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Unruhige Nächte sind für alle anstrengend – insbesondere aber für Eltern, die ihre Kräfte für den Tag brauchen. Aber was hilft, wenn ihr nachts einen kleinen Wirbelwind im Familienbett habt, der sich im Uhrzeigersinn dreht und noch häufiger aufwacht? Hier teilen wir unsere besten Tipps mit euch.

Warum schlafen Kinder überhaupt unruhig?

Zum einen gibt es hier einen Wahrnehmungsunterschied: Der Schlaf in der Nacht scheint uns Erwachsenen häufig tiefer, als er eigentlich ist. Wir selbst wachen mehrmals die Nacht auf, können uns aber am nächsten Morgen meist nicht mehr daran erinnern. Werden wir aber aus der Tiefschlafphase gerissen, kann das extrem anstrengend sein. Deshalb haben wir das Gefühl, die Kinder waren gefühlt ständig wach. Allerdings lernen sie auch viel: Über den Tag Erlebtes und Erlerntes muss verarbeitet werden. Bei manchen Kindern kann mangelnde Bewegung über den Tag die Ursache für unruhigen Schlaf sein. Wachstumsschübe und Entwicklungsphasen sind generell Zeiten, in denen Eltern wenig Schlaf finden. Und, zu guter Letzt: einige Zwerge sind einfach von Natur aus unruhige Schläfer.

Was hilft bei unruhigem Kinderschlaf?

  • Eine feste Abendroutine hilft, den kleinen Körper herunterzufahren: Baden, ein Kräutertee, Vorlesen, ein Spaziergang oder eine Traumreise – wichtig ist, das die Routine gut zu euch passt und leicht umzusetzen ist.
  • Sorgt am Tag für viel Bewegung: ausgespieltes Kind = ruhige Nacht.
  • Ladet die Bindungsakkus ordentlich auf: Schlafen ist eine Trennung. Viele Kinder haben nicht nur mit diesem Übergang, sondern auch mit dem „Abschied“ ins Traumland ihre Schwierigkeiten. Gebt ihnen die Sicherheit, die sie brauchen.
  • Ein kühles Schlafzimmer: Die richtige Raumtemperatur kann helfen, dass euer Kind sich nicht die Decken wegstrampelt und leichter in den Schlaf findet.
  • Weiche Schlafanzüge ohne kratzende Schildchen: eigentlich selbsterklärend – was bequem ist, hält nicht wach, sondern sorgt für Gemütlichkeit.
  • Kein Licht und Ruhe: Lichtquellen verringern die Bildung des Schlafhormons Melatonin, Lärm sorgt dafür, dass der Körper in Habachtstellung verbleibt und nicht richtig runterfahren kann. Macht euer Schlafzimmer zu einer Ruhe- und Dunkelkeitsoase.
  • Checkt den Magnesiumbedarf eures Kindes: Magnesiummangel kann zu Einschlafproblemen führen.
  • Greift in die Trickkiste: Weißes Rauschen über Kopfhörer, eine Gewichtsdecke oder ein weniger stark riechendes Waschmittel (eventuell auch Allergien abklären), nicht so kratzige Bettwäsche oder der Zeitpunkt des Abendessens – all das kann euch bei euren Einschlafproblemen helfen.

Wenn gar nichts hilft?

Manche Kinder sind und bleiben einfach unruhige Schläfer. Das müssen wir Eltern einfach hinnehmen. Was wir tun können, ist für uns sorgen. Wir können:

  • tagsüber Pausen für uns einplanen
  • wenn möglich, gleichzeitig früh mit dem Kind ins Bett gehen
  • meditieren und so für innere Ruhe sorgen
  • sich nachts abwechseln oder getrennt schlafen.

So oder so ist am Ende hoffentlich genug Ruhe und Erholung da, dass ihr euer Kind auch liebevoll durch holprige, durchwachte Nächte begleiten könnt. Gute Nacht, und: schlaft gut!

Josephine Bernstein schreibt für Barrio unter anderem über bedürfnisorientierte Elternschaft. Weitere Denkanstöße findet ihr auf ihrem Blog, bei Instagram oder bei Twitter.

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