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Kennt ihr das? Die (Schwieger-) Eltern mache alles anders als ihr selbst und dies auch noch bei jeder sich bietenden Gelegenheit? So geht Josephine damit um!

Oft sind es die Kleinigkeiten: „Also bei dir als Kind hat das ganz hervorragend geklappt.“ Ein Satz, vorgebracht mit hochgezogenen Schultern, beim Kaffee. Du möchtest dich wehren, diskutieren, schreien. Nur weil etwas in der Steinzeit der Erziehung mal geklappt hat, heißt das doch noch lange nicht, dass wir es wieder und wieder so machen müssen, möchtest du rufen. Dass es überhaupt funktioniert. Aber dann machst du es doch nicht. Und der Ärger sitzt tief. Über die eigenen Unzulänglichkeiten und das Gefühl, nicht für dich selbst und dein eigenes Kind sprechen zu können. Wir geben dir einige Wege an die Hand, die dir helfen können, das zu ändern.

Lass Glaubenssätze los

Vorwürfe und gegenseitige Schuldzuweisungen sind oft eine Folge unausgesprochener Kränkungen und Konflikte, gerade mit den eigenen Verwandten. Wir müssen uns als frischgebackene Eltern von dem Glaubenssatz verabschieden, das Denken von anderen Leuten revolutionieren zu wollen. Insbesondere von Menschen, die uns nahestehen und ihr ganzes Leben Zeit hatten, sich ihre eigenen Glaubenssätze zu bilden. In der Beziehung zu unseren Eltern und Schwiegereltern ist es wichtiger, dass die Beziehungen untereinander gut sind, als das man in allem übereinstimmt. So kann dein Kind lernen, dass Menschen unterschiedlich sind, ohne sich unsicher fühlen zu müssen.

Entspanne dich

Dein Kind geht nicht daran kaputt, nur weil die Großeltern mal etwas anders machen als du. Das Kind isst unter der Woche keine Süßigkeiten zum Essen, wohingegen die Süßigkeiten beim Wochenendbesuch bei Oma und Opa das Essen an sich sind, deiner bescheidenen Meinung nach? Es ist eine gute Übung, die Leute so sein zu lassen, wie sie sind. Halte dir einfach vor Augen: Du bist der größte Einfluss im Leben deines Kindes, ganz egal, wie eng du mit deinen Verwandten zusammenlebst oder wie viel Zeit dein Nachwuchs mit den Großeltern verbringt.

Kläre, was wichtig ist

Halte Innenschau und begutachte die Themen, die dich triggern. Sei genau: Was ist für dich verhandelbar (stundenlang „PJ Masks“ und „Bob der Baumeister“ schauen) und was nicht (Kinder schlagen). Wenn du das Gefühl hast, dass die Schwiegergroßeltern oder der Onkel eine Grenze verletzen, die du als grundlegend für das Wohlergehen deiner Kinder ansiehst, beginne selbst, Grenzen zu setzen.

Grenzen setzen und darüber reden

Hier kommen wir in die Königsklasse der Kommunikation. Sobald dir klar ist, dass deine persönlichen Grenzen oder die deines Kindes verletzt wurden, kommt es darauf an, wie du mit deinen Verwandten darüber sprechen kannst. Nutze klare sprachliche Regeln, auf die du in einer akuten Situation zugreifen kannst. Beispielsweise: 1. Wenn ___ passiert, 2. fühle ich mich ___. 3. Ich würde mir wünschen, dass ___. 4. Anderenfalls bin ich gezwungen, ___ zu tun. Das Wichtigste ist, dass du dir den Punkt Nr. 4, die Konsequenzen, gründlich klar gemacht hast, bevor du handelst. Übe für dich herausfordernde Situationen mit einer Vertrauensperson, sodass sich deine Antworten und Handlungen für dich selbstverständlich und natürlich anfühlen. So kannst du Gefühle und Muster umtrainierten und klare Konsequenzen ziehen.

Blicke liebevoll auf deine Eltern

Für die meisten von uns wird aber ein kleiner Perspektivwechsel reichen: Ein liebevoller Blick auf die eigenen Eltern. Sie helfen so gut wie sie können und handeln so, wie es ihrer Meinung nach richtig ist. Sie wollen uns nicht schaden, sondern uns unterstützen. Selbst wenn sie das anders machen als wir oder uns dabei enorm auf die Nerven gehen: Sie haben letztlich auch uns großgezogen. Mit diesem Wissen im Kopf können wir leichter nur die Dinge ansprechen, auf die es wirklich ankommt.

Josephine Bernstein

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Beitragsfoto: Josephine Bernstein

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