Teile diesen Beitrag  

Wellness bedeutet laut offizieller Definition: „Entspannung durch leichte körperliche Betätigung“. Und das wiederum ist für MICH fast schon ein Widerspruch in sich. Denn Wellness ist für mich vieles, aber nun mal keine körperliche Betätigung. Außer die des Masseurs hinter mir, versteht sich. Ihr seht also schon im ersten Satz: Wellness bedeutet eigentlich für mich, sich von Kopf bis Fuß verwöhnen zu lassen. Sich ein paar Stunden in einer wahren Oase der Ruhe und Entspannung zu befinden, und sich mit diversen Massagen, Bädern oder Ölungen vom Stress des Alltags völlig zu erholen. Wobei ich bei genauerem Nachdenken tatsächlich noch Folgendes überdenken muss: Wenn ich mich an einem verregneten Sonntagnachmittag mit einem guten Buch und einer schönen Tasse Tee gemütlich in meinen Sessel zurückziehen kann: Ist das dann nicht auch eine Form von Wellness? Also wenn ich gezielt etwas mache, was MIR guttut? Dann würden mir nämlich noch ganz spontan dazu einige Dinge mehr einfallen.

Unter anderem, wenn die Dusche nicht nur der reinen Körperpflege dient, sondern ich vielleicht meine Haare dabei färbe, mich mal wieder um die Pflege stiefmütterlich behandelter Körperteile kümmere oder mir einfach danach die Zeit nehme, um mich ausgiebig einzucremen und vielleicht sogar gleichzeitig eine Gesichtsmaske aufzutragen. Zählt das dann nicht auch auf eine gewisse Art und Weise zu „Wellness“? Dann würde nämlich auch der Satz stimmen „leichte körperliche Betätigung“.

Etwas Sonne

Oder wenn ich mich im schönsten Sonnenschein auf meinen Küchenbalkon setze und den Blumen beim Wachsen zusehe. Um mich herum nur das Gezwitscher der Vögel und das Rauschen der Bäume. Das tut mir gut und erhellt meinen Geist und meine Sinne. Ich fühle mich also entspannt. Das Gleiche passiert mir, wenn ich an einem wunderschönen Ort spazieren gehen kann. Also ohne mich groß anstrengen zu müssen. Einfach einen Fuß vor den anderen, die Gedanken schweifen lassen, vielleicht noch einen netten Menschen an meiner Seite, mit dem man sich austauschen kann. Die perfekte Entspannung und somit dann ja wohl auch wieder als „Wellness“ zu definieren. Ich stelle also fest, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Möglichkeiten der Entspannung tun sich für mich auf.

Natürlich ist eine klassische Kräuterstempel- oder Hot Stone-Massage weiterhin keineswegs zu verachten. Und auch ein paar gemächliche Runden im warmen Wasser eines kaum frequentierten Schwimmbades finde ich äußerst erbaulich. Zugegebenermaßen bin ich zwar nicht wirklich der Sauna- oder Dampfbadgänger. Das ist mir definitiv zu heiß (und auch zu wenig bekleidet). Aber ich liebe das Wasser als Element, die Gerüche einer „richtigen“ Wellnessbehandlung und das meist edle und schon von vornherein sehr entspannende Ambiente.

Das alleine würde mir reichen, um ein Stück weit meinem Alltag zu entfliehen.

Und ich stelle immer wieder meist erstaunt fest, dass man sich viel zu wenig Zeit nimmt für die „kleinen Fluchten“ aus dem täglichen Trott. Was spricht denn dagegen, sich hin und wieder einfach mal ein wenig Zeit für sich zu nehmen? Habt Ihr mal selbst an Euch festgestellt, wie gut Ihr Euch fühlt, wenn Ihr etwas ganz alleine nur für Euch getan habt? Wieso den Partner nicht mal darauf ansprechen, ob er Euch nicht mal die Schultern (oder am besten gleich den ganzen Rücken ;-)) massieren möchte? Und ihm dann anzubieten, IHN natürlich beim nächsten Mal zu massieren. Eine klassische Win-Win Situation würde ich mal behaupten. Oder warum nicht mal mit der besten Freundin einen Spa-Tag einlegen? Legt Euch Gesichtsmasken auf und lackiert Euch meinetwegen gegenseitig die Nägel. Ein bisschen gute Musik, ein paar wohlriechende Kerzen und entspannte Stimmung: Und schon habt ihr das perfekte „Wellness“-Feeling. 

Ihr seht also (und ich mittlerweile auch): Wellness ist ein ziemlich breites Feld und meines Erachtens gar nicht wirklich nur über „körperliche Wohltaten“ zu definieren. Sondern durchaus auch über die geistige Ebene. Oder wie sehr Ihr das? 

Erläutert mir doch mal EURE Definition von Wellness. Selbstverständlich alle gängigen und üblichen Methoden der Entspannung, aber auch gerne mal die etwas Unüblicheren. Ich bin sehr gespannt und freue mich jetzt schon auf einen regen Austausch zu diesem Thema mit Euch.

Bis zum nächsten Mal, bleibt entspannt.

Eure Muddi   

Mehr über die Autorin lest ihr auf ihrer Homepage. Oder auf Instagram . Mehr zu Corinna Weber lest ihr auch im Magazin. 

Fernweh