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Maria Parr ist eine preisgekrönte norwegische Kinderbuchautorin. Sie gilt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen norwegischen Schriftstellerinnen im Bereich der Kinder- und Jugendliteratur. In deutscher Übersetzung gibt es „Waffelherzen an der Angel“ und „Sommersprossen auf den Knien“ und seit Juli 2019 auch „Manchmal kommt Glück in Gummistiefeln“. Ich hatte die Ehre sie auf der Frankfurter Buchmesse persönlich zu treffen.

Wann und warum haben Sie sich entschieden, Schriftstellerin für Kinder und Jugendbücher zu werden?

Das war als ich 14 Jahre alt war, da mußte ich in der Schule eine Hausaufgabe über eine schwedische Autorin schreiben. Ich war so von ihr fasziniert, ich hatte ihr Buch gelesen und ich habe selbst damals schon Geschichten geschrieben. Ich wollte einfach nur so sein, wie sie. Damals habe ich begonnen mein 1. Buch zu schreiben, es hat 10 Jahre gedauert bis es veröffentlicht wurde. Es war eine Art Koinzidenz, dass es sich um Kinderliteratur handelte. Heute allerdings ist es meine Wahl Kinderbücher zu schreiben. Kinderbücher sind die wichtigsten Bücher überhaupt in meinen Augen.

Was macht für Maria Parr als Autorin ein gutes Kinderbuch aus?

Da gibt es viele Dinge. Jede Kindheit sollte in einem Buch reflektiert werden. Ich will für Kinder schreiben, wenn die Erwachsenen meine Bücher mögen ist das okay.  Meine Intention ist es meine Bücher für Kinder zu schreiben, was nicht immer leicht ist, denn ich bin kein Kind mehr, sondern erwachsen.

Was sind für Sie die wichtigsten Themen über die sie schreiben wollen?

Ich denke nicht so, ich fange einfach an, wenn ich eine Inspiration haben und dann entwickelt sich das Buch daraus?

Woher nehmen Sie ihre Inspiration, Frau Parr?

Meine Inspiration kommt aus meiner Kindheit, das ist das der wichtigste Punkt. Ich arbeite mit meinem Schreiben Dinge für mich auf, ich brauche das und ich denke ich tue das für mich selbst.

In ihren Büchern werden Themen, wie Sorgen, Nöte und Ängste der Kinder angesprochen, am Ende ist allerdings immer Hoffnung herauszulesen. Wie kommt es dazu?

Hoffnung ist das Wichtigste. Meiner Meinung nach kann man für Kinder über alles schreiben, solange man ihnen die Hoffnung gibt. Wenn man glaubt, dass es keine Hoffnung gibt, dann sollte man es besser für sich selbst behalten. Wir sollten den Menschen und vor allem Kindern nie die Hoffnung nehmen.

Was sollen Ihre Bücher in der Welt verändern?

Oh, das habe ich mir noch nie so überlegt. Aber ich will, dass sich die Kinder wichtig fühlen, wenn sie meine Bücher lesen. Sie sollen merken, dass sie wahrgenommen und gesehen werden.

In ihren Büchern kreieren Sie mit Hilfe der Worte eine Szene, so dass der Leser den Eindruck hat, selbst Teil davon zu sein. Man fühlt sich als sei man  in Skandinavien und würde die Abenteuer miterleben.

Oh, Danke. Ich leben an einem Platz, wie in meinen Büchern, wirklich in der Mitte von Nirgendwo, da der Küste gelegen und mitten in der Natur. Ich liebe es dort. Klar, haben wir in Norwegen auch Städte, aber die sind weit weg von uns.

Was ist in Ihren Augen wichtig für das Heranwachsen von Kindern?

Das kann man mit einem Wort beantworten, Liebe. Man kann überall eine gute Kindheit haben, solange man geliebt wird. Und natürlich sind die Basics wichtig, wie die Möglichkeit zur Schule zu gehen und so weiter.

Sehen Sie sich als die norwegische Astrid Lindgren, für die man sie in Deutschland oft hält?

Nein, das wäre nicht fair Astrid Lindgren gegenüber. Aber natürlich war sie meine Heldin. Es ist Schmeichelei, wenn man sagt ich sei die nächste Astrid Lindgren und es sagt sich so einfach.

Wovon wird Ihr nächstes Buch handeln?

Um ehrlich zu sein, ich weiß es noch nicht. Ich bin eine sehr langsame Schreiberin. Das braucht noch Zeit, bis es soweit ist.

Maria Parr, Ganz herzlichen Dank für das interessante Interview und noch eine schöne Woche auf der Buchmesse.

Gerne, ich danke Ihnen. Ich reise heute Nachmittag bereits ab, ich war mit dem norwegischen Königspaar im Literaturzug zur Buchmesse gekommen und freue mich jetzt wieder auf zu Hause.

Foto: ©Anne Brun

Mehr Informationen zu Maria Parr findest Du hier:

https://www.oetinger.de/person/maria-parr