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Als ich das erste Mal von Rebecca und ihrer Familie gehört habe, konnte ich es kaum glauben, die Familie hat in einem Jahr 2 Mal Zwillinge bekommen und wie das so ist, erzählt Rebecca uns heute.

2 Mal Zwillinge in einem Jahr …..

BARRIO: Hallo liebe Rebecca, wir freuen uns ganz besonders, dass Du Dir als Mama und Manager von Euren Double Twins Haushalt Zeit für unser Interview genommen hast. Ihr habt im Januar 2016 Zwillinge bekommen und im gleichen Jahr im Dezember 2016 kamen dann nochmals Zwillinge dazu, da haben die beiden Jungs dann 2 Schwestern bekommen.  Damit müßtet Ihr doch eigentlich im Guiness Buch der Rekorde sein, 2 Mal in einem Jahr Zwillinge, das ist einfach unglaublich. Gibt es bei Euch in den Familien eine Veranlagung für Zwillinge oder kam das ganz überraschend? Was geht in einem vor, wenn man ein paar Wochen nach der Geburt der 1. Zwillinge hört, dass man wieder mit Zwillingen schwanger ist?

Rebecca: Hallo erstmal und danke, dass ich euch einen kleinen Eindruck in unsere Welt und unseren Alltag geben darf.

Zwischen den Jungs und Mädchen sind genau 11 Monate und 1 Woche. Ich kenne eine andere Frau, welche genau einen Tag vor dem ersten Geburtstag ihrer ersten Zwillinge noch mal welche bekommen hat, aber von einem geringeren Abstand als bei uns habe ich noch nicht gehört, wobei ich mir das trotzdem gut vorstellen könnte. Hätten wir zum Beispiel beim zweiten Mal Frühchen bekommen, wäre der Abstand ja noch mal deutlich geringer gewesen. Aber wir hatten beide Male grosses Glück.

In unseren Familien gibt es sonst keine Zwillinge, wobei ich sag dann immer gerne dazu, dass man ja nie genau weiss, ob es nicht doch in den ersten paar Wochen der Schwangerschaft mal 2 waren.

Bei den Jungs z.B. war ich das erste Mal mit 7 Wochen beim Ultraschall und die Ärztin konnte auch 2 leere Fruchthöhlen sehen. Also können wir nicht ausschließen, dass die Jungs hätten Vierlinge sein können.

Als wir erfuhren, dass wir zum zweiten Mal mit Zwillingen schwanger waren, waren wir natürlich überrascht, aber haben erstmal laut losgelacht. Wir mussten uns doch später eingestehen, dass wir uns beide nochmal Zwillinge gewünscht haben. Irgendwie konnte ich mir ein Kind auch gar nicht vorstellen. Was genau auf uns zukommen würde mit 4 Kinder unter einem Jahr das war uns nur eine Ahnung.

BARRIO:  Wie hat sich Eure Rolle vom Paar zu Eltern geändert? Ihr seid ja sofort richtig gefordert worden und es hat sich auf einen Schlag alles verändert. 

Rebecca: Unsere Ehe gab es dann mit 4 Babies eigentlich nur noch irgendwo ganz hinten im Unterbewusstsein.

Ich war die ersten anderthalb Jahre 24/7 Mama und das Eheleben bestand mehr aus Streit, kaum Verständnis für einander und absolut null Zeit als Ehepaar. Erst seit Ende 2018 arbeiten wir ganz bewusst wieder an uns als Paar und nicht nur als Eltern. Mein Mann hat bevor die Mädels kamen schon immer dran erinnert, dass wir die ersten 2 Jahre “abschreiben” müssen. Damit hatte er definitiv Recht. Ich gebe oft anderen den Rat nicht alles auf die Goldwaage zu legen, was im ersten Jahr mit einem Baby gesagt wird. Schlaf ist gering, Emotionen und Hormone sind oft völlig durcheinander und da kann es passieren, dass man nicht immer nur nett zueinander ist. Die neue Situation ist für die Mama und den Papa halt nicht leicht, egal wer da mehr Arbeit hat. So war/ist es jedenfalls bei uns.

BARRIO:  Oft sind es wir Frauen, die mit ihrer neuen Rolle als Mutter besser zurecht kommen bzw. zurecht kommen müssen, die Väter haben da schon mehr Mühe. Wenn 4 Babys mehr oder weniger gleichzeitig da sind, kommt man sehr oft an seine Grenzen.  Wie war bzw. ist das für Euch?

Rebecca: Mein Mann und ich hatten ganz unterschiedlichen Stress. Er musste plötzlich eine 6 köpfige Familie ernähren und kümmert sich zusätzlich um alles was nicht mit den Kindern zu tun hat. Alles an Papierkram für unsere Familie, alles ums Auto, Haus, einfach alles was so nebenbei organisiert werden muss. 

Die erste Zeit mit den Kindern war sehr hart für ihn. Diese komplette Umstellung in unserer neuen Situation ist ihm sehr schwer gefallen und im Nachhinein weiß ich, es lag mitunter am Babyalter, womit er nicht immer gut zurecht kam. Mein Stress war non-stop, Tag und Nacht im ersten Jahr mit allen Vieren.

Mal vom Schlafmangel und Hormonen abgesehen, ging es bei meinen Grenzen eher darum, dass ich erstens absolut null Zeit nur für mich hatte (duschen dauerte 2 Minuten und auf dem Klo war ich auch nie mehr allein) und zweitens das schlechte Gewissen nicht die Zeit für jedes einzelne Kind zu haben.  Das hat mir unheimlich zu schaffen gemacht.

Inzwischen ist das Leben mit 4 kleinen Kindern unser “normaler” Alltag. Wir kommen sehr gut mit unserer Situation zurecht und an Grenzen stoßen wir eigentlich recht selten.

Ich denke das hat viel damit zu tun wie hart das erste Jahr war. Somit ist heute definitiv alles viel leichter. Und man wird ja auch besser im Eltern-Sein irgendwie.

BARRIO:  Wenn die Familie von 2 auf 6 wächst, dann ist das mit so vielen neuen Themen auf einmal behaftet, das kann man sich glaube ich nicht vorstellen, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Es ist die enorme Arbeitsbelastung, keine freie Minute mehr für sich selbst, kaum Schlaf, man fragt sich sicherlich auch, wie man das finanziell alles schaffen wird und so vieles mehr. Was waren für Euch die wichtigsten Themen, die auf Euch zugekommen sind? 

Rebecca: Es gibt rückblickend halt diese 2 Phasen. Das erste Jahr war unheimlich belastend und dann alles was danach kam und gerade ist. Schwerpunkt zuerst war für uns durchhalten. Augen zu und irgendwie durch kommen. Versteht mich nicht falsch auch die erste Phase war wundervoll und ich denke sehr gerne an die Zeit zurück. Meine kleinen Würmchen fehlen mir, selbst das Schwanger-Sein vermisse ich. Aber heute ist halt alles viel gelassener. Das wichtigste Thema für uns war und ist immer das Wohl der Kinder.

Obwohl ich anderen oft rate auch auf sich selbst acht zu geben, habe ich mich selbst lange übersehen und es ging alles nur um die Kinder. Seit einigen Monaten versuchen mein Mann und ich auch mehr für uns zu tun. Als Paar, aber auch als Individuen. Wir haben z.B. ein Laufband gekauft und das ist ein ganz toller Ausgleich mal zu laufen, wenn die Kinder im Bett sind.

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