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Heute hat unsere Expertin Prinzessin Stefanie zu Sayn-Wittgenstein erprobte Tipps für Babys guten Schlaf für euch.

Liebe Mamas und Papas,

bis euer Kind in einen zuverlässigen Tag-Nacht Rhythmus findet braucht es Geduld. Im ersten Lebensjahr werdet ihr euch gemeinsam immer wieder adaptieren.

Neugeborene (0-6 Lebenswochen)

In dieser Phase benötigt euer Baby eine ganz enge Bindung (Bonding) zu Mami und Papi, um sich sicher und geborgen zu fühlen und schlafen zu können. Es benötigt regelmäßige Stillmahlzeiten etwa alle 2-4 Stunden, je nach Geburtsgewicht auch in der Nacht. Wenn es weint, dann gibt es immer einen Grund, wie Hunger, das Bedürfnis nach Nähe, eine volle Windel oder Schmerzen.

Hilfreiche Tipps für Babys guten Schlaf

  • Ist euer Baby sehr unruhig kann „Pucken“ helfen. Beim Pucken wird das Baby ganz eng eingewickelt, was ihm das Gefühl gibt wieder im Mutterbauch zu sein. Noch sind die Ärmchen und Beinchen an die große Freiheit der Welt nicht gewöhnt und eine angenehme Begrenzung hilft zur Ruhe zu finden.
  • Ruhe bei den Stillmahlzeiten! Versucht euer Baby in Ruhe und ohne Ablenkungen, wie Fernseher und Telefon zu stillen. Für manche Babys ist auch Musik störend.
  • Bitte checkt, ob ein WLAN-Router in der Nähe von Baby Schlafplatz steht. Auch aus der Nachbarwohnung können störende elektromagnetische Wellen in der unmittelbaren Nähe des Schlafplatzes eures Babys den Schlaf stören.

Findet ihr gar keine Ruhe, dann denkt bitte daran, euren Kinderarzt hinzuzuziehen. Ich persönlich empfehle auch gern den Besuch bei einem Osteopathen, der sich auf die Behandlung von Neugeborenen und Kindern spezialisiert hat.

Schlafumgebung

  • Der Raum sollte ca. 16-18 Grad warm sein
  • Sorgt dringend für eine rauchfreie Umgebung
  • kauft eine luftdurchlässige Matratze
  • Bettet das Baby unbedingt in Rückenlage.
  • Auch wenn es schwerfälllt: Das Bettchen sollte frei von Nestchen, Schmusetieren, Kissen und Decke sein.
  • Euer Baby sollte einen Schlafsack tragen nach der Jahreszeit angepasst.
  • Euer Baby sollte nicht schwitzen. Der Trick: Dem Baby geht es gut, wenn sich der Nacken warm, aber nicht schwitzig anfühlt.
  • In den ersten Wochen schläft das Baby am besten neben dem Elternbett.

Nach der Neugeborenen- Phase (8.-12. Lebenswoche)

Bis zur ca. 8-12.  Lebenswochen habt ihr euch schon ein wenig kennengelernt, euer Baby hat zugenommen und es ist manchen Babys bereits möglich in der Nacht längere Phasen zu schlafen. Möglicherweise erkennt ihr schon einen wiederkehrenden Tag-Nacht Rhythmus. Nun wird es wichtig ganz langsam für das Baby erkennbare Rituale einzuführen. Langsam bringt ihr eurem Baby bei, dass es am Morgen hell ist und der Tag mehr Energie hat als der Abend und die Nacht. Beim Zubettgehen und in der Nacht sollten nun alle Tätigkeiten ganz ruhig und zielstrebig ausgeführt werden und in einem Dämmerlicht. So wird klar, dass es in der Nacht kein Spielen gibt und auch die Eltern zurück in ihr Bett gehen möchten.

Rituale die Helfen die Nachtruhe und das Schlafen einzuläuten

  • Wichtig! Auch wenn es schwerfällt, bitte versucht ungünstige Einschlafhilfen zu vermeiden, z.B. Herumtragen, Schaukeln, im Kinderwagen fahren usw. Diese Hilfsmittel sind nur sinnvolle Hilfsmittel, wenn es einmal Ausnahmesituationen wie Krankheit, Schmerz oder Stress im Alltag gibt. Bitte versucht danach immer wieder in kurzer Zeit zu euren „normalen“ Abendritualen zurückzukehren. Haben sich diese „Ausnahmerituale“ einmal eingeschlichen, ist es wirklich schwer dem Kind beizubringen ohne sie einzuschlafen. Auch Licht und Lärm haben in der Einschlafphase nichts verloren.

Beruhigende und normale Abendrituale sind zum Beispiel:

  • ein abendliches Bad und umkleiden in einen Schlafanzug
  • Singen
  • Abendliche Massage mit einem beruhigenden Öl

Tagesrhythmus

Auch ein regelmäßiger Tagesrhythmus hilft eine gute, ruhige Nacht zu haben.Versucht einen regelmäßigen Tagesablauf zu finden, der zur gleichen Zeit wiederkehrende Elemente wie Mahlzeiten, Spielzeiten, Spazierengehen, Pflege- und Schlafenszeiten beinhaltet. Später baut ihr mehr und mehr Aktivitäten an der frischen Luft ein, die euer Kind auslasten und zu innerer Ruhe beitragen.

Manche Störung des Schlafes ist normal

In den verschiedenen Entwicklungsphasen eures Babys sind Schlafstörungen normal und auch wichtig, denn im Schlaf verarbeitet es ganz viel, was es am Tage erlebt. Besonders wenn ihr deutliche Entwicklungsschritte wahrnehmt, kann es immer wieder zu nächtlichen Störungen kommen. Zum Beispiel bei Wachstumsschüben, in der Phase des Zahnens, wenn sich im 2.Lebensjahr das Träumen einstellt und natürlich auch bei Erkrankungen usw. In diesen Phasen sucht euer Baby, das Kleinkind und auch das größere Kind wieder besonders eure Nähe und muss sich seiner Geborgenheit versichern. Bitte gebt sie ihm ohne Vorbehalte. Aber wenn die Phase abklingt achtet darauf, dass ihr bald möglichst zu euren Ritualen zurückkehrt und sich nicht doch ganz unbeabsichtigt eine ungünstige Einschlafhilfe einschleicht.

Mit klaren Strukturen, wiederkehrenden Abläufen und Ritualen schenkt ihr eurem Kind Orientierung auch für sein späteres Leben.

Liebe Grüße, eure Stefanie

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Beitragsfoto: Photo by Minnie Zhou on Unsplash