Bevor es zur inneren wie äußeren Explosion kommt: Hier sind unsere besten Self-Care Tipps für Eltern, die es mit Entwicklungsschüben, Autonomiephasen und anderen Unwägbarkeiten zu tun haben!
1. Atmen, atmen, atmen!
Es klingt so simpel und ist doch so schwer. Aber: wir müssen sowieso alle atmen – also warum nicht gleich in einer Art und Weise, die uns automatisch beruhigt, wenn wir gestresst sind? Anstatt den innerlich brodelnden Kochtopf der Gefühle über dem eigenen Kind auszuleeren, hilft es, einen Moment innezuhalten. Tief einatmen, die Luft eine Sekunde länger als gewöhnlich halten, lange ausatmen. Vor dem Einatmen wieder eine Sekunde warten. Die tiefe und ruhige Atmung verlangsamt den Herzschlag, senkt den Blutdruck und nimmt den Erziehungstopf vom Feuer. Wir können nur dann gute Eltern sein, wenn wir nicht noch schneller explodieren als unsere Kinder. Mit ruhigem Atmen fangen endlich die Teile des Gehirns wieder an zu arbeiten, die sicherstellen, dass wir gute Eltern sind.
2. Unser Gehirn versteht keine Verneinung
Sprache ist mächtig. Routinen auch. Kommt beides zusammen, haben wir genau das, was wir beispielsweise in der Autonomiephase des Kindes überhaupt nicht haben wollen: Negative Denkmuster. Wir sagen: „Das war nicht schlecht“, und unser Kopf merkt sich das Gegenteil. Das „nicht“ wird einfach überhört. Wenn wir auch in anstrengenden Zeiten unseren Kopf über Wasser halten wollen, brauchen wir positive Affirmationen: „Ich bin ein fähiger Elternteil. Ich bin freudig, energetisch und stark.“ Kein „nicht“, kein Kleinmachen, sondern der Fokus auf unseren Fähigkeiten, die wir in jeder Lebenssituation gestärkt sehen wollen.
3. Kaum Yoga ist besser als kein Yoga
Unser Leben als Eltern ist nicht perfekt. Schön? Ja! Aufregend, sicher! Aber perfekt? Nein. Wobei ich mit Perfektion wohlgemerkt all die überzogenen Erwartungen an uns selbst meine, mit denen wir uns ein bisschen in die Tasche lügen. Nein, wir haben früher nicht ganz viel Yoga gemacht und sind jetzt faul. Wir hatten nur früher ohne Kinder mehr Zeit, unsere Faulheit auszuleben. Hinterher waren dann immer noch 20 Minuten für Yoga übrig. Heißt also: Selbst fünf Minuten Yoga alle zwei Tage sind besser, als die eigenen Gelenke einrosten zu sehen und die Beziehung zum eigenen Kind gleich mit. Ohne Selbstbeschämung, ohne Erwartungsdruck.
4. Einfach mal ausklinken
Im Grunde derselbe Ratschlag wie oben, nur für innere Ruhe. Anstatt darüber traurig zu sein, dass kein Raum mehr da ist, um die eigene Lieblingsmusik zu hören, weil ständig eine sehr einprägsame Kindermelodie über die Wohnzimmerlautsprecher erklingt, hilft es, sich die Kopfhörer überzustreifen. Manchmal auch, um einfach nur nichts zu hören.
5. So tun als ob
Kleine Pausen wie ruhiges Atmen oder die oben erwähnten Kopfhörer sind wie kleine Oasen in der Wüste der Kinderentwicklung. In dieselbe Kategorie fällt die Drei-Minuten-Meditation, die wir an einem Ort verbringen können, der uns einen Moment der Ruhe schenkt und der nur uns gehört. Ab und zu die Zügel des inneren Lastenkamels loszulassen und sich in den Schatten einer imaginierten Palme zu legen ist schon sehr heilsam.
6. Stretching macht alles besser
Siehe Yoga. Wenn wir uns schneller bewegen können, sind wir gegenüber unseren Kids wieder im Vorteil.
7. Claim your Kinderspielplatz
Nur weil es Kinderspielplatz heißt, müssen die Kleinen ja nicht die einzigen sein, die hier eine schöne Zeit haben. Folgt man den erloschenen Blicken mancher Erwachsener, hat man als Elternteil aber leider häufig genau diesen Eindruck. Für diesen Fall greifen meine Frau und ich auf eigene Spiele zurück. Wir tun so, als wären wir am Strand, benutzen die Klettergeräte als Fitnessstudio oder jagen einfach alle lachenden Kinder auf einmal als Monster über den Sand. Mit dieser Freude wird es leichter.
Wenn Olaf Bernstein nicht gerade Monsterpapa ist, schreibt er bei Barrio, auf seinem Blog, bei Instagram oder bei Twitter über alle anderen großartigen Seiten von Elternschaft.