschwisterkinder, Besuch, Fernsehen, neue Medien?
  • Treten die Anfälle auf, wenn die Mutter Stress erlebt hat?
  • Wann beginnt das Baby zu schreien?
  • Wann hört es wieder auf?
  • Gibt es eine feste Zeit (Nachts, Abends…)
  • Schreit es sofort nach dem Trinken?
  • Erbricht es Milch?
  • Stößt es häufig auf, ist der Bauch gebläht?
  • Stößt es nach dem Trinken nicht auf?
  • Gehen die Winde ab?
  • Wie riechen die Winde?
  • Geht es dem Kind danach besser?
  • Grummelt der Bauch?
  • Krümmt oder überstreckt sich das Kind?
  • Wodurch werden die Koliken besser?
  • Gab es einen konkreten Grund als Auslöser? (Nahrung der Mutter, Zorn der Mutter bzw. Streit in der Familie, Medikamente oder eine Impfung, etc.)     

 

Was könnt Ihr im akuten Fall machen?

Ein warmes Bad hilft die Verspannung zu lösen.

Danach am besten unter der Wärmelampe eine leichte Bauchmassage mit einem Vier-Winde-ÖL, einer Mischung aus je einem Tropfen Anis- Fenchel- und Kümmelöl in Mandelöl.

Leichte Bauchmassage bei Kolliken

Mit dem Finger massiert ihr in leicht kreisenden Bewegungen im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum. Achte darauf, dass dein Baby die Massage als angenehm empfindet und nicht dagegen spannt. Manchmal hilft es das Baby für die Massage in Seitenlage zu bringen und die Beinchen anzuwinkeln.

Macht ein kleines Kirschkernkissen warm und legt es Euerm Baby auf das Bäuchlein. 

Auch der Fliegergriff hilft wunder. Dazu nimmst du dein Kind hoch und führst eine Hand zwischen den Beinen unter dem Bauch durch. Dein Kind liegt nun auf deinem Unterarm. Mit der anderen Hand greifst du unter den Oberkörper und das oben liegende Ärmchen. Das Köpfchen liegt in deiner Armbeuge. So kannst Du Dein Baby herumtragen und leicht wiegen.

Habt Ihr einen Pezziball? Auch kreisende Bewegungen, wenn Du auf dem Ball sitzt und dein Baby bäuchlings auf deinem Oberschenkel liegt sind hilfreich und helfen auch dir in einer anderen Haltung Entspannung zu finden.

Auch ein Spaziergang mit dem Kinderwagen löst Verspannungen und du und dein Baby können in einer anderen Umgebung Erleichterung finden.

Wechselt Euch untereinander ab, ruft Freunde und Großeltern zu Hilfe, wenn Ihr merkt, dass das Schreien Eures Babys Euch erschöpft und eure Geduld nachlässt.

Hilfe findet ihr auch in einer homöopathischen Behandlung bei einem erfahrenen Homöopathen/in oder einer physiotherapeutischen Behandlung durch Krankengymnastik oder Osteopathie.

Lasst euch nicht entmutigen, es geht vorbei!

Liebe Grüße

Eure Stefanie

Liebe Stefanie, wir danken Dir für diesen hilfreichen Bericht für unsere Leser. Schon nächste Woche gibt es eine Fortsetzung für alle jungen Eltern.