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Bei der achten Rauhnacht geht es um das Thema Innerlich strahlen was für den Monat August steht.
Die geheimnisvollen, kraftvollen Rauhnächte, laden uns dazu ein, nach innen zu schauen. 
In dieser Zeit, zwischen dem alten und dem neuen Jahr geht es darum, vergangenes zu reflektieren und loszulassen und uns innerlich auf das neue Jahr vorzubereiten. 

Innerlich strahlen

Für dieses Thema stellt das BARRIO-Team heute folgende Fragen an unsere Autorin Corinna Weber, auch bekannt als  MUDDI:

  • Wo bin ich kreativ?
  • Wie komme ich in meine Kraft?
  • Glaube ich an mich selbst?

Hier ihre Antworten:

Wo bin ich kreativ?

Nun, die erste Frage war nicht schwer zu beantworten. Ich bin dann kreativ, wenn ich mit Buchstaben, Noten und Lebensmitteln arbeiten darf. Also wenn ich schreibe, singe und koche oder backe. Dann kann es sein, dass ich übersprudele vor Ideen und Energie. Wenn ich an einem Buch schreibe, dass mir Spass macht, dann bin ich kaum zu bremsen. Ich bin ausgeglichen und zufrieden. Wenn ich singen darf, fühlt sich mein ganzer Körper wohl, ich merke, wie ich entspanne und innerlich ruhig werde. Und wenn ich am Herd stehe produziere ich Dinge, mit denen ich ganz oft anderen eine Freude mache. Sei es Kuchen, Plätzchen, Brote, Desserts oder einfach nur ein leckeres warmes Essen. Ich kann bei so profanen Alltagstätigkeiten wie Kartoffel schälen oder Teig kneten völlig abschalten.
Ich bezeichne diese Dinge sogar oftmals als fast schon meditativ. Natürlich ist das nicht immer so. Manchmal muss kochen einfach schnell gehen oder ein Text oder Buch wartet dringend darauf, vollendet zu werden. Dann gerate ich zugegebenermaßen recht schnell unter Druck und muss mich dann selbst erst wieder finden und versuchen, innerlich zur Ruhe zu kommen. Eine wahre Heidenarbeit! Kreativ zu sein bedeutet aber auch, immer wieder seine inneren Grenzen neu zu finden und zu überwinden. Sich an Neues heranzuwagen und auch mal ungewöhnliche Gedanken zu zulassen.

Wie komme ich in meine Kraft?

Die zweite Frage ist da schon etwas schwieriger. Seit ich meine kleine Tochter verloren habe ist „in meine Kraft kommen“ sprichwörtlich ein wahrer Kraftakt. Ich komme so oft an den Punkt, an dem ich das Gefühl habe, nichts zu finden, was mir dann auch nur ein Quäntchen meiner Kraft zurück bringen könnte. Dann versuche ich mich innerlich zu erden, nehme mir ein paar ruhige Minuten, ziehe mich in meinen Lieblings-Sessel zurück und höre auf meinen Herzschlag. Und überlege mir, was mein Leben denn gerade ausmacht. Ich denke an meine beiden Töchter, jede für sich einzigartig und wundervoll. Sie beide brauchen mich, jede auf ihre Weise.
Ich weiß, dass mich unsere große Tochter als ihre Freundin und Vertraute ansieht. Und meine Svenja, die quasi seit ihrer Geburt im Rollstuhl sitzt, braucht mich sowieso. Für sie mache ich all das, was sie alleine niemals könnte. Mein Mann, der mir so oft sagt, dass er ohne mich nicht sein könnte und mir immer wieder zeigt, wie sehr er mich liebt. Meine beste Freundin, die immer für mich da ist und ohne die mein Leben nur halb so lustig (und interessant!) wäre.
Meine Leser, die mir immer wieder zeigen, wie sehr sie das schätzen, was ich tue und wie sehr sie meine Bücher lieben. Die Menschen, die sich tagtäglich über meine kleinen Beiträge und Sprüche freuen…

All das lässt mich als Schlussfolgerung zu folgender Erkenntnis kommen: Ich komme wieder in meine Kraft weil ich weiß, dass ich gebraucht werde! Das ich für andere da sein kann und sie das auch zu schätzen wissen. Und dass ist ein unglaubliches schönes Gefühl!
Kraft geben mir auch die täglichen  Besuche auf dem Friedhof, am „Schatzkistenplatz“ meiner kleinen Tochter. Auch wenn das vielleicht für einige seltsam klingen mag. Und ich ziehe unfassbar viel Kraft aus dem Gedanken, dass sie immer um mich herum ist, egal wo ich bin oder was ich tue.

Glaube ich an mich selbst?

Die dritte Frage ist fast schon die schwerste aller Fragen. Weil sich die Antwort darauf tagtäglich, ja manchmal sogar stündlich ändern kann. Im Grunde genommen glaube ich schon sehr an mich, nur lass ich mich auch ziemlich schnell aus meiner inneren Ruhe bringen. Wenn jemand an mir zweifelt, mich kritisiert oder mein Tun in Frage stellt dann verliere ich ziemlich schnell den Glauben an mich. Aber im Grunde genommen glaube ich schon sehr an mich selbst. Ich glaube, dass ich in der Lage bin, anderen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern durch meine Art und Weise, mit meiner Situation umzugehen.
Ich glaube fest daran, dass ich in der Lage bin, mich von den dunklen Wolken, die meine Seele ganz oft verdunkeln, selbst wieder zu befreien. Ich glaube daran, dass ich irgendwann einmal mit meinen Büchern Erfolg haben werde, und daran arbeite ich so hart wie möglich. Ich glaube daran, dass ich auf dieser Welt bin, weil ich eine Aufgabe zu erfüllen habe. Und ich bin gespannt, was das sein wird. Ich glaube, dass ich für andere da sein kann und da noch etwas bewirken kann.
Wir sollten alle an etwas glauben und vor allem sollte jeder an SICH glauben. Nehmt diese Zeit der Rauhnächte doch einfach mal, um Euch in ein paar stillen Momenten darüber Gedanken zu machen, wohin Euch Euer Weg noch führen soll, was Ihr noch erreichen wollt im Leben oder was Euch besonders wichtig ist. Ich weiß, dass das eine der schwierigsten Aufgaben überhaupt ist: sich mit sich selbst zu beschäftigen, ehrlich und ohne Drumherum zu reden. Aber ich verspreche Euch eins:

Es lohnt sich!!!

Was geht dabei in dir vor, wenn du dir die drei Fragen stellst?

  • Wo bin ich kreativ?
  • Wie komme ich in meine Kraft?
  • Glaube ich an mich selbst?

Sie unterstützen dich dabei herauszufinden, welche Stabilität es für dich ganz persönlich benötigt, damit du dich sicher fühlst. Damit du innerlich stabil bist und bleibst. Gerade in herausfordernden Zeiten.

Hier geht es zum BARRIO Rauhnachts-Special